Covid-Impfungen: Das Problem des "Nicht-Wissen-Wollens"

Seite 2: Vom Nicht-Wissen-Wollen zum Nicht-Äußern-Wollen

Schirmacher hatte sich bereits im August aus diesem Grund an das PEI gewandt und darum ersucht, bundesweit entsprechende Schritte zu einer (näherungsweisen) flächendeckenden Erfassung aller Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung einzuleiten.

Dieser Forderung hatte sich schon damals der Bundesverband Deutscher Pathologen (BDP) angeschlossen, welcher in der MDR-Reportage ebenfalls zu Wort kommt.

Erfüllt wurde sie bisher nicht. Hinzu kommt, dass laut BDP mindestens seit Beginn des Jahres Pläne in der Schublade liegen, die Untersuchungen des Covid-19-Obduktionsregisters am Universitätsklinikum Aachen um Analysen tödlicher Impfkomplikationen zu erweitern – entsprechende Ergebnisse wie die zu Covid-19 sucht man allerdings vergeblich.

Schirmacher, mit dem das PEI laut eigenen Angaben in engem Austausch steht, sprach im März dieses Jahres von einem Problem des "Nicht-Wissen-Wollens" (Minute 12:08, interessant ist auch die Hinführung zur Aussage), das sich von der Leichenschau über die staatsanwaltliche Untersuchung bis hin zum PEI verfolgen lasse.

Hinzu kommt, dass das Thema Impfkomplikationen unter Wissenschaftlern noch immer als zu sensibel angesehen wird, um sich öffentlich zu äußern. Man fürchtet Repressalien von Rufschädigung bis hin zu Mittel- oder gar Stellenentzug – obwohl mittlerweile immer mehr mediale Beiträge zum Thema gesendet werden.

Das wurde auch im jüngsten MDR-Beitrag und der Veröffentlichung der Stellungnahme des Klinikums Dresden-Friedrichsstadt deutlich, in der von einer "durch den Artikel [von Mörz] angeheizten politischen Diskussion" die Rede war, an der sich kein Mitarbeiter beteiligen werde. Das kam einem Redeverbot gleich. Mörz traf sich trotzdem mit dem MDR, privat.

Auch Telepolis war es nicht möglich, weitere Erkundigungen zur Charité-Studie anzustellen. Die Verantwortlichen erklärten, "im Interesse einer neutralen Wissenschaft" nicht auf weiterführende Fragen und Spekulationen eingehen zu wollen. Über dem Thema liegt noch immer ein Tabu.