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"Die Grünen waren nützliche Idioten ihrer Parteipäderasten"

Christian Füller über sexuellen Missbrauch bei den Wandervögeln, 68ern und Grünen. Teil 1

In seinem Buch Die Revolution missbraucht ihre Kinder [1] versucht der Journalist Christian Füller [2], den geistigen Wurzeln des sexuellen Missbrauchs in den deutschen Protestbewegungen auf die Spur zu kommen. Er entdeckt dabei seit den Wandervögeln die Form des "politischen Eros", der sexuelle Gewalt als Wohltat für die betroffenen Kinder interpretiert. Nach den 68er-Wirren wurde seinen Recherchen nach der sexuelle Missbrauch von Kindern für kurze Zeit sogar zu einer offensiven politischen Forderung.

Herr Füller, haben die 68er Gesellschaft und Politik verändert, um Kinder missbrauchen zu können?
Christian Füller: Nein. Ich würde nicht behaupten wollen, dass die 68er zum Zweck des Kindesmissbrauchs ihren großen Aufbruch starteten. Aber sie haben dem Treiben sorglos zugeschaut, ohne zu begreifen, was da alles an gefährlichen Grenzverletzungen passiert.
Wie ist das möglich? Sexueller Kindesmissbrauch ist doch ein geächtetes Verbrechen.
Christian Füller: Wenn eine soziale Bewegung in die Euphorie des Schranken-Einreißens gerät, dann ist die Rolle des Grenzsoldaten keine besonders attraktive. Sondern eine doofe Spießernummer. Damals zu sagen, "Sex mit Kindern" ist gar kein Sex, sondern ein Verbrechen - das haben sich nicht viele getraut.

"Bild vom Kind als Leitmotiv"

Sie stellen die deutsche Wandervogelbewegung von 1900, die 68er und aktuelle Phänomene im Netz auf eine Stufe. Ist das überhaupt vergleichbar?
Christian Füller: Ich glaube schon, zunächst weil es alles Protestbewegungen sind. Das besondere an ihnen ist in meinen Augen aber, dass sie jeweils ein Bild vom Kind als Leitmotiv benutzen: In der Jugendbewegung war es der Gymnasiast, der als Wandervogel zu einer neuen Gesellschaft aufbrechen sollte. Die 68er bezogen sich ebenfalls auf die Kinder, jetzt sollten sie sexuell befreit werden, um die faschistische Gesellschaft zu überwinden. Denken sie nur an das berühmte Razziafoto der Kommune 1: Alle stehen nackt an der Wand und lassen sich festnehmen, einzig das nackte Kind zwinkert dem Betrachter zu: Ich bin der Neue, wir machen das jetzt anders!
In der digitalen Gesellschaft schließlich ist der Jugendliche das Symbol eines neuen Selbstbewusstseins - millionenfach verbreitet in sexy Selfies. Sie sind das Emblem der Netzgesellschaft, ähnlich wie Fidus' Lichtgebet zu Zeiten der Lebensreform.
Christian Füller. Foto: © Reiner Zensen
Was hat das alles mit sexueller Gewalt an Kindern zu tun?
Christian Füller: Das Entscheidende ist, dass es das alles körperpolitische Bewegungen sind, die als Referenzpunkt einer neuen Gesellschaft das nackte Kind haben. Daraus entwickeln sich dann ein - wie ich es nenne - politischer Eros. Hans Blüher hat mit seinem Buch "Die deutsche Wandervogelbewegung als erotisches Phänomen" den Grundstein dafür gelegt. Er beschreibt aus eigenem Erleben, dass das verbindende Element der Jugendbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts die erotische Beziehung zwischen einem invertierten Gruppenführer und seinem Wanderknaben ist.
Hört sich nicht sehr gewalttätig an.
Christian Füller: Das ist die Tarnung. Dekodieren sie aber mal den "Invertierten" als pädosexuellen Gruppenführer und übersetzen sie Blühers Eros als etwas Sexuelles, dann sind sie schnell beim Missbrauch - sublimiert als "politischer Eros". Das Kind als erster Bürger einer neuen Gesellschaft, sexuell formatiert durch seinen Meister. Hans Blüher hat daraus das Phantasma einer mann-männlichen Idealgesellschaft formuliert, in der Sex mit Frauen nur noch zur physischen Reproduktion gut ist ...
… und die Männer?
Christian Füller: … die Männer zeugen mit den schönsten Knaben und ihrem besonderen Eros etwas Höherstehendes, Bedeutendes - einen neuen Staat. Heute empfinden wir das Konzept einer solchen päderastischen Republik zurecht als unglaublichen Quatsch. Damals aber gab es Beifall unter anderen von Thomas Mann und dem preußischen Kultusminister Carl Heinrich Becker, der Blüher bat, seine Staatstheorie noch ein wenig feiner auszuarbeiten. Wenn man das ganze Wortgeklingel weglässt, erkennen wir, was sich dahinter versteckt: Sexueller Missbrauch als Ideologie.

