Chinas Mondmission: Chang’e 6 startet Rückreise mit Gesteinsproben

Chinas Mondmission: Chang’e 6

Chang'e 6. Bild: CNSA

Proben von Rückseite des Mondes. Chinesische Flagge gehisst. Gestein soll Erkenntnisse über geologische Prozesse liefern.

Die ersten Gesteinsproben von der Rückseite des Mondes sind auf dem Weg zurück zur Erde. Sie wurden von der chinesischen Mission Chang'e 6 gesammelt. Das Gefährt ist nach Angaben aus Beijing die vorgesehene Mondumlaufbahn eingetreten. Damit hat die Chang'e 6 ihre dreiwöchige Rückreise zur Erde begonnen.

Wie die China National Space Administration (CNSA) heute Früh mitteilte, hat das die Chang’e 6 am frühen Dienstagmorgen mit bis zu zwei Kilogramm Mondgestein an Bord abgehoben. Diese Proben stammen aus dem ältesten Einschlagbecken des Mondes. Es sei das erste Mal, dass von der erdabgewandten Seite des Mondes Gesteinsproben entnommen wurden.

Zündung um 7:38 Uhr

Um 7:38 Uhr Pekinger Zeit habe der Raketenantrieb gezündet und die Kapsel erfolgreich in die vorgesehene Mondumlaufbahn gebracht.

Die CNSA beschrieb dieses Ereignis als Meilenstein. Nie zuvor sei eine Raumsonde von der Rückseite des Mondes gestartet. Das Manöver dauerte etwa sechs Minuten und wurde mit einem 3.000-Newton-Schubtriebwerk durchgeführt.

Geplant ist, dass das Aufstiegsfahrzeug in der Mondumlaufbahn an den sogenannten Orbiter andockt. Anschließend sollen die Gesteinsproben in eine sogenannte Rückkehrkapsel überführt werden.

Warten auf Rückkehr zur Erde

Das Kombinationsgefährt aus Orbiter und Rückkehrkapsel wird den Mond umkreisen, bis ein optimaler Zeitpunkt für die Rückkehr zur Erde gefunden ist. Die Landung ist in der Inneren Mongolei im Norden Chinas geplant.

Neben der erfolgreichen Probenentnahme hat Chang’e 6 offenbar auch eine chinesische Nationalflagge auf dem Mond gehisst.

Die Bedeutung der Mission, an der auch die Europäische Weltraumorganisation (ESA) beteiligt ist, wurde von deren Generaldirektor Josef Aschbacher auf dem Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, betont.

Kooperation mit ESA

Aschbacher sprach von einem "bemerkenswerten Erfolg". Die ESA SEI dankbar, Teil der Mission zu sein. Sie habe mit technischem Support zur Mission beigetragen und unterstütze die CNSA mit dem Bodenstationsnetzwerk Estrack.

Die Rückkehr der Mondproben ist nicht nur ein bedeutender Schritt für Chinas Raumfahrtambitionen, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur wissenschaftlichen Erforschung der Entstehungsgeschichte des Mondes und des Sonnensystems.

Die Analyse der Proben könnte neue Erkenntnisse über die geologischen Prozesse des Mondes liefern und somit das Verständnis über die Frühzeit des Erdtrabanten vertiefen.