Corona: Unerklärliche Effekte bei der Übersterblichkeit
Seite 4: Schlussbemerkungen
Im ersten Coronajahr starben dem RKI zufolge insgesamt 43.826 Menschen an oder mit Corona. Damals beherrschte die gefährliche Wuhan-Variante das Infektionsgeschehen und niemand (von wenigen Ausnahmen abgesehen) war geimpft. Zwei Jahre später hat sich die ungefährlichere Omikron-Variante durchgesetzt und 72 Prozent der Bevölkerung sind doppelt geimpft, viele sogar drei- oder viermal. Zudem hat ein Großteil der ungeimpften Bevölkerung eine Infektion durchgemacht und so einen Immunschutz aufgebaut.
Man kann folglich davon ausgehen, dass über 80 Prozent der Bevölkerung gut gegen Corona geschützt sein sollten. Und wenn man die besonders gefährdete Altersgruppe der über 60-Jährigen betrachtet, liegt der Anteil sogar weit über 90 Prozent.
Trotzdem sind im Jahr 2022 mit 46.426 Personen mehr Coronatote zu beklagen als im Jahr 2020. Wie ist das möglich? Warum hat es keinen Rückgang der Zahl der Coronatoten gegeben? Und warum weicht im Jahr 2022 die Verlaufskurve für die Übersterblichkeit so extrem stark von der Verlaufskurve für die Zahl der Coronatoten ab?
Im Jahr 2020 sind beide Kurven noch eng miteinander verwoben, verlaufen phasenweise nahezu deckungsgleich, und der Korrelationskoeffizient als statistisches Maß zur Beurteilung der Stärke des Zusammenhangs weist einen hohen Wert von 0,93 auf (mögliches Maximum: 1,0).
Zwei Jahre später ist von dieser Übereinstimmung nichts mehr geblieben. Steigende Coronasterbezahlen haben keine steigenden Übersterblichkeitswerte mehr zur Folge und umgekehrt. Das drückt sich in einem Korrelationskoeffizienten von lediglich 0,04 aus.
An welcher Stelle ist der Zusammenhang zwischen der Übersterblichkeit und der Zahl der Coronatoten, den man doch (zumindest so lange viele Menschen an Corona sterben) für selbstverständlich erachten würde, verloren gegangen? Haben verschobene Operationen, abgesagte Vorsorgeuntersuchungen, Lockdowns, Schulschließungen, Kontaktverbote oder das ständige Tragen der Maske eine solche Entwicklung befördert? Diesbezüglich kann man allenfalls Vermutungen anstellen.
Warum sind Fragen dieser Art in den zurückliegenden drei Jahren nicht gründlich erforscht worden? Und warum hat man viele Parameter, die für das Verständnis des Pandemiegeschehens wichtig gewesen wären, nicht systematisch erfasst und veröffentlicht, wie beispielsweise den Impfstatus der Coronaverstorbenen?
Kanzlerin Merkel entschied im April 2020, dass die Pandemie nur durch Impfen zu überwinden sei.13 Im November 2020 präzisierte sie ihre Einschätzung und sagte, dass das Virus als besiegt gelten könne, wenn 60 Prozent bis 70 Prozent der Bevölkerung geimpft seien oder eine Infektion durchgemacht hätten.14 Seit über zwei Jahren gibt es nun Impfstoffe, und über 70 Prozent der Bevölkerung sind geimpft, aber das Coronasterben hat kein Ende und die Übersterblichkeit schlägt Purzelbäume. Mit einem Wert von 8,65 Prozent erreicht sie im Jahr 2022 ein Niveau wie man es bis dahin nicht gekannt hat.
Trotzdem verkündet Christian Drosten am zweiten Weihnachtstag 2022 das Ende der Pandemie.15 Das ist, wenn man die Coronasterbezahlen isoliert betrachtet, eine durchaus logische und richtige Schlussfolgerung, denn erstmals seit der Ausbreitung von Sars-CoV-2 steigen die Coronasterbezahlen mit Beginn der kalten Jahreszeit nicht stark an. Was er allerdings übersehen oder nicht beachtet hat, ist das Übersterblichkeitsgebirge, das sich mittlerweile über den Coronatoten auftürmt und für das es keine zufriedenstellende Erklärung gibt.
Hat das Sterbegeschehen in Deutschland in den drei Jahren der Coronapandemie möglicherweise einen grundlegenden Wandel erfahren? Ist die entscheidende Frage vielleicht gar nicht mehr, ob die Pandemie vorbei ist oder nicht, sondern, ob die natürlichen Abwehrkräfte und damit die Gesundheit der Menschen Schaden genommen haben.
Falls das zutreffen sollte, kann man nur hoffen, dass sich die Schädigungen als reversibel erweisen und das Immunsystem aus sich heraus in der Lage ist oder mittels medizinischer Unterstützung in die Lage versetzt werden kann, sich vollständig zu regenerieren und zu einem Zustand zurückzufinden, wie er im ersten Jahr der Pandemie noch bestand, als über 99,6 Prozent aller Coronainfizierten, trotz fehlender Impfung und trotz Fehlen eines offiziell zugelassenen Coronamedikaments, nicht an der Infektion verstarben.16
Redaktionelle Anmerkung (10.06.2023): Die Aussage, es sei wahrscheinlicher, dass mRNA-Impfungen Gesundheitsschäden verursachen als dies bei durchgestandenen Coronaerkrankungen der Fall sei, wurde entfernt.