Der Staat übernimmt: Bund will Kontrolle über Gazprom-Tochter Sefe

Seite 3: Baden-Württemberg und ostdeutsche Kommunen zahlen für VNG

Nach Spiegel-Informationen soll sich aber Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) persönlich immer wieder gegen Staatsgeld für die VNG ausgesprochen haben. Nun müssen sowohl das Land Baden-Württemberg als auch ostdeutsche Kommunen als Miteigner einspringen.

Letztere "sollen die Kosten der Ersatzbeschaffung für einen weiteren ausgefallenen Gasliefervertrag mit Russland übernehmen: rund eine Milliarde Euro", heißt es im Spiegel.

Zu den betroffenen Kommunen gehört Leipzig. Die Stadt hält über sieben Prozent an der VNG. Auch ohne die Probleme der VNG hat Leipzig den Folgen der Gaskrise zu kämpfen: Ihren Stadtwerken musste sie einen Notkredit in dreistelliger Millionenhöhe zur Verfügung stellen.

Die anderen ostdeutschen Kommunen dürften ebenfalls nicht sonderlich erfreut sein, war es doch die Bundesregierung, die einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet hat, die VNG in Schieflage zu bringen.

Ein Grund für die steigenden Gaspreise war das Unternehmen Trading Hub Europe (THE), ein Zusammenschluss von Fernleitungsnetzbetreibern. Im Auftrag der Bundesregierung kaufte THE Erdgas, wo es aufgetrieben werden konnte, um die Speicher zu füllen.

Für die VNG bedeutete das, dass sie an der Gasbörse enorme Geldsummen hinterlegen musste. Denn: Wer Gas als Termingeschäft anbietet, muss eine Art Kaution hinterlegen, was Käufern die Sicherheit geben soll, dass das versprochene Gas auch ankommt. Mit steigenden Gaspreisen steigt auch die Kaution, was die Liquidität von Unternehmen aufzehren kann.

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