Das Fracking-Verbot muss aufrechterhalten bleiben
Seite 2: Fracking-Hotspots sind Krankheitshotspots
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Methan ist bis zu 80-mal klimaintensiver als Kohlenstoffdioxid. Die Ursachen für die sprunghafte Zunahme sind noch nicht ganz klar, jedoch gehören neben der Landwirtschaft und dem Auftauen von Permafrostböden die Erdgasgewinnung und Nutzung zu den Hauptemittenten. Insbesondere auch LNG gehört dazu, da beim Transport der LNG-Schiffe zum Druckausgleich infolge Erwärmung Erdgas abgelassen wird.
Krankheitsursache: Die Fracking-Hotspots vor allem in den USA sind die Krankheits-Hotspots der Erde. So zeigt beispielsweise eine, Anfang des Jahres veröffentlichte Studie der Universität Harvard, dass die Lebenserwartung von Menschen, die in der Nähe von Fracking-Projekten leben, u.a. aufgrund der Luftverschmutzung signifikant sinkt.
Umweltbelastung: Fracking verbraucht sehr viel Wasser, was in den zunehmenden Dürren auch in Deutschland zu einer echten Bedrohung für die örtliche Trinkwasserversorgung werden würde.
Für einen Beitrag für die Erdgaskrise in diesem oder kommenden Winter kann die Zulassung von Fracking in Deutschland keinen Beitrag leisten, da die Genehmigungen und vor allem technische Erschließung einige Jahre dauern würde, bis erstes Fracking-Gas gefördert werden könnte.
Wie sehr Fracking die Parlamente und Regierungen spaltet, zeigte sich letzte Woche im britischen Parlament. Dort gab es tumultartige Szenen bei der Abstimmung über ein Verbot von Fracking auf Antrag der Labour Partei. Diese Tumulte führten endgültig zum Rücktritt der nur kurz regierenden britischen Premierministerin Liz Truss, obwohl sie die Abstimmung für eine Zulassung von Fracking gewann.
Ihr Nachfolger, der neue britische Premierminister Rishi Sunak kassierte die Fracking-Zulassung sofort wieder als eine seiner ersten Amtshandlungen.
In Deutschland scheint die Aufhebung des Fracking-Verbotes, angezettelt innerhalb der Bundesregierung von der FDP, zumindest vorerst abgewehrt. Kanzler Scholz sprach sich klar gegen eine Aufhebung des Fracking-Verbots aus. Auch Umweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) hat sich klar gegen Fracking ausgesprochen.
Im Gegensatz zum FDP-Minister Christian Lindner, der gerne Andersdenkenden Ideologie unterstellt, hat Scholz die richtigen Argumente parat. Lindner dagegen meint im Handelsblatt:
Das sogenannte Fracking. Das ist verantwortbar, das ist sehr tief, da kommen keine Erdbeben, das Trinkwasser ist nicht gefährdet. Das kann man also angehen, leistet auch einen Beitrag.
Man kann nur den Kopf schütteln, mit welchem Unwissen und mit welcher Dreistigkeit Lindner all die riesigen Probleme des Frackings einfach ignoriert.
Hans-Josef Fell ist Präsident der Energy Watch Group und Mitautor des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG). Von 1998 bis 2013 war er für die Grünen im Bundestag. Er hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen für sein Engagement erhalten. Fell ist Botschafter für 100 Prozent Erneuerbare Energien.
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