Pädophile bei den Grünen

Gehörte der sexuelle Missbrauch zum politischen Konzept zum Beispiel der Grünen oder war dieser Resultat pädophiler Trittbrettfahrer?
Christian Füller: Die DNA der Grünen kommt von der 68ern, aus der sexuellen Befreiung des Kindes. Wilhelm Reich hat sie als Grundmotiv vorgegeben, um die postfaschistische Gesellschaft gewissermaßen liberaler, fröhlicher, aufgeklärter zu machen: Das Kind sollte nicht mehr als Spießerkind in einer Kleinfamilie aufwachsen, sondern sexuell befreit werden. Deswegen sollte "Sex mit Kindern", wie es damals hieß, tolerabel sein. Das ist die politische Genetik der Studentenbewegung, die später auch noch bei den Grünen wirksam war.
Was ist der Unterschied zwischen 1968 und den Grünen?
Christian Füller: Bei den Grünen war die sexuelle Befreiung nur noch ein Zitat. Die Grünen wurden nicht als päderastische Bewegung gegründet, aber sie waren mit ihrer Toleranz und Sammlungsidee, möglichst jede Gruppierung mitzunehmen, um die Fünf-Prozent-Hürde überspringen zu können, das ideale Umfeld für Leute, die gezielt das Sexualstrafrecht abschaffen wollten. Das wäre eine wirklich einschneidende Veränderung gewesen.
Was hätte das bedeutet?
Christian Füller: Man muss sich klar machen, dass ein Dutzend von Programmen der Grünen die Abschaffung der Paragraphen 174 bis 176 wollten. Um das zu beschließen braucht man Mehrheiten. "Sex mit Kindern", also sexueller Missbrauch wäre dann legal gewesen. Es war aber keine Zweckgründung, um eine päderastische Gesellschaft aufzubauen. Die grüne Partei, vor allem Berlins Alternative Liste, war von Päderasten unterwandert.
Gab es bei den Grünen pädophile Parteistrukturen?
Christian Füller: Es existierten innerhalb der Grünen eine ganze Reihe von Arbeitsgruppen, die etabliert waren: Die Knastgruppen, die Kinderrechtsaktivisten und explizit päderastische Gruppen wie zum Beispiel die "Schwulen&Päderasten", in der Partei neckisch "Schwuppis" genannt. Diese Gruppe agierte als eine eigene AG der Bundestagsfraktion. Man kann davon ausgehen, dass hier päderastische Politik und womöglich Missbrauch mit Fraktionsgeldern unterstützt wurde. Es wird höchste Zeit, dass dies endlich untersucht wird.
Warum war das alles in Berlin so schlimm?
Christian Füller: In Berlin waren die Pädosexuellen besonders stark vertreten. Die wichtigsten vier Funktionäre der pädosexuellen Kriminellen waren von außen in die dortige Alternative Liste eingesickert: Der eine hat die Kinder beschafft, der andere war der Chef-Ideologe, der dritte war der Verbindungsmann zur Presse (er arbeitete als taz-Redakteur, die Zeitung hatte seinerzeit eine eigene Pädophilen-Seite) und der letzte war der Kinderpornograph. Bei Fred Karst, dem Haupttäter und Zuhälter der Grünen, ging es so weit, dass er offenbar Jungs zum Bahnhof Zoo brachte, um ihre Körper dort an Freier zu verkaufen. Wir müssen also annehmen, dass aus der Alternativen Liste heraus Kinderprostitution betrieben wurde.
Welche Rolle spielte Daniel Cohn-Bendit [3]?
Christian Füller: In meinen Augen war er eine Art Vordenker, vielleicht, ohne es zu merken. Immerhin war er jemand, der 12 Jahre lang in verschiedenen Publikationen und im Fernsehen den Sex von Kindern verherrlicht hat, ohne aber, wie er sagt, selbst Täter gewesen zu sein. Man könnte seine Rolle wohl als die eines Schreibtischtäters charakterisieren - aber er hat sich von seinen damaligen Texten distanziert.

