Die Ursachen des Unfriedens ausräumen
Fussnoten
Der Gelassenheit und weitgehende Gleichgültigkeit, mit der einerseits die obszöne Ungleichbehandlung ukrainischer und überwiegend farbiger Flüchtlinge aus anderen Teilen der Welt, andererseits der Hungertod in Ländern Afrikas als Folge der Sanktionspolitik gegenüber Russland, hingenommen, gesellschaftlich goutiert wird, mag manches Attribut übergestülpt werden, "rassistisch" ist sicherlich eines der treffendsten.
Die Juden und Europa. In: Studies in Philosophy and Social Science, Band 8. The Institute of social research, New York 1939, S. 115.
Zehntausende protestieren am 26. Juni 2022 in Madrid gegen den dort stattfindenden Nato Gipfel – und lösen ambivalente Gefühle und Gedanken aus. Es ist ein hoffnungsvolles Zeichen, wenn so viele Menschen auf die Straße gehen und demonstrieren, dass sie nicht gewillt sind, sich von einem aggressiv-kriegerisches Bündnis weiterhin bedrohen zu lassen; aber zu wenig fokussiert wird auf die Tatsache, dass die Nato letztlich ein Geschwür ist, hinter dem die Krankheit neoliberaler Kapitalismus bekämpft werden muss.
"Unsere" PolitikerInnen haben mindestens 25.000 im Mittelmeer ertrunkene Kinder, Frauen und Männer zu verantworten, von denen, die vor Nat-Zäunen an den europäischen Grenzen verrecken und in libyschen Lagern umkommen und vergewaltigt werden, gar nicht zu reden.
Bernhard Nolz (Friedenspädagogen) verdanke ich den Hinweis, dass eine aktiv um globale friedliche Beziehungen zwischen Menschen, Völkern und Staaten bemühte Friedensbewegung das Konzept der "Friedenszonen" aufgreifen könnte: Bereiche, in denen sich Friedenskonzepte ausprobiert lassen. S. dazu Johan Galtung et al.: Neue Wege zum Frieden, Minden 2003, Bund für Soziale Verteidigung (BSV).
Kaum jemand warnt so eindringlich vor den Folgen einer kapitalistischen Weltordnung und spricht so unmissverständlich davon, sie abzuschaffen, wie das Oberhaupt der Katholischen Kirche. Und im "Freitag" vom 23. Juni findet sich ein Beitrag von Karsten Krampitz, in dem er am Beispiel des Theologen Heino Falcke zeigt, wie repressive Erfahrungen, wie er sie in der DDR machte, den kühlen Verstand und den klaren Blick für ihren hoffnungsvollen sozialistischen Kern nicht trüben konnten: https://www.freitag.de/autoren/karsten-krampitz/der-theologe-heino-falcke-will-1972-keine-billige-totalkritik-am-sozialismus.