Die Überlegenheit der USA schwindet
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Die USA haben ihren industriellen Vorsprung gegenüber China verloren, besonders was den Schiffsbau betrifft. China dürfte die USA im Westpazifik daher auch bald militärisch überflügeln.
Immer wieder wird vor allem in den USA, aber auch in Deutschland debattiert, ob die USA Taiwan vor China "beschützen" sollen.
Dabei wird nicht gefragt, ob ein solcher Schutz einen Krieg gegebenenfalls nicht noch viel schlimmer machen würde als er ohnehin schon wäre. Vielmehr geht fast einzig um die Frage, ob die USA einen solchen Schutz gewährleisten wollen und können.
Bedeutende Teile der US-Administration sind selbstverständlich bereit, sich wegen der chinesischen Inselprovinz mit Peking anzulegen. Es besteht eine intensive Sicherheitskooperation zwischen den USA und Taiwan, die die Lieferung von sensiblen Rüstungsgütern wie Drohnen, Flugabwehrsystemen und Kampfjets allemal einschließt.
Lieferung von sensiblen Rüstungsgütern selbstverständlich
Zu fragen ist jedoch, ob die USA selbst in eine militärische Auseinandersetzung um Taiwan eintreten würden, und wenn ja, ob das Land auch die Voraussetzungen erfüllt, einen solchen Krieg zu führen. Und da sind erhebliche Zweifel angebracht.
Schon ein flüchtiger Blick auf die industrielle Basis der Kontrahenten zeigt, dass das Reich der Mitte von den USA nicht mehr viel zu befürchten hat. Chinas Bruttonationaleinkommen betrug 2023 schätzungsweise 126,06 Billionen RMB (etwa 17,64 Billionen US-Dollar). Davon entfielen 48,26 Bio. RMB (knapp 6,76 Billionen Euro) auf den sekundären Sektor (Bergbau, Energie und Industrie).
Die USA erreichten 2023 ein Bruttonationaleinkommen von hochgerechnet 26,5 Billionen US-Dollar, davon entfielen allerdings lediglich 2,9 Billionen auf die Industrieproduktion, 1,1 Billionen auf die Bauwirtschaft und 711 Milliarden US-Dollar auf den Bergbau.
Chinas Industrie ist riesig
Der sekundäre Sektor der Volksrepublik macht 38,25 Prozent der Volkswirtschaft aus, während es in den USA nur knapp 17,8 Prozent sind.
Vergleicht man die gleichen Bezugsgrößen, nachdem sie nach Kaufkraft gewichtet wurden (Kaufkraftparität), fällt der Unterschied noch deutlich extremer aus: Danach erreichte die Wertschöpfung von Chinas sekundärem Sektor 2023 über 9,4 Billionen US-Dollar, während die EU und die USA zusammengenommen in dieser Disziplin "nur" etwa 8,956 Billionen US-Dollar erwirtschafteten.
Man kann also zu Recht behaupten, dass China im Begriff ist "zur einzigen Supermacht im Reich der Produktion" aufzusteigen.
USA verlieren ihren Vorsprung
Da kann es nicht verwundern, dass die USA im Bereich der militärischen Rüstung dabei sind, ihren Vorsprung zu verlieren. Und derzeit sieht es auch nicht danach aus, als sei Washington noch in der Lage, das Ruder herumzureißen.
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Ein kurzer Blick auf die für einen Konflikt im Westpazifik bedeutendsten Waffengattungen bestätigt diesen Eindruck. Die klassische Branche industrieller Produktion ist in diesem Zusammenhang der Schiffsbau. Früher wie heute sind taugliche Kriegsschiffe aufwändig und kompliziert zu bauen und vor allem teuer.
2021 sind in China 28 Kriegsschiffe vom Stapel gelaufen, während die US-Marine in diesem Jahr sieben Kriegsschiffe in Dienst gestellt hat. Und es nicht abzusehen, dass China seine Rüstungsanstrengungen zur See verringern wird.
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