"Penn-Adressen", Kinderläden und andere Tatorte

Gibt es neben dem organisierten sexuellen Missbrauch in Kreuzberger SO 36 noch andere Beispiele sexueller Gewalt durch 68er und Grüne?
Christian Füller: Da muss man fein unterscheiden: Bei den 68ern fand ein Vorglühen statt, weil hier ein theoretisches Konzept vorlag, das ganz schnell umgesetzt wurde, nämlich die sexuelle Befreiung. Das fand in der "Kommune 1" statt, dann wurde extra die "Kommune 2" als pädagogische Versuchsanstalt gegründet. Daneben schossen Hunderte Kinderläden aus dem Boden. In deren Programmen stand sehr oft, dass man Sexualität pro-aktiv mit den Kindern praktizieren könne.
Was bedeutete das?
Christian Füller: Die Kinder sollten ihren Sex ausleben, das heißt, man sollte sie dazu provozieren und dazu anhalten, sich und die Geschlechtsteile Erwachsener zu erkunden. Es gibt eine berühmte Stelle im Kursbuch 17 von 1969, in der das Mitglied der "Kommune 2" Eberhardt beschreibt, wie das Kind Grischa mit seinem Penis spielt und dann aber begreift, dass dieser eben zu groß ist, um ihn in die eigene Vagina einführen zu können. Das war damals eine Art Laborversuch - der dann aber abgebrochen wurde, weil die Kinder einsahen, dass es nicht geht. So steht es wörtlich im K2-Protokoll. Was da stattfand, war und ist nach den Buchstaben des Gesetzes eindeutig sexueller Missbrauch.
Wurde das in den Kinderläden auch praktiziert - "Sex mit Kindern"?
Christian Füller: In den Kinderläden wurde das vor allem ausgiebig besprochen. Mein Eindruck aus den Dokumenten und den Gesprächen mit Zeitzeugen ist der, dass die Erwachsenen offensichtlich soviel damit zu tun hatten, untereinander herumzuvögeln, dass sie zur sexuellen Befreiung ihrer Kinder kaum kamen. Die Kinder fühlten sich, ehrlich gesagt, sehr allein gelassen. Und die Erzieherinnen der Kinderläden wunderten sich, was diese komischen Ideen und die elend langen Literaturlisten vom Pädo-Sachverständigen Helmut Kentler über Mao bis Wilhelm Reich eigentlich sollten. In Programmen für Kinderläden! Dieser Ausschlag nach oben auf der Missbrauchsskala endete wohl 1973/74.
Und damit war die sexuelle Befreiung der Kinder beendet?
Christian Füller: Danach war ein paar Jahre lang Ruhe - und dann gründen sich 1980 die Grünen und mit ihnen kommt das Phänomen wieder zurück. Dieses Mal nicht mehr als Zeichen allgemeiner gesellschaftlicher Befreiung, sondern als Idee von Pädosexuellen und "Kinderrechtlern", die sich ganz darauf konzentrierten, das Sexualstrafrecht abzuschaffen. Jetzt kapern Leute die Partei, die ganz andere Ziele verfolgen.
Was bedeutet das?
Christian Füller: Viele Grüne waren einfach nützliche Idioten, die nicht kapierten, dass es hier nicht darum ging, den Planeten und ein paar Kröten zu retten, sondern um die Interessen von Männern, welche die sexuelle Befreiung in Gestalt von kleinen Jungen und Mädchen direkt auf ihr Gemächt leiten wollten.
Gab es grüne Tatorte?
Christian Füller: Ja, an einigen grünen beziehungsweise grünennahen Einrichtungen war sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen an der Tagesordnung: Einmal die Indianer-Kommune in Nürnberg, die zunächst nicht grün war, sich aber (angeführt von ihrem grünen Chef Uli Reschke) schnell in eine grüne Sturmtruppe verwandelte; von dort wurden die Ausreißerkinder mittels einer Kartei von "Penn-Adressen" direkt in die Fänge von Pädophilen gelotst, darunter der berühmte Spitzenkandidat der NRW-Grünen, Werner Vogel. Dann gab es die Christen-Kommune auf dem "Dachsberg" in Kamp-Lintfort. Sie leitete ein CDU-Kommunalpolitiker, der sich ebenfalls Richtung Grüne umorientierte, weil er sich da mit seinen sexuellen Neigungen wohl besser aufgehoben fühlte.
Wie sah der Missbrauch in Kreuzberg aus?
