Der Transgender, den Woke hassen gelernt haben

Bijan Tavassoli, voll in seiner Rolle. Bild: privat

Zuerst war Bijan Tavassoli ein Held der Tansgemeinde und ihrer Fürsprecher. Inzwischen erhält die "islamischen Transfrau" Morddrohungen. Wie konnte es nur so weit kommen?

Der Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg hat unlängst regelrechte Teufelsaustreiberei betrieben. Gegen "Trans-Feinde", Alice Schwarzer und die von ihr gegründete Zeitschrift Emma wurden dort geschimpft. Schwarzer und Emma etwa seien nicht mehr feministisch, weil sie Transfrauen nicht als biologische Frauen achten würden.

Die transaktivistische Predigerin Dana Mahr verstieg sich auf dem Trans-Podium gar zur Verteufelung eines linken Kritikers des identitären Genderkults. Und nagelte diesen als "rechten Troll und übergriffigen CIS-Mann" an den Pranger. Der sei – von wem auch immer – in Frauen-Saunen "eingeschleust" worden, um dort die "Geschlechtergleichheit" ad absurdum zu führen.

Der von Dana Mahr rhetorisch auf den Kirchentagsscheiterhaufen verwünschte Mann ist allerdings Linken-Mitglied, Jurist und Journalist. Und hanseatischer Sohn eines iranischen Flüchtlings.

Er hat zwei Fan-Communitys, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Die einen halten ihn für das tollste Transausstellungsstück der Neuzeit. Weil er mit erheblichem Brusthaar, durchtrainierter Athletik, doppelt-und-dreifach empirischer Maskulinität behauptet, im "falschen Körper aufgewacht" zu sein, wie es heute so schön woke und modisch heißt.

Ausgerechnet so einer soll sich nun stunden- oder tagelang mal als Frau oder, auch wöchentlich wechselnd, mal als Mann fühlen. Also neuhochdeutsch: "genderfluid". Das behauptet er selbst von sich. Allerdings mit aufblitzendem Schalk im kohlrabenschwarzen Auge.

Seine ganz andere Fan-Gemeinde sieht den Schalk und hält ihn für Satire-Helden gegen Gender-Wahnsinn schlechthin. Für einen modernen Eulenspiegel. Für den größten Wallraff, den es je gab. Weil er die "Selbstgerechten" (Wagenknecht) des Transgenderkults auf eine komödiantische Spitze spießt.

"Der Mann, der bei Bild Hans Esser war", nannte Wallraff seinen Undercover-Einsatz in der Springer-Zentrale. Sein Schüler mit dem iranischen Namen ist eher "der Mann, der im Bild Transgender war".

Die Rede ist von Bijan Tavassoli. Der Mann, beziehungsweise die Frau oder "das Diverse" mit sämtlichen verfügbaren Sternchen, hatte sich von der Hamburger Gleichstellungsbehörde einen amtlichen Ausweis als Frau mit Vornamen "Rosa" ausstellen lassen.

    • Damit trabte er seelenruhig in Frauensaunen verschiedener europäischer Städte und präsentierte sich dann im Interview auf der Liege eines Frauen-Schonraums in einem türkischen Schwitzbad als "gebärmutterlose Frau".

Zudem kandidierte er bei der Hamburger Linkspartei auf dem privilegierten Frauenplatz. Der Parteitag schäumte und wurde zwei Stunden lang unterbrochen. Im Netz war die Aktion ein Kracher - gegen die Hamburger "Linkspartei" – während queer.de und Volksverpetzer verbreiten, Tavassoli solle in die AfD eingetreten sein.

Dann trieb es Tavassoli weiter auf die Spitze und entrollte auf den Kacheln eines Damenklos einen Gebetsteppich. Die ganze mohammedanische Zeremonie gelangte ins Netz. Als Selbstbefreiung einer "islamischen Transfrau". Und wieder hatte er die Lacher auf seiner Seite der sozialen Medien.

Genderfokussierte und "Antifa"-Medien wie queer.de, Volksverpetzer und andere fühlten sich an den Rand des Wahnsinns getrieben. Der Linke Tavassoli, der sogar auf einem Parteitag mal gegen den jetzigen Partei-Vorsitzenden Martin Schirdewan aussichtslos, aber mit gewissem Achtungserfolg kandidiert hatte, wurde prompt zum "Rechten" umgetauft.

