Digitaler Kolonialismus

Vor 500 Jahren kamen die ersten Weißen nach Brasilien. Findet jetzt die zweite Conquista statt?

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Seit zwei Jahrzehnten entwickeln sich die Informationstechnologien explosionsartig. Die Nachfrage nach immer besseren Kommunikationsmöglichkeiten steigt im Zuge der Globalisierung, der Integration der Weltwirtschaft und des Übergangs von der Industrie- zur Informationsgesellschaft. Wissen, in Information umgeformt, bestimmt die Dynamik von Unternehmen, Nationalstaaten und Gesellschaften. Symbol für diese Entwicklungen ist das Internet. Auch Brasilien bleibt von diesen Entwicklungen nicht unberührt. Aber das Land läuft Gefahr, wie der Rest Lateinamerikas, trotz hoher Wachstumsraten auf diesem Sektor, bei der Adaption der Informationstechnologien nicht mit den Industrieländern mithalten zu können. Zwar investieren ausländische Konzerne Milliarden US-Dollar in die gewinnträchtigen Regionen des Kontinents, aber im Schnitt gibt es immer noch weniger als 10 Telefonleitungen pro 100 Einwohner auf dem Kontinent und Internetanschlüsse außerhalb der urbanen Ballungsräume sind eine Rarität. Trotzdem gibt es auch einige hoffnungsvolle Beispiele für die positiven Effekte des Internets.

Im brasilianischen Regenwald betritt Häuptling Pykati-Re vom Stamm der Mebengokre das Postamt von Redencão. Er packt sein Macintosh PowerBook aus, schließt es an, logt sich ins Internet ein und schreibt eine E-Mail an die Firma BodyShop in Großbritannien. Mit ihr hat sein Dorf Pukanu Mitte der 90er Jahre einen Vertrag über die Lieferung von Brasil-Nussöl abgeschlossen. Allerdings mailt Pykati-Re nur wenn es dringend notwendig ist mit dem britischen Unternehmen, denn dazu muß er jedesmal ins rund 350 Kilometer entfernte Städtchen Redencão fliegen - mit einer Maschine gesponsort vom BodyShop - denn in seinem Dorf gibt es keinen Strom.

Nun sind die Indígenas, deren 46.000 km² großes Gebiet, in den Bundesstaaten Pará und Mato Grosso liegt, nicht mehr vom Geld der Goldwäscher und Holzfäller abhängig und können ihr Regenwaldterritorium vor weiterem Raubbau schützen. Sie handeln den Preis für das Nussöl direkt aus, ohne Zwischenhändler. Ein Mitarbeiter von BodyShop half in der Anlaufphase der kleinen Ölfabrik. Dieses Projekt ist Teil eines lateinamerikanischen Projektnetzwerkes namens FIDAMERICA.

Das positive Beispiel - immer noch eine große Ausnahme - zeigt, wie selbst marginäre Akteure an der Peripherie das weltweite Datennetz nutzen können, um an der Weltwirtschaft und am Weltwissen teilzunehmen. Gleichzeitig bewahren sie ihre Kultur und Traditionen. Das Internet kann also die Kommunikationsprobleme der peripheren ländlichen Regionen lösen. So wollen auch die Ashaninka-Indianer an der Grenze zu Peru ins Internet, um mit ihren schon vernetzten Brüder in Peru zu kommunizieren. Die 450 Stammesangehörigen wollen allerdings auch nicht ans Stromnetz angeschlossen werden, sondern Solarenergie einsetzen. Denn mit dem Stromnetz käme die Erschließung und damit die sichere Zerstörung ihres Lebensraumes.

Das virtuelle ‚El Dorado'

Die Nutzung des Internet beschränkte sich in Brasilien bis 1994 auf den akademischen Bereich. Seit 1989 bestand zwar schon eine E-Mail-Verbindung vom Brasilianischen Institut für Wirtschafts- und Sozialforschung (IBASE) zu vergleichbaren Institutionen in den USA. Vorangetrieben wurde die Internetnutzung auch durch ein Projekt von Nichtregierungsorganisationen (NRO's) zur Umweltkonferenz von Rio 1992. Die NRO'S schufen gemeinsam mit der UN ein Kommunikationsnetzwerk und einen Internetzugang zu den Veranstaltungen, damit auch die vielen NRO's die nicht nach Rio kommen konnten, an der Konferenz teilnehmen konnten. Aber erst 1995 wurde von EMBRATEL der erste Internetbackbone in Betrieb genommen.

