EU-Admiral fordert mehr Kriegsschiffe gegen Huthi-Angriffe im Roten Meer

Angriff auf das Schiff vor der Küste des Jemen.

(Bild: FOTOGRIN / Shutterstock.com)

Trotz militärischer Präsenz gelingt es nicht, Handelsschiffe vor Angriffen der Huthi-Rebellen zu schützen. Leiter der EU-Mission fordert mehr Unterstützung.

Den USA und ihren Verbündeten gelingt es nicht, die Sicherheit der Handelsschiffe im Roten Meer zu gewährleisten. Im Gegenteil: Der Leiter der EU-Operation Aspides, Konteradmiral Vasileios Gryparis, warb am Mittwoch dafür, die Zahl der eingesetzten Kriegsschiffe zu erhöhen.

EU-Operation Aspides: Mehr Kriegsschiffe gefordert

Seit Februar patrouillieren vier EU-Schiffe vor der Küste des Jemen. In dieser Zeit haben sie nach eigenen Angaben 164 Schiffe eskortiert, mehr als ein Dutzend Drohnen abgeschossen und vier ballistische Schiffsabwehrraketen zerstört, berichtet der Finanzdienst Bloomberg.

Die jemenitischen Huthis griffen erstmals im vergangenen Jahr Schiffe an, um Israel wegen des Gaza-Krieges unter Druck zu setzen. Trotz der Präsenz der EU und der Bombardierungen durch die USA und Großbritannien geht die Kampagne weiter und zwingt viele Schiffe zu tausenden Seemeilen langen Umwegen um Afrika herum.

Huthis greifen trotz Präsenz der EU und Bombardierungen weiter an

Die Warnung der Huthis im vergangenen Monat, auch Schiffe anzugreifen, die Israel nur einmal anlaufen, habe das Risiko für Reeder weiter erhöht, sagte Gryparis in Brüssel. Dort warb er um zusätzliche Mittel. "Wir haben nicht genug Schiffe und das Operationsgebiet ist riesig", sagte er. Er forderte die Mitgliedsstaaten zu mehr Unterstützung auf.

Die US-Marine hat den Flugzeugträger USS Dwight D. Eisenhower mit drei Kriegsschiffen in der Region stationiert. Wie schwierig der Einsatz für die US-Marine ist, verdeutlicht die Aussage von Bryan Clark vom Hudson Institute, die er kürzlich gegenüber Associated Press (AP) machte.

US-Marine in intensivsten Gefechten seit dem Zweiten Weltkrieg

Die US-Schiffe befänden sich in den intensivsten Gefechten seit dem Zweiten Weltkrieg, sagte er. Weiter:

Wir stehen kurz davor, dass die Huthis in der Lage sind, die Art von Angriffen durchzuführen, die die USA nicht jedes Mal stoppen können, und dann werden wir anfangen, erhebliche Schäden zu sehen. ... Wenn wir es weiter schwelen lassen, werden die Huthis zu einer viel fähigeren, kompetenteren und erfahreneren Kraft.

Was er damit meinte, musste die Besatzung des Frachters "Tutor" erfahren. Das Schiff wurde von den Huthis getroffen, ein philippinischer Seemann starb. Am Donnerstag sank das Schiff.

Anfangs hatte die westliche Koalition versucht, die Angriffe mit Bombardements zu stoppen. Der Erfolg blieb aus und das Ergebnis war, dass die Angriffe auf US-amerikanische und britische Schiffe zunehmen. Die Huthis drohen auch mit Angriffen im Mittelmeer, obwohl unklar ist, ob ihre Waffen diese Reichweite haben.

EU-Mission: Ausweitung des Einsatzgebiets statt Angriffe

Die EU-Mission steht vor einem ähnlichen Problem. Gryparis sagte laut Bloomberg, er glaube nicht, dass Angriffe auf die Huthis das Problem lösen könnten – und verwies auf die Erfahrungen der Amerikaner und Briten.

Stattdessen sollten die EU-Länder mehr Schiffe zur Verfügung stellen, um das Einsatzgebiet der EU-Mission auszuweiten. Bisher konzentriert sich der Einsatz auf die Meerenge Bab el-Mandeb zwischen Jemen und Dschibuti, wo Schiffe besonders gefährdet sind. Täglich passieren 40 bis 50 Schiffe die Meerenge. "Es braucht viele Schiffe, um diese enge Passage zu schützen", sagt Gryparis. Manchmal reichen die Kräfte nicht aus.

Das Mandat der Operation Aspides läuft bis Februar 2025, Gryparis rechnet mit einer Verlängerung.