EU verurteilt den Tod ukrainischer Journalistin in russischer Gefangenschaft

Viktoria Roshchyna. Biild: @visegrad24

Bestürzung über den Tod von Viktoria Roshchyna. Journalistin starb in russischem Gewahrsam. Nun fordert Brüssel eine unabhängige Untersuchung – doch Moskau schweigt.

Die Europäische Union hat ihre Empörung über den Tod der ukrainischen Journalistin Viktoria Roshchyna in russischer Gefangenschaft zum Ausdruck gebracht, wie der Pressedienst des Europäischen Auswärtigen Dienstes mitteilte:

Die Europäische Union ist entsetzt über die Berichte über den Tod der ukrainischen freiberuflichen Journalistin Viktoria Roshchyna während ihrer illegalen, willkürlichen Inhaftierung in Russland. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie, ihren Freunden und Kollegen.

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Roshchyna Schicksal sei eine tragische Erinnerung an die vielen Tausend Menschen, die in den besetzten ukrainischen Gebieten und in Russland inhaftiert sind, sowie an die Unterdrückung durch die russischen Behörden, auch in Russland selbst, hieß es aus Brüssel.

Russland trage die volle Verantwortung für das Schicksal der Journalistin, nachdem sie in den vorübergehend besetzten Gebieten festgenommen wurde, so die EU. Roshchyna ist die dreizehnte Journalistin, die seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine getötet wurde.

Die EU fordert eine gründliche und unabhängige Untersuchung, die so schnell wie möglich alle Umstände von Roshchynas Tod klärt. Man sei weiterhin zutiefst besorgt über die anhaltende Schikanierung, Einschüchterung und Gewalt Russlands gegen Journalisten, die über Kriegsgebiete berichten.

Es dürfe keine Straflosigkeit für Menschenrechtsverletzungen und Übergriffe gegen Journalisten geben. Die EU bekräftigt ihr festes Engagement, alle Täter und Komplizen von Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zur Rechenschaft zu ziehen.

Roshchyna war am 3. August 2023 im russisch besetzten Gebiet verschwunden, von wo aus sie berichtete. Im Mai 2024 gab Russland erstmals zu, Roshchyna inhaftiert zu haben. Das russische Verteidigungsministerium schickte ihrem Vater eine Bestätigung.

Am 10. Oktober 2024 teilte der Leiter des Pressedienstes des Koordinierungshauptquartiers für die Behandlung von Kriegsgefangenen, Petro Yatsenko, mit, dass Viktoria Roshchyna in russischem Gewahrsam gestorben sei. Laut ukrainischem Verteidigungsgeheimdienst soll ihr Leichnam bald in die Ukraine überführt werden.

Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinets erhielt inzwischen offenbar eine Bestätigung ihres Todes von russischer Seite. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft teilte mit, dass ein Strafverfahren wegen des Verschwindens von Roshchyna als Kriegsverbrechen in Verbindung mit vorsätzlichem Mord eingeleitet wurde.