Der Dritte Weltkrieg – in Zeitlupe?
Seite 2: Die atomaren Bedrohungen rücken näher
- Der Dritte Weltkrieg – in Zeitlupe?
- Die atomaren Bedrohungen rücken näher
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In der Zwischenzeit zieht sich der nun schon 22 Jahre andauernde Krieg gegen den Terror auf seine eigene verheerende Art und Weise hin, und es droht noch Schlimmeres zu geschehen.
78 Jahre nach dem Abwurf von zwei Atombomben auf die Städte Hiroshima und Nagasaki zur Beendigung des Zweiten Weltkriegs scheinen Atombomben wieder auf dem Vormarsch zu sein (nicht, dass sie jemals wirklich abgeschafft worden wären, natürlich). Vielen Dank, Kim und Wladimir! Mir klingt es noch in den Ohren, wie der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un seinem südlichen Nachbarn, der keine Atomwaffen besitzt, kürzlich implizit mit einer Atombombe gedroht hat.
Aber auch, und das ist weitaus bedeutender, wie der russische Präsident Wladimir Putin in der Rede zur Lage der Nation gegenüber seinem Volk sehr öffentlich damit gedroht hat, Atomwaffen aus dem riesigen Arsenal seines Landes einzusetzen (vermutlich "taktische", von denen einige leistungsfähiger sind als die Atombomben, die den Zweiten Weltkrieg beendeten), falls irgendein europäisches Land – denken Sie an Frankreich –Truppen in die Ukraine schicken sollte.
Und vergessen Sie nicht, dass bei all dem das Militär meines Landes, das seinen "Verteidigungs"-Etat ständig erhöht, sich weiterhin in großem Stil auf einen künftigen Krieg mit – ja – China vorbereitet! Natürlich rüstet dieses Land seinerseits sein eigenes Atomwaffenarsenal und den Rest seiner Militärmaschinerie auf.
Erst kürzlich hielten die USA und Japan gemeinsame Militärmanöver ab, die, wie sie zum ersten Mal offen zugaben, darauf abzielten, sich auf einen solchen zukünftigen Konflikt mit China vorzubereiten. Offensichtlicher geht es kaum.
Ein weiterer Weltkrieg?
Ach ja, wenn es um Krieg geht, habe ich zum Beispiel den verheerenden Bürgerkrieg im Sudan noch gar nicht erwähnt, der nichts mit einer der Großmächte zu tun hat. Wir Menschen scheinen einfach nicht aufhören zu können, Krieg zu führen, während wir uns mit Billionen von Dollar weltweit auf immer mehr davon vorbereiten.
Das wirklich Seltsame ist: Es scheint überhaupt keine Rolle zu spielen, dass die Welt, in der die Menschheit das seit Jahr und Tag macht, nun selbst in einer verheerenden Weise erschüttert wird, der kein noch so gut bewaffnetes Militär jemals gewachsen sein wird.
Geben wir es zu: Wir Menschen hatten schon immer einen ausgeprägten Drang, Krieg zu führen. Natürlich sollten wir das logischerweise nicht mehr tun, und zwar nicht nur aus den offensichtlichen Gründen, sondern weil wir auf einem Planeten leben, der das nicht mehr ertragen kann. (Sicherlich, einen Krieg zu führen oder auch nur vorzubereiten, bedeutet, dass wir gewaltige Mengen an Treibhausgasen in die Atmosphäre abgeben und damit im wahrsten Sinne des Wortes den Planeten selbst bekriegen).
Aber – wie sowohl die Geschichte als auch die Gegenwart nur allzu deutlich zeigen – wir können uns einfach nicht zurückhalten.
Der verschwiegene Krieg gegen den Planeten
Dabei scheinen wir, ohne es zu bemerken, immer mehr darauf bedacht zu sein, einen globalen Krieg gegen diesen Planeten selbst zu führen. Unsere Waffen in diesem Krieg – die sich auf lange Sicht als nicht weniger verheerend erweisen dürften als Atomwaffen – sind fossile Brennstoffe. Ich denke dabei natürlich an Kohle, Erdöl und Erdgas und an die Treibhausgase, die durch deren Förderung und Nutzung selbst in Friedenszeiten in schwindelerregenden Mengen ausgestoßen werden.
Im vorigen Jahrhundert gab es natürlich zwei verheerende "Welt"-Kriege, den Ersten und den Zweiten Weltkrieg. Es waren globale Ereignisse, die insgesamt mehr als hundert Millionen von uns getötet und Teile des Planeten verwüstet haben.
Aber jetzt kommt das wirklich Seltsame: Während die lokalen und regionalen Kriege in diesem Jahrhundert in auffälliger Weise weitergehen, betrachten nur wenige die Art und Weise, wie wir die Atmosphäre mit Kohlendioxid und Methan belasten und dabei den Planeten katastrophal aufheizen, als eine neue Art von Weltkrieg.
Wenn Medien wegschauen
Aber wir sollten den Klimawandel tatsächlich als eine Art Dritten Weltkrieg in Zeitlupe ansehen. Schließlich könnte er nicht globaler und letztlich zerstörerischer sein als ein Weltkrieg der schlimmsten Sorte.
Und im Gegensatz zu den aktuellen Kriegen im Gazastreifen und in der Ukraine, die selbst Tausende von Kilometern entfernt weiterhin für Schlagzeilen sorgen, findet der Krieg auf diesem Planeten in den meisten Medien erstaunlich wenig Beachtung.
Tatsächlich haben die großen TV-Nachrichtensender ABC, CBS, NBC und Fox laut Media Matters for America ihre Berichterstattung über die globale Erwärmung im Jahr 2023, einem Jahr, das von Juni bis Dezember Monat für Monat neue Hitzerekorde aufstellte und auch das heißeste Jahr aller Zeiten war, erheblich gekürzt.
"Wenn ich nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad geben"
Ich lebe in New York City, ein Ort, der wie ein Großteil des restlichen Planeten, einen Hitzerekord im Jahr 2023 aufgestellt hat. Außerdem war der Winter, den wir gerade hinter uns haben, ein Wärmerekord.
Ich begann mit dem Schreiben des Artikels Anfang März, als die Temperaturen in meiner Stadt Rekorde aus den 1960er-Jahre einstellten, und am 14. März (nicht am 14. April, 14. Mai oder gar 14. Juni) über 21 Grad Celsius gemessen wurden. Ich ging an diesem Nachmittag mit hochgekrempelten Ärmeln, meinem Pullover im Rucksack und meiner um die Taille geschnürten Frühlingsjacke nach draußen und fühlte mich in meinen Bluejeans selbst auf der schattigeren Seite der Straße unangenehm erhitzt.
Und ja, wenn Sie, wie meine Frau und ich es vor Kurzem getan haben, in den Park unweit von Ihnen gehen, sehen Sie, dass die Narzissen und andere Blumen bereits in voller Blüte stehen, während die ersten Bäume Knospen treiben, darunter ein fantastischer lilafarbener, der bereits voll ausgebrochen ist, und das alles in einer Art und Weise, die früher irgendwann im April normal gewesen wäre.
Und ja, einiges von dem, was ich hier beschreibe, ist sicherlich kurzfristig sehr schön, aber dahinter verbirgt sich eine zunehmend düstere Realität, wenn es um extremes (und extrem heißes) Wetter geht.