Elf Dinge, die ich als Radfahrerin nicht mehr hören kann
Seite 3: 3. Es gibt nicht genug Platz für Radwege, ohne dass es zu Stau kommt
- Elf Dinge, die ich als Radfahrerin nicht mehr hören kann
- 2. Straßen sind für Autos gemacht
- 3. Es gibt nicht genug Platz für Radwege, ohne dass es zu Stau kommt
- 4. Radfahrer:innen sind gefährlich
- 5. Radfahrer:innen sind selber schuld
- 6. Radfahrer:innen wollen, dass alle aufhören Auto zu fahren
- 7. Autofahrer:innen zahlen für die Straße, also sollten sie Vorrang haben
- 8. Autofahrer:innen haben Recht!
- 9. Radfahren ist bloß eine Modeerscheinung
- 10. Es gibt einen Krieg gegen das Auto
- 11. Menschen brauchen Autos
- Auf einer Seite lesen
In Deutschland ist Autofahren relativ günstig und bequem. Diesel kostet immer noch wesentlich weniger als Normalbenzin. Das Straßensystem ist gut ausgebaut und auf Schnelligkeit angelegt. Kein Wunder, dass viele Menschen Angst davor haben, dieses System zu ändern.
Zumal es logisch scheint, dass, wenn dem Autoverkehr eine Fahrspur genommen wird, die Kapazität der Straße leidet und es zu Staus kommt. Aber beim Verkehr wirkt die Ingenieurskunst anders als gedacht, nämlich kontra-intuitiv.
Man kann den Autos eine Spur nehmen, ohne dass es zu einer signifikanten Geschwindigkeitsreduzierung für die Autofahrer:innen kommt. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass, wenn statt der Autospur eine geschützte Radspur, eine sogenannte protected bike lane, implementiert wird, sich die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen erhöht, die Geschäfte entlang der Straße profitieren und selbst der Autoverkehr besser läuft.
Je größer der Radverkehrsanteil ist, desto stärker sind die Fahrzeitgewinne für andere Verkehrsarten, auch den Autoverkehr.
Eine gut designte Radinfrastruktur verbessert die gesamte Raumstruktur. Und es gibt einen weiteren positiven Aspekt, den man in Betracht ziehen sollte. Eine Radspur nimmt, um zu geben. Sie gibt den Menschen die Möglichkeit, sich anders zu bewegen. Eine Stadt bietet immer nur sehr begrenzten Raum. Räder und öffentlicher Verkehr bewegen Menschen wesentlich platzsparender und Raum effizienter als Autos.
Wenn sich der Mensch ressourcenintensiv, umweltschädigend und ineffektiv mit zwei bis drei Tonnen Blech bewegt, ist das keine Option, die wir durch mehr Straßen und Parkplätze aufrechterhalten können. Platz ist begrenzt, Autoverkehr nicht unendlich skalierbar.
Zu Beginn der Corona-Pandemie bekam man eine Ahnung davon, wie gut weniger Autoverkehr und sinnloses Herumfahren uns allen tun. Es war angenehm ruhig, die Luft war sauber und man konnte sich mit dem Rad gefahrlos fortbewegen. Wir müssen sehen, dass wir das auch ohne Pandemie hinbekommen.