Chinas neuer Fischerei-Flugzeugträger

Chinesische Fischgerichte sind vielfältig. Bild: Jason M. C., Han / CC BY-SA 4.0

Die Volksrepublik geht neue Wege, um die Ernährung ihrer Bevölkerung zu sichern und Fischereierträge zu steigern.

Die Welternährung ist durchaus prekär, wie zuletzt der Ukraine-Krieg und der Ausfall eines Teils der dortigen Getreideexporte gezeigt hat. Auch der Klimawandel stellt tendenziell eine nicht unwesentliche Gefahr für die zuverlässige Versorgung von acht oder demnächst zehn Milliarden Menschen dar.

Nicht nur durch Dürren und verheerende Unwetter, sondern auch, wie unlängst beschrieben, durch die Erwärmung der Meere, die den dortigen Ökosystemen zu schaffen macht und damit die Erträge der Fischerei schmälert.

Auch die der Aquakulturen, aber deren Bestände sind im Vergleich zu den Fischschwärmen, deutlich besser kontrollierbar, was gegebenenfalls Anpassung leichter machen könnte. Was das betrifft, geht China neue Wege. Mit der "Guoxin 1" lief dieser Tage ein ganz besonderes Schiff vom Stapel, wie die in Hongkong erscheinende South China Morning Post berichtet.

Jahresproduktion von 3700 Tonnen erwartet

Annähernd so groß wie ein Flugzeugträger und mit 15 Wassertanks ausgestattet, soll es in verschiedenen Klimazonen auf dem offenen Meer Speisefisch aufziehen. Eine Jahresproduktion von 3700 Tonnen Fisch werde erwartet, was dem Ertrag von Chinas größtem Süßwassersee entspräche.

Geplant ist, je nach Bedarf und Jahreszeit, verschiedene Küstenmeere anzulaufen, um dort unter den optimalen Bedingungen Fisch aufzuziehen. Das Schiff hat Pumpen, mit denen ein beständiger Zufluss frischen Meerwasser in den Tanks erzeugt werden kann. Chinesische Wissenschaftler hoffen, dass in diesen Großbehältern die drei- bis fünffache Menge an Fisch erzeugt werden kann, wie in den schwimmenden Käfigen der Aquakulturen im Meer mit vergleichbarer Größe.

China hat reichlich Erfahrung im Betrieb der kontrollierten Aufzucht von Fischen, Muscheln und anderen Meeresfrüchten, und es hat einen hohen Bedarf. Die Regierung in Beijing sieht die Ernährung der Bevölkerung seit einiger Zeit als eine Frage der nationalen Sicherheit an, und ist bestrebt, den Selbstversorgungsgrad zu steigern. Andererseits ist China aber auch ein wichtiges Exportland für verarbeiteten Fisch.