Donald Trump mit Humor besiegen?

Seite 2: Geht Twitter und Satire?

Von X, ehemals Twitter, haben sich inzwischen viele Medien verabschiedet. Manche haben dabei gleich auch alles bisher Gepostete auf "privat" gestellt und der Öffentlichkeit entzogen, inklusiver aller geführten Diskussionen. Der Spiegel stellt nun fest:

Elon Musk mag das alte Twitter zerstört haben, aber im Rennen um das Weiße Haus ist X so relevant wie nie zuvor.

Angela Gruber: Wird Elon Musk zum Präsidentenmacher? Spiegel, 3. August 2024

Mächtig ist X jedenfalls wie eh und je – sogar dann, wenn es darum geht, Lesekompetenz zu testen. Konkret: Das Vermögen, Satire auch in Videos zu erkennen.

Julian Schmitz, ein im Zusammenhang mit Corona immer wieder in den Medien zitierter Professor für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, postete am Sonntag dieses:

Gestern mit 2 Erwachsenen und 4 Kindern essen im Restaurant (Bio); 2 Tomate-Mozzarella; 1 Rumpsteak 460gr, 1 gebeizter Lachs; Nachtisch Crème Brülee; 6 Aperol-Spritz, 4 Bier, Kinder haben sich 1 Pizza Margarita geteilt. Rechnung 445€ ohne Trinkgeld. Dieser Staat hat fertig.

@JSchmitzLeipzig, am 4. August 2024 auf X

Dass nicht jeder Satire erkennt - wiewohl hier allein mit den Getränken überdeutlich -, ist das eine. Dass viele Nutzer aber gleich drauflos kommentieren, ohne mal ein paar der schon vorhandenen Reaktionen zu lesen, die bei der Einordnung helfen könnten, ist das andere.

Natürlich gehört zum Spiel, dass man seine ‒ egal, wie aufgeregte ‒ Reaktion zur Not später selbst als Satire deklariert. Aber da fehlt dann manchmal die Fallhöhe. Auch und vielleicht sogar gerade bei einigen der so wachen Kritikern der Corona-Politik.

Der Schriftsteller Peter Glaser forderte daher unabhängig vom Restaurant-Gag:

Eine gnädige Seele möchte sich erbarmen und endlich eine Witzerklärungs-App schreiben.

@peterglaser, am 7. Mai 2024 auf X

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