Elektroautos als Mietwagen: Warum sich Geschäftsreisende querstellen

Luxuriöses Elektroauto an Ladestation während Geschäftsreise

Ein hochwertiges Elektroauto lädt auf – doch bei Geschäftsreisenden noch nicht die erste Wahl.

(Bild: Lee Rosario, Pixabay)

Elektroautos stoßen bei Geschäftsreisenden auf Widerstand. Eine Umfrage zeigt: Komfort und Reichweite zählen mehr als Nachhaltigkeit. Das sind die Gründe.

Elektroautos sind vielerorts beliebt – nicht aber bei Geschäftsreisenden. Das geht aus einer aktuellen Umfrage von BCD Travel hervor. Das Unternehmen ist ein Dienstleister rund um Geschäftsreisen.

Befragt wurden mehr als 900 Personen in Nordamerika und Europa, die im vergangenen Jahr mindestens einmal ein Auto für eine Geschäftsreise gemietet hatten. Ziel der Umfrage war es, das Reiseverhalten und die Zufriedenheit der Reisenden sowie Trends bei der Autovermietung zu untersuchen.

Die Gründe der Zurückhaltung

Für Geschäftsreisende gibt es viele Gründe, ein Auto zu mieten: die Fahrt ins Büro, Kundenbesuche oder ein Service vor Ort. Fast zwei Drittel (64 Prozent) nannten zudem Bequemlichkeit, für 36 Prozent spielte Schnelligkeit eine entscheidende Rolle und für 32 Prozent der Mangel an Alternativen.

Obwohl das Thema Nachhaltigkeit in der Diskussion eine immer größere Rolle spielt, kann sich die Mehrheit der Geschäftsreisenden nicht vorstellen, ein Elektroauto zu mieten. In der Befragung gaben 81 Prozent an, niemals ein Elektroauto für eine Geschäftsreise zu buchen.

Die Gründe dafür sind vielfältig und deuten darauf hin, dass es noch ein weiter Weg bis zur Massentauglichkeit der Elektromobilität ist.

Logistik und Verfügbarkeit: Die Stolpersteine

Von den Befragten gaben 46 Prozent eine als komplex empfundene Logistik als Hindernis für die Nutzung von Elektroautos an. Mangelnde Verfügbarkeit am Zielort nannten 35 Prozent. Und jeder Dritte (33 Prozent) nannte die begrenzte Reichweite der Fahrzeuge als Grund.

Pragmatismus versus Nachhaltigkeit: Ein Dilemma

Die Befragung zeigte auch, dass Geschäftsreisende bei der Fahrzeugwahl vorwiegend pragmatisch vorgehen. Nur neun Prozent gaben an, dass Nachhaltigkeitsaspekte bei der Entscheidung eine Rolle spielen. Eine deutliche Mehrheit von 70 Prozent gab dagegen an, solche Aspekte selten oder nie zu berücksichtigen.

Das ändert aber nichts an der Notwendigkeit, vom Verbrennungs- auf den Elektromotor umzusteigen. Schließlich sind Unternehmen zunehmend verpflichtet, die CO2-Emissionen ihrer Geschäftsreisen zu messen und zu melden", betont Olivia Ruggles-Brise, Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit bei BCD.

Die Rolle der Unternehmen in der Elektromobilität

Viele Unternehmen tun jedoch noch zu wenig, um die Anmietung von Elektroautos zu fördern. Von den wenigen, die bereits Elektroautos mieten, gaben nur vier Prozent an, dass die Unternehmenspolitik diesen Trend unterstützt.

Mehr als die Hälfte (51 Prozent) gab an, dass Nachhaltigkeit eine Motivation sei. Fast ein Drittel (29 Prozent) hatte den Wunsch, ein Elektroauto auszuprobieren. Und nicht einmal ein Viertel (24 Prozent) nannte die breite Verfügbarkeit am Mietort.

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