Christian Füller: Es war der schlimmste grüne Tatort. In den 1980er und 90er Jahren zu Zeiten der Alternativen Liste stand dort jede Art von Kindereinrichtung in der Gefahr, von pädosexuellen Männern unterwandert zu werden. In der AL und ihrem unmittelbaren Umfeld gab es 1000 Opfer, wie mehrere Zeugen schätzen. Es wurde zum Beispiel ein Freizeitkeller für Jungs gegründet, in dem missbraucht wurde und von dem aus Fahrten mit den Kindern unternommen wurden, bei denen man sie nackt filmte. Fred Karst gründete in der Partei eine eigene Gruppe von Pädosexuellen namens "Jung und alt". Pädophile betätigten sich auf Kinderbauernhöfen als Animateure, ein Päderast gründete sogar einen Kinder-Notruf. Aus heutiger Sicht unvorstellbar.
Warum steht vieles von dem nicht in dem Untersuchungsbericht der Grünen?
Christian Füller: Weil sie es nicht wahrhaben wollen. Und ihre Tatorte deswegen alle nicht gründlich aufklären: Weder die Indianer-Kommune selber noch deren Ableger in Berlin, noch der "Dachsberg" sind seriös untersucht. Dabei wäre das dringend nötig, etwa bei dem Kindernotruf, der ja besonders perfide ist: Man muss sich das mal vorstellen, ein verzweifelter Junge oder eine überforderte Mutter ruft bei einem Kindernotruf an und das Kind landet dann direkt bei den Tätern. Das ist das Hinterhältigste, was denkbar ist.
Aber zu Kreuzberg wurde doch gerade ein Aufklärungsbericht vorgelegt.
Christian Füller: Ein bestenfalls unentschlossener Bericht. Die Zahl 1000 Opfer wird genannt, dementiert, genannt. Oder: Aus der AL heraus hat wahrscheinlich Kinderprostitution stattgefunden. Darüber steht keine Zeile im Aufklärungsbericht der Berliner Grünen, der Anfang Mai veröffentlicht wurde. Diese moralisch überhebliche Partei [4] will überall den Planeten retten, trägt in Untersuchungsausschüssen stets Kritik und Wahrheit wie eine Monstranz vor sich her - aber die Verbrechen der eigenen Partei klärt sie nicht auf.
Der französische Autor Michel Houlebeqc hat in seinem Roman "Elementarteilchen" eine Kehrseite der sexuellen Befreiung thematisiert: Hat die Liberalisierung des Körpers zu ähnlichen Verwerfungen geführt wie die Liberalisierung der Ökonomie?
Christian Füller: Gute Frage! Die Entfesselung der Ökonomie geht eine Heirat mit der sexuellen Befreiung ein. Es gibt Formen der sexuellen Revolution, die in einer Massenpornographisierung der Gesellschaft mündeten. Deren Ausläufer sind bis heute zu spüren. Alle halbe Jahre findet in Berlin eine bescheuerte Sex-Messe statt - dann wird die ganze Stadt mit Titten zugepflastert, an Plakatwänden, Bauzäunen und so weiter.
Warum wird das hingenommen?
Christian Füller: Das geht natürlich nur, wenn man auf der einen Seite die Schamgrenzen einreißt und das alles auf der anderen Seite ökonomisch verwertbar macht. Der entfesselte Markt und der dauernde Anreiz der Nacktheit gehen hier eine wunderbare Fusion ein.

In Teil 2 des Interviews äußert sich Christian Füller über die Ideologie des wohltuenden sexuellen Missbrauchs bei den Grünen, der katholischen Kirche, der Odenwaldschule, den Nationalsozialisten und Netzaktivisten. Und am 30. Juni findet an der Universität Frankfurt am Main um 18 Uhr eine Podiumsdiskussion [5] zum Thema statt, an der Micha Brumlik, Julia König, Miriam Mauritz und Christian Füller teilnehmen.


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-3373848

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.hanser-literaturverlage.de/buch/die-revolution-missbraucht-ihre-kinder/978-3-446-24726-0/
[2] https://dierevolutionmissbrauchtihrekinder.wordpress.com/
[3] https://www.youtube.com/watch?v=U5nyOiepHv8
[4] https://www.youtube.com/watch?v=hkoJQDI5ENU
[5] https://dierevolutionmissbrauchtihrekinder.files.wordpress.com/2015/06/podiumsdiskussion-fc3bcller_neu.pdf