E-Mobilität: Weniger Teile, mehr Zukunft
Elektroautos könnten Verbrenner preislich schon 2026 schlagen. Die sinkenden Batteriekosten machen es möglich. Doch welche Vorteile bieten die Stromer noch?
Ob Zölle oder nicht, Elektrofahrzeuge werden den Sieg davontragen:. https://asiatimes.com/2024/10/tariffs-or-no-tariffs-evs-are-going-to-win-the-day/, ist sich die Asia Times sicher. Die USA und die EU schöben mit ihren protektionistischen Maßnahmen gegen Elektrofahrzeuge aus China die Stunde der Wahrheit lediglich hinaus.
Durch die enorme Steigerung der Energiedichte und den noch stärkeren Rückgang der Herstellungskosten seien Batterien bei einer Vielzahl von Anwendungen zu Verbrennungsmotoren konkurrenzfähig geworden. Die Wichtigste davon sei der Verkehr.
Siegeszug mittlerweile unaufhaltsam
2024 werden schätzungsweise weltweit über 16,5 Millionen E-Fahrzeuge verkauft – zehn Millionen davon allein in China. Auch im Globalen Süden werden Elektroautos zumindest in einigen Ländern wie geschnitten Brot verkauft. In Costa Rica und Vietnam betrug ihr Anteil an den Neuzulassungen über zehn, in Thailand sogar 18 Prozent.
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Weltweit beträgt ihr Anteil an der Fahrzeugflotte dieses Jahr schätzungsweise 20 Prozent bei Zweirädern, 23 Prozent bei Bussen und vier Prozent bei PKWs. Bei LKWs liegen die Zahlen derzeit noch unter einem Prozent. Sobald eine neue Technologie eine Verbreitungsrate von fünf Prozent überschreite, erweise sie sich praktisch immer als überlegen.
Bei E-Fahrzeugen sei diese Schwelle bereits in 31 Ländern erreicht, stellt Bloomberg fest.
Die magischen 5-Prozent-Marktanteil
Neue Technologien ‒ von Fernsehern über Haushaltsgeräte bis zu Smartwatches ‒ folgten einer bestimmten Akzeptanzkurve. Anfangs gingen die Verkäufe nur schleppend voran, bevor die Neuerungen allgemein akzeptiert werden. Dieser Übergang hängt oft von der Überwindung anfänglicher Hindernisse wie hohen Kosten, fehlender Infrastruktur und Skepsis der Verbraucher ab.
Goldman Sachs rechnet damit, dass die Preise für Batterien weiter fallen werden. Sobald sie ein Kostenniveau von 80 US-Dollar pro Kilowattstunde erreichen, sind sie normalen Verbrennern auch wirtschaftlich gesehen ebenbürtig. Das wird wahrscheinlich schon 2026 der Fall sein.
Wenn Batterietechnik die Verbrenner schlägt
Bis 2030 könnten die Batteriepreise sogar bis auf etwa 65 US-Dollar pro kWh fallen. Und dann erst können Elektroautos ihre Vorteile wirklich ausspielen. Neben weniger Umweltbelastung in den Städten (Abgase und Lärm) lassen sich E-Autos auch wirtschaftlicher betreiben als Verbrenner.
Denn sie benötigen im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor vor allem deutlich weniger bewegliche Teile. Dieser Unterschied in der Komplexität hat verschiedene Auswirkungen auf die Wartung, die Zuverlässigkeit und das Fahrzeugdesign insgesamt.
Ein typisches Verbrennungsfahrzeug enthält etwa 2.000 bewegliche Teile, die zum Betrieb des Fahrzeug nötig sind. Das Fahrwerk und weitere Ausstattung wie Fensterheber und steuerbare Außenspiegel sind ausdrücklich nicht mitgezählt.
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In einem Motor sind folgende Teile in ständiger Bewegung: Zentrale Motorkomponenten wie Kolben, Ventile, Kurbelwelle, Nockenwelle, das Getriebe, das Kraftstoffeinspritzsystem und die Kühlung. Im Gegensatz dazu brauchen Elektrofahrzeuge nur etwa 20 bewegliche Teile, nämlich den Elektromotor und die Welle, um die Kraft auf die Räder zu übertragen.
Zukunftsmechanik: Weniger ist mehr
Ein Getriebe entfällt mehr oder weniger, weil die Geschwindigkeit elektronisch über die Drehzahl des E-Motors reguliert wird. Deshalb kommen E-Autos mit weniger Wartung aus. Es gibt schlichtweg weniger Komponenten, die verschleißen oder ausfallen können. In Zeiten zügig steigender Werkstattkosten ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Im Umkehrschluss steigt die Zuverlässigkeit während des Betriebs: Mit weniger beweglichen Teilen ist die Gefahr von mechanischen Ausfällen geringer. Vereinfachter Antriebsstrang: E-Fahrzeuge verwenden in der Regel ein Ein-Gang-Getriebe, so dass keine komplexen Schaltgetriebe erforderlich sind.
Das resultiert in geringeren Wartungskosten, die bei E-Fahrzeugen über einen Zeitraum von drei Jahren rund 23 Prozent geringer ausfallen können als bei Verbrennern. Nur kaputtfahren darf man sein E-Auto nicht: Reparaturkosten fallen bei den Stromern zumindest derzeit noch im Schnitt 25 Prozent höher aus als bei Verbrennern.