Von da an ging die Entwicklung rasend schnell voran. Brasilien ist inzwischen die am stärksten vernetzte Nation Lateinamerikas. So wuchs Brasiliens Telekom-Markt zwischen 1991-96 um rund 14% jährlich, während die Gesamtwirtschaft nur um 2,9% zulegte. 1995 entdeckte auch die Wirtschaft das Internet für sich. Nicht zuletzt eine bekannte Soap-Opera trug zum Erfolg des Internets bei. Als in einer ihrer Folgen eine arme Zigeunerin über das Internet einen Millionär kennen und lieben lernte, stieg die Teilnehmerzahl schlagartig an. Etwa 3,5 Millionen Menschen nutzen das Internet heute.

1998 hatten brasilianische Steuerzahler zum ersten Mal die Möglichkeit, ihre Steuererklärung vía Internet abzugeben. Das Land war auch der erste Zielmarkt für den 99er Start von America Online (AOL) in Lateinamerika. AOL, das zusammen mit der Cisneros Group seit Mitte 1999 seine spanisch- und portugiesischsprachigen Dienste anbietet, spekuliert auf 700.000 Neukunden im ersten Jahr. In Brasilien waren es im Dezember rund 65.000. Lokale Dienste für Mexiko und Argentinien sollen folgen. Doch die Konkurrenz ließ nicht lange auf sich warten: PSINet (USA) übernahm sechs kleinere brasilianische Provider, Yahoo startete sein lusophones Angebot Mitte 1999 und Starmedia kaufte die brasilianischen Suchdienste Cade und Zeek und entwickelte das Projekt ‚Favela', bei dem Jugendliche aus sozial schwachen Familien gratis eine Computerausbildung erhalten. Auch die spanische Telefónica, die auf dem südamerikanischen Kontinent zu den stärksten Telekommunikationsunternehmen zählt, steht mit ihrer Tochterfirma Terra Networks in den Startlöchern.

Brasiliens größter Provider Universo Online International (UOL) wehrt sich und eröffnet zusätzlich Latino-Portal in den USA. In Lateinamerika besuchen rund drei Millionen Surfer monatlich UOL. Das virtuelle El Dorado ist hart umkämpft. Und in Brasilien machen sich auch schon die negativen Phänomene der Cyberkultur breit: Eine Bande von Hackern verschaffte sich Anfang 2000 Zugang zu den Daten von mehr als zehn Millionen Menschen und verkauft diese dann. Die in São Paulo verhafteten Hacker waren u.a. in die Datenbanken der Steuerbehörde und der Telefongesellschaften Telemar und Telefónica eingedrungen und hatten die Daten für umgerechnet vier bis 7.000 Mark verkauft.

Zerstückelt und privatisiert

Viele Brasilianer kümmern diese Machtkämpfe wenig, denn sie wissen noch gar nichts von der Existenz der neuen Informationstechnologien. Sie verfügen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einmal über die Errungenschaften der industriellen Revolution: Strom, fließendes Wasser; Krankenhäuser, Autos etc. Aber auch die Qualität und der Service der vorhandenen Telekom-Dienste sind oft minderwertig und die Wartezeiten auf einen Telefonanschluß inakzeptabel. Die Deregulierung und Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes sowie die Privatisierung der staatlichen Telefongesellschaften sollte Abhilfe schaffen, eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg des Internets.

