Computersimulation: Je wärmer, desto extremer das Wetter

Seite 2: Fast zehnmal mehr Dürren und Hitzewellen

Die Ergebnisse der unterschiedlichen Niveaus wurden miteinander vergleichen, um Aussagen über die Häufigkeit von Hitzewellen, Dürren, Tagesmaximum der Niederschläge und extreme Windgeschwindigkeiten machen zu können. Insbesondere interessierte dabei auch, ob und wie oft die Ereignisse zeitgleich auftreten.

Das Ergebnis: Je höher das Niveau der Erwärmung, desto häufiger treten individuelle Extremereignisse auf. Außerdem treten sie auch öfter in Kombination auf, und zwar bei einer Erwärmung um drei Grad Celsius zwei- bis 9,6-mal so oft wie zu vorindustriellen Zeiten der Fall.

Allerdings ist die geografische Verteilung sehr unterschiedlich. Von Dürren in Kombination mit Hitzewellen werden vor allem die Länder der gemäßigten Breiten häufiger betroffen werden, und zwar 9,6-mal so oft, wie es zu vorindustriellen Zeiten der Fall war, allerdings wird auch in den wärmeren Regionen solche Ereignisse noch deutlich zunehmen. In den Subtropen um das 8,4-fache und in den Tropen um das 6,8-fache.

Starke Stürme in Kombination mit extremen Niederschlägen nehmen hingen vor allem in den Tropen zu, und zwar um das 5,3-fache. Aber auch die gemäßigten Breiten müssen noch mit einer Verdoppelung rechnen.

Überdies kam bei der Analyse der Simulationen heraus, dass mit zunehmender Erwärmung die Zahl der Länder zunimmt, in denen kein Monat mehr ohne Hitzewellen, schwere Stürme oder extreme Niederschläge ablaufen wird. Bei einer Erwärmung um 1,5 Grad Celsius, die vermutlich bereits in den 2030er-Jahren erreicht wird, sind es 21 Staaten, bei einem Plus von zwei Grad Celsius 37 Länder und bei einer Erwärmung von drei Grad Celsius schon 87. Bisher sind erst zwei Staaten so stark gebeutelt.

Eine große Zahl von Ländern werde also, so die Schweizer Forscherinnen und Forscher, selbst wenn die Erwärmung wie in Paris auf "möglichst 1,5 Grad Celsius" und "deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau" beschränkt werden kann, unter nahezu permanent extremen Wetterbedingungen zu leiden haben. Ihre Schlussfolgerung: "Unsere Ergebnisse zeigen das hohe Risiko, dass wir eingehen, wenn die Emissionen der Treibhausgase ungebremst weitergehen."