Das lukrative Geschäft von Investmentfonds mit Ackerland

Investmentfonds kaufen Ackerland

Ackerland wird in den USA zunehmend zu einer Kapitalanlage für Investmentfonds.

(Bild: Nicky, Pixabay)

In den USA setzen Investmentfonds immer stärker auf Kapitalanlagen in Ackerland. Doch in der Politik steigt die Skepsis. Erfahren Sie mehr darüber.

Ackerland ist eine lukrative Kapitalanlage. Das zeigt sich daran, dass auch in den USA Investmentfonds immer mehr Agrarflächen aufkaufen und sich davon Renditen versprechen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters sind sie zu gefräßigen Käufern von Ackerland geworden und haben bereits mehr als 1,65 Millionen Hektar erworben.

Noch ist ihr Anteil an der gesamten Agrarfläche relativ gering. Knapp 436 Millionen Hektar werden in den USA landwirtschaftlich genutzt, davon rund 160 Millionen Hektar als Ackerland und rund 250 Millionen Hektar als Dauergrünland.

Steigende Bedeutung von Ackerland als Kapitalanlage

Investmentfirmen wie Manulife Investment Management und Nuveen haben jedoch das Tempo ihrer Landkäufe beschleunigt. Seit der globalen Finanzkrise 2008 setzen Investmentfonds verstärkt auf Ackerland, weil es auch in Zeiten hoher Inflation stabile Renditen verspricht.

Schließlich dürfte die Nachfrage nach Agrarprodukten stabil bleiben oder sogar steigen. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung bis 2050 rund 60 Prozent mehr Nahrungsmittel benötigt werden.

Der vierteljährlich vom National Council of Real Estate Investment Fiduciaries (NCREIF) veröffentlichte Farmland-Index zeigt das Ausmaß des Interesses von Investmentfonds an Agrarland. Zwischen 2008 und dem zweiten Quartal 2023 ist der Landbesitz der sieben größten Finanzinvestoren um 231 Prozent gestiegen. Sein Wert stieg im gleichen Zeitraum um mehr als 800 Prozent auf rund 16,2 Milliarden US-Dollar.

Auswirkungen auf die Landwirtschaft und politische Reaktionen

Dass das Finanzkapital auf die Äcker strömt, ist nicht neu – auch in Deutschland ist dieses Phänomen zu beobachten. Doch in den USA bereitet dieser Trend der Politik zunehmend Sorgen, heißt es bei Reuters. Denn für die nächste Generation von Landwirten könnte Ackerland unerschwinglich werden. Einige Mitglieder des US-Kongresses arbeiten deshalb bereits an einem Gesetzentwurf, der den Aufkauf durch Finanzinvestoren einschränken soll.

Bedenken bestehen auch hinsichtlich des Erwerbs von Ackerland durch ausländische Unternehmen. Der Senat hat in seine Version des National Defense Authorization Act eine Bestimmung aufgenommen, die den Erwerb von Ackerland durch Länder wie China, Russland, Iran und Nordkorea verbietet. Über das Verbot muss allerdings noch abgestimmt werden.

Herausforderungen für junge Landwirte und die Zukunft der Landwirtschaft

Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) ist die Zahl der Ackerflächen, die sich im Besitz ausländischer Unternehmen befinden, zwischen 2010 und 2021 um 64 Prozent gestiegen. Laut Angaben des Ministeriums befinden sich etwa 40,8 Millionen Morgen Land, was rund 10,2 Millionen Hektar entspricht, im Besitz ausländischer Unternehmen.

In diesem Jahr erreichten die durchschnittlichen Preise für einen Hektar Ackerland einen Rekordwert von 5.460 US-Dollar. 2010 lag er noch bei der Hälfte. Der Preisanstieg wird von Agrarlobbyisten als entscheidendes Hindernis gesehen, das hauptsächlich junge Menschen davon abhalten könnte, in die Landwirtschaft einzusteigen.

Nach Angaben des USDA sind etwa 60 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in den USA im Besitz von Landwirten und werden von diesen bewirtschaftet, der Rest befindet sich im Besitz von Nicht-Landwirten wie Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmen.

Ackerland als sichere Anlagealternative

Investmentgesellschaften argumentieren, dass Ackerland eine sichere Anlage ist, ähnlich wie Gold, und es neben stabilen Erträgen aus der Pacht auch ein begrenztes Abwärtsrisiko bietet. Die Attraktivität von Ackerland als Investition hat nach dem Finanzcrash von 2008 zugenommen, als Investoren nach diversifizierten Anlagemöglichkeiten suchten.

Nach Angaben der Investmentgesellschaft Gladstone Land betrug die jährliche Rendite 11,4 Prozent, berichtet Reuters. Mit Aktien, die im S&P 500 Index gelistet sind, konnte dagegen "nur" eine jährliche Rendite von 9,3 Prozent erzielt werden.

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