Uni, Drohung. Angst: Kampagne gegen Tavassoli nahm Fahrt auf

Gewaltandrohungen auf Twitter und Facebook ließen nicht lange auf sich warten. Seine Examensprüfer wurden von regelrechten Abmahnkommandos und antideutschen Bots zugespammt, diesen "trans- und islamophoben" Kritiker des Ampel- bzw. Regenbogenstaats unbedingt durchfallen zu lassen.

Tavassoli wurde Totschlag angedroht, wenn er "mal unbeobachtet auf dem Nachhauseweg" wäre. Zum ersten Mal musste der Mann bekennen: "Jetzt fühle ich mich echt als Frau, die nachts hinter jedem Baum einen Baseballschläger vermuten muss." Ob in der Hand eines türkischen Islamisten oder eines blauäugigen Antideutschen – das könne ihm als Leiche dann wohl auch egal sein.

Tavassoli ist übertalentiert, wie alle wissen, die ihn kennen. Ein journalistischer Mitarbeiter in seinem Redaktionskollektiv weltnetz.tv sagt: "Der spielt mit sozialen Medien, als wäre es Mensch ärgere Dich-nicht, der kann das Grundgesetz und Strafrecht im Schlaf auswendig und ist ein Meister der Verstellung."

Auch da kann sich Bijan Tavassoli wie Wallraff fühlen, der sich einst als Türke Ali schwarz angemalt hatte, um in seinem Bestseller "Ganz unten" die wirkliche Welt migrantisch aus fernen Ländern abgeworbener Hilfsarbeiter zu publizieren. Aber: ob sich heute Wallraff noch schwarz anmalen dürfte, ohne der "kulturellen Aneignung" überführt zu werden, steht in den Gendersternchen.

Nun fällt Tavassoli das "Drama des begabten Kindes" auf die Füße. Er wird mit Klagen, Lynchdrohungen, Parteiausschlussverfahren und Prüfungsschikanen an der Uni überzogen und er verspürt nach all seinen Harlekinaden physische Angst.

Zumal er auch mal flapsig über den Einmarsch der Taliban 2022 in Kabul nach dem Bundeswehrabzug gepostet hatte, all das habe man vor zwanzig Jahren ohne Krieg genauso haben können.

Seine Liebesbeziehung ging zu Bruch, weil der Freundin die komödiantischen Extravaganzen ihres Partners zu viel wurden. Seine Familie bat ihn um publizistische Zurückhaltung. Beste Freunde warnten ihn – das blutige Schicksal des Pariser Satire-Organs "Charlie Hebdo" vor Augen – innezuhalten mit den aufklärerischen Späßen, da Islamisten wenig "Sense of Humor" hätten und dafür eher eine Pumpgun.

Über einen toten Bijan Tavassoli würden womöglich die falschen Feinde falsche Freude empfinden.

Und auf einmal war da auch kein Rechtsstaat mehr. Der Student aus Hamburg wurde plötzlich – Privatsphäre hin oder her – wie eine Person des öffentlichen Lebens an den Lynch-Pranger gestellt, mit Adresse, Foto und Klarnamen. Wie jetzt auf dem Nürnberger Kirchentag. Selbst Sexualmörder haben meist mehr Anspruch auf Abkürzung ihres Nachnamens.

Bei Popsängern heißt es, dass sie Millionen-Umsätze machen, wenn sie den Nerv der Zeit treffen. Die Wallraffiaden des Bijan Tavassoli reizen den Nerv der Gender*innen an der Zahnwurzel. Seine Satire könnte ihn nicht nur jegliche akademische Zukunft kosten, sondern auch seine Gesundheit.

Artikel 5 unseres Grundgesetzes beschwört für Journalistinnen und Satiriker zwar: "Eine Zensur findet nicht statt". Wer aber Satirekunst- und Meinungs-Freiheit gegen gendergrüne Cancel Culture auf die Spitze treibt und sich mit der selbsternannten Antifa, den militanten Shitsturmabteilungen des woken, genderfluiden Menschenbilds anlegt, darf selbst bei Qualitätsmedien heute und hierzulande nicht mal mehr auf ein Schmunzeln oder auch nur Verständnis setzen.

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