Der Dobbs-Effekt: Wie die Republikaner sich tot gesiegt haben
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Zwar ist nicht zu bestreiten, dass die konservativen Gruppen, die jahrzehntelang für das Kippen von "Roe vs. Wade" gekämpft hatten, ein wichtiger und einflussreicher organisatorischer Faktor in der Republikanischen Partei bleiben. Das Problem ist aber, dass deren Werte von der Mehrheit der US-Bürgerschaft einfach nicht geteilt werden.
Die mangelnde Voraussicht vieler Konservativer hat sicher auch mit dem, als stetig schrumpfenden "Newscycle" wahrgenommenen Phänomen zu tun. Die ständig wechselnde Medienaufmerksamkeit suggeriert US-Politikern, es gäbe keine, über einen längeren Zeitraum relevanten, politischen Problemstellungen mehr. Das ist falsch.
Wer es zu seinem politischen Hauptziel erklärt, US-Bürger ein über Jahrzehnte existierendes Menschenrecht abzusprechen, muss mit langanhaltenden politischen Folgen rechnen. Das Gedächtnis der Wählerschaft ist längst nicht so kurz, wie bisweilen angenommen.
Dies gilt theoretisch auch für die Demokraten. Man könnte zum Beispiel auch argumentieren, Joe Bidens Umfrageergebnisse hätten sich seit seines Befehls zum Truppenabzug in Afghanistan nie mehr ganz erholt.
Doch kommt den Demokraten der "Dobbs-Effekt" gut zupass, denn es macht ihre eigene Position im kommenden Wahlkampf um vieles einfacher. Biden wird sich weniger mit nervigen Reformvorschlägen herumschlagen müssen und kann sich schlicht "als Gegensatz" zu den Republikanern wiederwählen lassen.
Wenn die Republikaner nicht bald eine Lösung für ihre vertrackte Position finden, und die Demokraten keine überraschenden Fehler begehen, könnte das jetzige politische Klima eine Weile anhalten und der GOP schwer reparablen Schaden zufügen.
Im Augenblick jedenfalls, scheint für die Republikaner in den Präsidentschaftswahlen 2024 kein Weg ins Weiße Haus zu führen.