Wie fast überall in Lateinamerika wurde in Brasilien der Telekommunikationssektor über Jahrzehnte als natürliches Monopol des Staates betrachtet. Das änderte sich erst zu Beginn der 90er Jahre. Mit dem wirtschaftlichen Niedergang der lateinamerikanischen Staaten in den 80er Jahren und dem damit verbundenen Investitionsmangel in neue Technologien erodierte das Monopol unter anderem aufgrund folgender Tendenzen:

  1. Auf dem Sektor der Endgerätehersteller (Telefone etc.), beim Mobilfunk und bei den Satellitenverbindungen kam es zu einer Beseitigung der institutionellen und ökonomischen Markteintrittsbarrieren.
  2. Die Telekommunikation vermischte sich mit anderen Informationstechnologien. Unternehmen engagieren sich heute sowohl in der Telekommunikation, wie auch im Radio-, TV- oder Internetbereich.
  3. Verstärkter weltweiter Wettbewerb nicht nur bei der Hardware, sondern auch im Angebot von Dienstleistungen.
  4. Lokale Telefonnetze müssen sich immer mehr dem Konkurrenzdruck drahtloser Netze aussetzen.

Außerdem kamen, nachdem die Militärregimes abgedankt hatten (in Brasilien 1985), fast überall in Lateinamerika ökonomisch denkende Technokraten an die Macht. Die Folge war, dass zu verschiedenen Zeitpunkten weitangelegte Deregulierungs- und Privatisierungsmaßnahmen einsetzten. Ein genereller Trend zeichnete sich ab, nämlich die staatlichen Telekommunikationsunternehmen in regionale und nach Angebot (Festnetz, Mobilfunk) getrennte Gesellschaften aufzuspalten und sie dann zu verkaufen.

In Brasilien wurde Telebrás, das staatliche brasilianische Telefonunternehmen, 1998 gegen erheblichen Widerstand der Gewerkschaften privatisiert. Für US-$ 19 Milliarden - wesentlich mehr Geld als das Mindestgebot von rund 12 Milliarden US-$ vermuten ließ - wurde die zuvor nach US-amerikanischem Vorbild aufgesplittete Gesellschaft u.a. an MCI-Worldcom, Portugal Telecom und die spanische Telefónica Internacional verkauft.

Telebrás war zuvor mit ca. 9 Milliarden US-$ Umsatz jährlich die größte Telekommunikationsgesellschaft Lateinamerikas. Im Juli 1996 war ein Gesetz zur Aufhebung des Telebrás-Monopols bei Funktelefonen, Endgeräten und Mehrwertdiensten und zur Privatisierung seiner 27 staatlichen Telefongesellschaften erlassen worden. Es folgte die Reorganisation in drei Festnetzgesellschaften (Nordwest/ Zentralsüd/ São Paulo), zehn Mobilfunkgesellschaften und einen Long-Distance-Carrier für die Fern- und Satellitenverbindungen (Embratel), die dann verkauft wurden. Gleichzeitig wurden in den jeweiligen Gebieten Lizenzen für sogenannte ‚Spiegel-Untenehmen' vergeben, wodurch der Wettbewerb angeheizt werden sollte. Dort kamen u.a. Bell Canada und die France Telecom zum Zuge. Überwacht wird die Entwicklung des Marktes von der neugeschaffenen Regulierungsbehörde Anatel.

Im Zusammenhang mit der Privatisierung von Telebrás mussten der damalige Minister für Telekommunikation, Luis Carlos Mendoca de Barros, und andere Funktionäre zurücktreten, da es zu Unregelmäßigkeiten gekommen war. Sie hatten versucht, brasilianische Unternehmen im Wettbewerb um die Telebrás-Gesellschaften zu bevorzugen. Auch Staatspräsident Fernando Henrique Cardoso geriet unter Verdacht, an unlauteren Methoden beim Verkauf des Unternehmens beteiligt gewesen zu sein.

Rund zehn Millionen Bürger warten in der achtgrößten Volkswirtschaft der Welt noch immer auf einen Telefonanschluß, sieben Millionen stehen auf den Wartelisten für ein Handy. Heute besitzt jeder 8. Brasilianer ein Telefon, 9,9 Millionen insgesamt, die Zahl der Mobiltelefone betrug Ende 1999 13,5 Millionen. Durch die ausländischen Investitionen beschleunigt sich die Entwicklung auf dem Telekommunikationsmarkt. So will Telefónica 2000 und 2001 in Brasilien zusätzlich rund 9 Milliarden Mark in ihre vier Töchter investieren. Allein in São Paulo sollen zwei Millionen neue Telefonanschlüsse gelegt werden.

