Seite 2: Paare mit Kindern und Kinder in homosexuellen Partnerschaften

Da das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare erst jetzt geschaffen wird, kann es selbstredend noch keine Daten zur Zahl der in solchen Haushalten künftig lebenden Kinder geben. Möglich sind aber schon jetzt homosexuelle Partnerschaften, bei denen ein oder beide Partner eigene Kinder in die Partnerschaft einbringen.

Von den erwähnten rd. 20,4 Mio. Paaren in Deutschland leben rd. 8,7 Mio. Paare (42%) mit Kindern in einem gemeinsamen Haushalt. Von diesen 8,7 Mio. Paaren mit Kindern bilden die größte Gruppe die 7,7 Mio. Ehepaare mit Kindern (89% aller Paare mit Kindern). Demgegenüber gibt es nur rd. 948.000 Lebensgemeinschaften mit Kindern, das sind 11% aller Paare mit Kindern. Hierbei handelt es sich nahezu ausschließlich um heterosexuelle Lebensgemeinschaften mit Kindern (940.000, 11%). Homosexuelle Lebensgemeinschaften mit Kindern summieren sich lediglich auf rund 8.000 Paare (0,09% aller Paare mit Kindern).

Homosexuelle Paare mit Kindern spielen damit zumindest gegenwärtig bei der Größenordnung von 0,09% aller Paare mit Kindern gesellschaftspolitisch eine nahezu irrelevante Rolle.

Bei den erwähnten rd. 8,7 Mio. Paaren mit Kindern in gemeinsamem Haushalt leben rd. 16 Mio. Kinder. Davon leben in den Haushalten der Ehepaare 14,6 Mio. Kinder, das sind 91% aller bei Paaren lebenden Kinder.

In den Haushalten der 948.000 Lebensgemeinschaften leben rd. 1,4 Mio. Kinder, somit 9% aller bei Paaren lebenden Kinder. Davon beherbergen die 8.000 homosexuellen Lebensgemeinschaften rd. 13.000 Kinder. Somit entfallen von den rd. 16 Mio. Kindern, die in Haushalten von Paaren leben, gegenwärtig 0,08% der Kinder auf Haushalte in homosexuellen Lebensgemeinschaften. Insoweit spielen - zumindest gegenwärtig - auch Kinder in homosexuellen Haushalten gemessen an ihrem Anteil an allen Kindern in Paarbeziehungen eine absolut unbedeutende Rolle.

Angesichts dieser Ergebnisse kann man über den politischen wie medialen Hype zum Thema "Ehe für alle" ins Rätseln kommen:

• Insgesamt haben etwa 1,3 Mio. Männer und Frauen In Deutschland sexuell eine LGBT-Orientierung. Die LGBT-Community bildet damit eine nicht unerhebliche Minderheitengruppe in Deutschland. Sie stellt 2,7% der rd. 48 Mio. Menschen aus der Altersgruppe 18 bis 60 Jahre.
  
  
• Bezieht man die bisherigen homosexuellen Lebensgemeinschaften auf alle 20,4 Mio. Paare in Deutschland, schaffen diese es gerade einmal auf einen Anteil von 0,5% aller in gemeinsamen Haushalten lebenden Paare. Damit spielen sie im Bereich der rechtlich institutionalisierten Paarbeziehungen eine deutlich untergeordnete Rolle.
  
  
• Nur einer Minderheit innerhalb der deutschen LGBT-Community (15% aller LGBT-Menschen) lebt gegenwärtig in einer rechtlichen partnerschaftlichen Lebensgemeinschaft. Es ist wenig zu erwarten, dass dieser Anteil sich durch das neue Institut der "Ehe für alle" deutlich erhöhen wird.
  
  
• Die 8.000 homosexuelle Paare mit Kindern spielen gegenwärtig bei ihrer Größenordnung von 0,09% aller Paare mit Kindern gesellschaftspolitisch erst recht eine nahezu irrelevante Rolle. Auch hier spricht nicht viel dafür, dass diese Zahl dadurch steigen wird, dass nunmehr den homosexuellen Ehe-Paaren das Recht zur Adoption von Kindern eröffnet wird und die adoptierten Kinder damit in den Genuss der gesetzliche Erbfolge gelangen. Selbst wenn alle rd. 1,3 Mio. Menschen mit LGBT-Orientierung die Ehe schließen und Kinder adoptieren würden, stellten die dann rd. 640.000 homosexuellen Paare mit Kindern nur 7% aller Paare mit Kindern!
  
  
• Von den 16 Mio. Kindern, die mit Paaren in gemeinsamen Haushalten leben, leben mit rd. 12.600 Kindern nicht einmal 0,1% bei homosexuellen Paaren (genau 0,08%). Selbst wenn alle 1,3 Mio. Menschen mit LGBT-Orientierung heiraten (640.000 Paare) und die Zahl der Adoptionen je homosexuellem Paar so groß wäre wie die der Kinder von heterosexuellen Paaren (0,5/Paar), lebten 320.000 Kinder in homosexuellen bzw. nicht heterosexuellen Ehen. Das wären dann immer noch nur 2% der insgesamt 16 Mio. Kinder bei Paaren. Eine andere Frage ist, welches (Selbst-)Verständnis die künftig adoptierten Kinder von sich und ihren gleichgeschlechtlichen Eltern haben werden und wie sie sich in den überwältigend großen Kreis der anderen Kinder einordnen. Ob dazu die aktuelle Allzweckwaffe Inklusion weiterhilft, wird sich zeigen.