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DeepSeek vs. ChatGPT: Krypto-Zar der USA sagt harten Wettbewerb mit China voraus

Christian Kliver
David Sacks

US-Kryptozar David Sacks. Bild: @SPeakerJohnson

China-KI erschüttert die US-Börsen. DeepSeek lässt Kurse von Tech-Giganten einbrechen. Was bedeutet das für die KI-Macht USA?

DeepSeek, eine chinesische KI-Anwendung, hat in den USA für Aufregung gesorgt und die Börsenkurse von Technologieunternehmen einbrechen lassen. Die plötzliche Popularität der App, die ähnliche Funktionen wie ChatGPT bietet, ließ den Nasdaq-Index um fast 2,7 Prozent einbrechen, wie die US-Tageszeitung Washington Post berichtet [1].

Dies löste eine hitzige Debatte in Politik und Tech-Branche aus, wie die USA ihre Führungsrolle in der KI-Entwicklung behaupten können. David Sacks, KI- und Krypto-Zar unter Präsident Donald Trump, sieht in DeepSeek einen Beweis für den harten Wettbewerb im KI-Rennen. Er kritisierte die KI-Verordnung von Joe Biden als Hindernis für US-amerikanische KI-Unternehmen [2].

DeepSeek behauptet, KI-Modelle kostengünstiger entwickeln zu können als die US-Konkurrenz. Dies nährt die Sorge, ob die massiven Investitionen amerikanischer Unternehmen in Spezialchips und Infrastruktur für KI-Projekte gerechtfertigt sind. Besonders betroffen ist Nvidia, Marktführer bei KI-Chips, dessen Aktie über zwölf Prozent verlor.

Präsident Trump betonte die Notwendigkeit, im KI-Wettlauf mit China konkurrenzfähig zu bleiben. Er erwägt den Einsatz von Notstandsbefugnissen, um US-Unternehmen bei der Entwicklung von KI-Modellen zu unterstützen.

Das Weiße Haus scheint nun zweigleisig zu fahren: Einerseits sollen Exportbeschränkungen für Chips und Daten chinesische KI-Unternehmen ausbremsen. Zudem will man die heimische KI-Branche durch lockere Regulierung stärken, etwa durch einen sektorspezifischen Ansatz statt übergreifender KI-Regulierung.

Die Ankündigung eines 500-Milliarden-Dollar-Investitionsplans von OpenAI, Oracle und Softbank unterstreicht die Prioritäten der Trump-Administration. Das "Stargate"-Projekt sieht Investitionen in riesige Rechenzentren in Texas vor. Trump versprach den beteiligten Unternehmen größtmögliche Unterstützung und stellte höhere Verteidigungsausgaben für KI in Aussicht.

Das Kalkül scheint klar: Trump will hohe Investitionen, steigende Aktienkurse und einen Sieg über China. Die US-Tech-Giganten wollen die Konkurrenz aus China mit noch größeren KI-Modellen auf Distanz halten. DeepSeek hat die Fronten in diesem Wettlauf verhärtet.


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https://www.heise.de/-10258408

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.washingtonpost.com/business/2025/01/27/deep-seek-ai-markets-nvidia/
[2] https://x.com/DavidSacks/status/1883935713877782884?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Etweet%7Ctwtr%5Etrue