Im ECommerce führend

Ob durch das Internet die gravierende Zentrum-Peripherie-Differenz, die zwischen städtischen und ländlichen Regionen und selbst zwischen Vierteln großer Städte im Kommunikationsbereich existiert, beseitigt werden kann ist fraglich. Die neuen Kommunikationstechniken kreieren gerade in Ländern der Dritten Welt eine "Geographie der Zentralität", wie es die Soziologin Saskia Sassen nennt. Und Zentralismus gehört in Lateinamerika ohnehin schon zum kolonialen Erbe. Nur nach den Zentren der Macht richtet sich dort die Infrastruktur (Telefon- und Datenleitungsnetze) aus. Eine Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten könnte auch dazu beitragen, die Landflucht zu mindern. Aber ein Interesse, durch die weitere Technisierung der Kommunikation, den Zugriff auf Information und Wissen zu erleichtern und somit den "Prozess der Entwicklung komplexer Gesellschaften" (Niklas Luhmann) zu fördern und die internationale Wettbewerbsfähigkeit ihrer Länder zu steigern, bestand und besteht bei den lateinamerikanischen Eliten nicht oder nur begrenzt. Schon die Alphabetisierung der Massen bedroht(e) das Informationsprivileg der Gelehrten, und jedes neue Medium gefährdet in den Augen der Eliten die Moral der Untertanen.

Den Übergang zur Informationsgesellschaft, die - egal wie man über sie denkt - nicht mehr aufzuhalten ist, will die Oberschicht nicht, bzw. nur in profitablen Bereichen - zum Beispiel dem ECommerce - mittragen. Der größte Teil des in Lateinamerika abgewickelten ECommerce stammt aus Brasilien: 88% (Boston Consulting Group). Die Brasilianer setzten 1998 67,7 Millionen US-$ im ECommerce um, weit vor dem zweitplazierten Mexiko (4,6 Millionen US-$). Beliebt ist vor allem der Einkauf von Büchern, Computern und die Belieferung mit Lebensmitteln. Boston erwartet bis 2003 eine Steigerung des lateinamerikanischen ECommerce auf 3,8 Milliarden US-Dollar.

Dabei sind die Möglichkeiten des Wissenstransfers durch die neuen Technologien enorm. So könnte man - besonders im akademischen Bereich - das Nord-Süd-Gefälle verringern. Denkbar wäre, dass zumindest die Schwellenländer industrielle Entwicklungsstadien überspringen könnten, und mit den Industrienationen zeitgleich die neuen Hochtechnologien nutzen. Ohne breiten Anschluss an die neuen Kommunikationsformen werden Brasilien und die anderen Staaten Lateinamerikas wirtschaftlich noch weiter zurückgeworfen.

Internet-Kritiker befürchten mögliche neue Abhängigkeiten (Technologie-Imperialismus) und schon heute ist zu sehen, dass westliche Werte und die englische Sprache im Netz dominieren. Nur rund 5 % der Inhalte im Internet sind momentan auf Spanisch oder Portugiesisch verfasst. Das führt aber nicht zwangsläufig zum Verlust kultureller Werte. Wenn es eine ‚kommerzialisierte Allerweltskultur' gibt, dann nicht erst seit dem Internet, sondern schon mit Beginn des Fernsehens und seit der Verbreitung von McDonalds.

Mit den neuen Medien verändern sich natürlich schneller als zuvor Weltbilder, die Wahrnehmungen von Zeit und Raum und die Wertvorstellungen. Aber es verringert sich eben auch der Wissensvorsprung staatlicher Institutionen und multinationaler Konzerne. Nichtregierungsorganisationen - hauptsächlich im Umweltbereich - haben durch den blitzschnellen Informationsaustausch inzwischen eine große Schlagkraft entwickelt.

