Covid-Impfung: Bleiben schwere Nebenwirkungen Amtsgeheimnis?
Seite 2: Wahrscheinlichkeit?
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Auf Anfrage von Telepolis antwortete das Paul-Ehrlich-Institut, dass die Meldungen zu Verdachtsfällen von Nebenwirkungen nicht einzelnen Personen zugeordnet werden können, da sie in pseudonymisierter Form erfasst werden.
Eine Aussage darüber, wie sich die Wahrscheinlichkeit auf den Verdacht schwerer Impfnebenwirkungen durch die Anzahl der Impfdosen ändert, kann daher vom Paul-Ehrlich-Institut nicht getroffen werden.
Daraus folgt, dass es zwar offizielle Zahlen zum Verdacht schwerer Nebenwirkungen gibt, die sich aber ausschließlich auf den Durchschnitt der Anzahl aller Meldungen bezieht, so dass nur die Wahrscheinlichkeit pro Impfdosis bekannt ist.
Da die vom Paul-Ehrlich-Institut veröffentlichte Zahl gemeldeter Verdachtsfälle schwerer Nebenwirkungen seit Beginn der Impfkampagne sich zwischen 0,2 auf 1.000 und 0,3 auf 1.000 Dosen befindet (mit Tendenz zu 0,3), ist leicht erkennbar, dass der Verdacht auf schwere Impfnebenwirkungen nicht nur bei der ersten Dosis auftritt, sondern zumindest in vergleichbarer Höhe auch bei folgenden Impfdosen.
Aus dem Gesagten folgt, dass man keine exakte Aussage über die Wahrscheinlichkeit des Verdachts schwerer Nebenwirkungen pro Person treffen kann. Ebenso deutlich folgt daraus auch, dass man bei jeder Impfdosis stets von 0,27 Verdachtsfällen schwerer Impfnebenwirkungen auf 1.000 Dosen ausgehen kann.
Konkrete Zahlen
Die Datenlage zu einer so zentralen Frage wie die der schweren Impfnebenwirkungen, deren Einschätzung nicht zuletzt entscheidend bei der Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht und der 2G-Regelung war, die für Ungeimpfte in mehr oder minder gleichbedeutend den Ausschluss aus dem öffentlichen Leben bedeutete, ist nach wie vor wenig solide.
Eine einfache Rechnung ist jedoch dennoch möglich: In Deutschland sind 64,9 Millionen Menschen geimpft. Laut Aussage des Paul-Ehrlich-Instituts - auf Nachfrage von Telepolis - sind 338.857 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen bis Ende Februar 2023 gemeldet worden. Das entspricht einer Rate von 0,5 Prozent.
Der Verdacht auf schwere Impfnebenwirkungen wurden 54.879-mal gemeldet. Das entspricht einer Rate von 0,08 Prozent, also acht Personen auf 10.000 Menschen. (Damit Lauterbachs Zahlen korrekt sind, müssten mindestens sieben von acht Verdachtsfällen schwerer Nebenwirkungen unbegründet sein).
Telepolis stellte dem Gesundheitsministerium folgende Anfrage:
Sind Lauterbachs Zahlen falsch, weil er sich explizit auf die EMA und das PEI stützt, diese aber in Wirklichkeit von anderen Zahlen sprechen? Denn tatsächlich sind die Zahlen des PEI ja 2,7 Verdachtsfälle schwerer Nebenwirkungen auf 10.000 Impfdosen. Oder sind Lauterbachs Zahlen dennoch richtig, da er nicht von Verdachtsfällen spricht? In diesem Fall bitten wir um die Erklärung, wo wir bei der EMA und dem PEI die Zahlen nachgewiesener schwerer Nebenwirkungen (und nicht von Verdachtsfällen) finden können.
Trotz Nachfrage blieb diese Presseanfrage bis zur Veröffentlichung dieses Artikels unbeantwortet.
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