Deutsche Börse steigt bei Bitcoin und Ethereum ein
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Die Deutsche Börse wagt sich in den Kryptomarkt vor. Ab April können institutionelle Anleger über die Börsentochter Clearstream Bitcoin und Ethereum handeln.
Der Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum wird immer mehr zum Mainstream. Jetzt steigt auch die Deutsche Börse in den Markt ein und ermöglicht institutionellen Anlegern den Zugang zu digitalen Vermögenswerten.
Clearstream und Crypto Finance ebnen Weg für Kryptohandel
Möglich machen das die beiden Töchter der Deutschen Börse, Clearstream und Crypto Finance. Clearstream ist der Nachhandelsdienstleister der Börse und erweitert sein Portfolio nun um die Verwahrung von Krypto-Assets. Dabei greift man auf das Know-how von Crypto Finance zurück, die als Unterverwahrer fungieren.
Jens Hachmeister, Leiter für neue digitale Märkte bei Clearstream, sieht darin einen wichtigen Schritt: "Die Verwahrung von Krypto-Assets ist der nächste Schritt auf Clearstreams Weg zur Digitalisierung der Finanzmärkte." Man biete Kunden einen einfachen Zugang zu neuen Anlageklassen, während sie gleichzeitig von bewährten Nachhandelssystemen profitierten.
Bitcoin und Ethereum als erste Kryptowährungen im Angebot
Zum Start im April sollen zunächst die beiden größten Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum angeboten werden. Je nach Kundennachfrage könnte das Angebot später auf weitere Kryptowährungen ausgeweitet werden, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Börse.
Kunden des internationalen Zentralverwahrers von Clearstream können dafür ihre bestehenden Konten nutzen. Sie erhalten so Zugang zu Abwicklungs- und Verwahrungsdiensten für Kryptowährungen, ohne zusätzliche Verträge mit Kryptodienstleistern abschließen zu müssen.
Regulatorischer Rahmen macht Kryptohandel salonfähig
Dass traditionelle Finanzunternehmen verstärkt auf Kryptowährungen setzen, hängt auch mit klareren regulatorischen Vorgaben zusammen, heißt es bei Bloomberg dazu. In der EU, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten entstehen zunehmend Regelwerke für digitale Vermögenswerte.
Ende vergangenen Jahres trat etwa die EU-Verordnung MiCA (Markets in Crypto Assets) in Kraft. Seitdem gebe es eine "sehr hohe Nachfrage" nach Krypto-Unterstützung von internationalen Bankkunden, so Stijn Vander Straeten, Chef von Crypto Finance, laut Bloomberg.
Auch die steigende Nachfrage von Privatkunden nach Kryptodiensten ermutigt Banken, in den Bereich einzusteigen. "Es ist ein bisschen so, als würde die High Street die Wall Street verdrängen", sagt Hachmeister von Clearstream.
Kryptomarkt profitiert von Einstieg institutioneller Anleger
Der Einstieg eines großen Players wie der Deutschen Börse könnte dem Kryptomarkt weiteren Auftrieb geben. Im vergangenen Jahr ist der Bitcoin-Preis bereits stark gestiegen, da immer mehr traditionelle Firmen wie BlackRock oder Franklin Templeton in den Markt eingestiegen sind.
Seit Jahresbeginn ließ der Kurs von Bitcoin aber wieder deutlich nach. Manche Experten warnen bereits vor einem Kursrutsch auf bis zu 70.000 US-Dollar.
Nun erhalten aber auch Kunden von Clearstream, einem der größten Post-Trade-Unternehmen Europas, Zugang zu Bitcoin und Ethereum. Das könnte die Akzeptanz und Verbreitung von Kryptowährungen weiter erhöhen.