Keine Stimme für die Armen

1,4 Prozent der 470 Millionen Lateinamerikaner hatten Mitte 1999 einen Internetanschluss, die meisten davon in Brasilien (45%). Mit umgerechnet 38 Mark monatlich ist das Surfen hier ‚relativ' billig. Doch solange der monatliche Durchschnittslohn in Brasilien nur rund 160 Mark beträgt, bleibt ein Internetzugang ein Privileg für mittlere und obere Schichten. Und bei einem um durchschnittlich um acht Prozent gesunkenen Realeinkommen der Brasilianer in den 90er Jahren besteht kaum Hoffnung, dass sich an diesem Zustand mittelfristig etwas ändert.

Aber das wird wahrscheinlich auf lange Zeit nicht das einzige Ausschlusskriterium sein: Die Telekommunikationsinfrastruktur schlecht und das Internet kaum vertreten. Lange Wartezeiten - oftmals Jahre - auf Telefonanschlüsse und schlechte Qualität der Leitungen - das brasilianische Telefonnetz ist größtenteils analog - lassen meistens schon die Grundvoraussetzungen fehlen. Korruption und schlechter Service verstärken den Mangel. Auf dem Land ist die Verkabelung unzureichend. Dort wäre somit Mobilfunk die praktischste Lösung sowie globale Breitband-Datenübertragungssysteme auf Satellitenbasis. Doch die damit verbundenen hohen Investitionen will niemand tätigen. Die Preise für den Anschluss, für Hard- und Software sowie die Nutzungsgebühren sind enorm hoch und liegen oft über den durchschnittlichen Monatseinkommen. Selbst mit öffentlicher Zugangsmöglichkeit - wie im Falle der peruanischen cabinas publicas - bleiben viele Menschen außen vor: Ihnen fehlen einfach die technischen Kenntnisse sowie die Sprachkenntnisse (Englisch, in ländlichen Gebieten oft auch Portugiesisch/ Spanisch).

Der Sozialwissenschaftler Juan Enríquez von der Harvard Universität meint deshalb sogar, dass das Internet die chancenlosen Bevölkerungsteile nicht stärker integriert, sondern im Gegenteil noch mehr marginalisiert: "Un ingeniero que hable inglés en la Argentina tendrá más en común con su colega de trabajo vía Internet en Detroit que con muchos argentinos". Vernetzung kann also auch ein Ausschlusskriterium sein. Solange alle diese Faktoren sich nicht verbessern, bleibt die Vorstellung einer Cyberdemokratie mit besser informierten und politisch aktiveren Bürgern eine Wunschvorstellung (oder ein Alptraum, aus der Sicht mancher Regierender). Die Verheißungen des Internet - Freiheit, Allwissenheit und grenzenlose Kommunikation - bleiben vorerst Mythen. Der Nord-Süd-Konflikt wird nur um eine Variante reicher, den Gegensatz von vernetzten ‚informationsreichen' und nicht angeschlossenen ‚informationsarmen' Ländern.

Brasilien im Netz

Mitte 1999 lag Brasilien mit einer Anzahl von 310.138 Hosts an weltweit 14., in Lateinamerika an erster Stelle (Network Wizards). Bei den Länder-Domains (.br) lag es weltweit an 10. Stelle, wobei dort die Aussagekraft aufgrund der .com-Domains etc. beschränkt ist (Domainstats.com). Generell gilt aber, dass es inzwischen zu jedem brasilianischen Thema genug Informationen im Internet gibt. Ein kurzer Blick auf einige nicht lusophone Seiten belegt dies:

www.brazzil.com/ ist die Adresse einer sehr informativen, englischsprachigen US-Zeitschrift zu Brasilien. Die meisten Artikel aus brazzil stehen in Volltextversion im Netz und behandeln ein Themenspektrum von der Musik bis zur Politik.

Unter www.dse.de/za/lis/brasil/brasil.htm findet sich die landeskundliche Informationsseite der deutschen DSE zu Brasilien. Hier gibt es gebündelte Informationen über Politik, Gesellschaft und Kultur des Landes.

Schließlich noch die Seite der brasilianischen Botschaft in London. Sie gleicht einer Enzyklopädie über das Land.

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