Chinesische Eisenbahnhersteller in Südostasien
Seite 2: Neben Bangkok bauen auch andere Städte in Südostasien den Regionalverkehr aus
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So sind alleine in thailändischen Provinzhauptstädten 81,5 Kilometer ÖPNV-Bahnstrecken in der Entwicklung, zum Beispiel in Khon Kaen, Phuket, Chiang Mai, Nakhon Ratchasima und Phitsanulok.
Das größte Projekt entsteht mit der 26 Kilometer-langen Khon Kaen Light Rail Transit (KKTS) in der Provinzhauptstadt im Isaan. In einem Land, in dem alles auf die Hauptstadt Bangkok ausgerichtet ist, ist eine solche dezentrale Initiative in einer Stadt, die praktisch keinen Tourismus kennt und in welcher es erst seit wenigen Jahren Taxis gibt und der gesamte öffentliche Personentransport bis vor Kurzem auf umgebauten Pick-ups basierte, ein beachtliches Zeichen für die beabsichtigte Dezentralisierung im Königreich.
Mit dem chinesischen CRRC-Konzern hat man ein Memorandum of understanding abgeschlossen. Auf Phuket ist ein Straßenbahnprojekt in der Planung, das bis 2028 in Betrieb gehen soll. Auch in Chiang Mai im Norden des Landes soll bis 2028 ein vergleichbares Projekt realisiert werden.
Im Gegensatz zu der ersten Bahnprojekten, bei welchen die Züge noch einen Fahrer hatten, sind die neuen Strecken für einen fahrerlosen Betrieb ausgelegt. Dies gilt auch für das LRT3 Projekt in Kuala Lumpur im Nachbarstaat Malaysia.
Überregionale Bahnstrecken werden mit moderner Technik ausgestattet
Die überregionalen Bahnstrecken werden bislang mit ziemlich alten Fahrzeugen bedient und sind zumeist nicht elektrifiziert. Der moderne Ausbau dieser Strecken wurde in der Vergangenheit immer wieder verschoben und die Investitionsentscheidung vertagt, was nicht zuletzt in der Angst vor dem übermächtigen Nachbarn China begründet war.
Inzwischen nehmen die Projekte jedoch Fahrt auf und so steht als Nächstes die 253 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsstrecke von Bangkok nach Nakhon Ratchasima an, die dann bis Nong Khai erweitert werden soll, um über eine zweite Freundschaftsbrücke über den Mekong Vientiane, die Haupstadt von Laos zu erreichen, wo man Anschluss an die schon fertiggestellte Strecke von Vientiane nach Kunming hat.
Kambodscha
Bei den grenzüberschreitenden Bahnstrecken will jetzt auch Kambodscha mit einer Modernisierung seines Schienenverkehrs die Anbindung an seine Nachbarländer erreichen. Die Bahnstrecke von Bangkok ins damalige Saigon war im Vietnamkrieg zerstört worden und wurde bislang noch nicht reaktiviert.
Inzwischen hat sich die Wirtschaft in Kambodscha jedoch mit Riesenschritten entwickelt, da dass man auch an die Verbesserung der Infrastruktur denkt. Kambodscha besitzt derzeit zwei Eisenbahnlinien mit einer Gesamtlänge von 612 Kilometern. Die eine Route verbindet Phnom Penh, die Hauptstadt des Landes, mit der Küstenstadt Sihanoukville. Die zweite Route verkehrt zwischen der Hauptstadt und der Stadt Poipet, welche an die thailändische Provinz Sa Kaew grenzt.
Ausgehend von der durchaus stürmischen wirtschaftlichen Entwicklung in Mainland China werden jetzt auch die Nachbarländer mitgerissen und verlagern immer mehr Transport von der Straße auf die Schiene. Dass dies zulasten der Überland-Expressbusse gehen wird, lässt sich zwar nicht vermeiden, dürfte die Unfallzahlen mit den durch das Land jagenden "Blechdosen", wie sie in Thailand offiziell genannt werden, jedoch deutlich absenken.