Elf Dinge, die ich als Radfahrerin nicht mehr hören kann
Seite 9: 9. Radfahren ist bloß eine Modeerscheinung
- Elf Dinge, die ich als Radfahrerin nicht mehr hören kann
- 2. Straßen sind für Autos gemacht
- 3. Es gibt nicht genug Platz für Radwege, ohne dass es zu Stau kommt
- 4. Radfahrer:innen sind gefährlich
- 5. Radfahrer:innen sind selber schuld
- 6. Radfahrer:innen wollen, dass alle aufhören Auto zu fahren
- 7. Autofahrer:innen zahlen für die Straße, also sollten sie Vorrang haben
- 8. Autofahrer:innen haben Recht!
- 9. Radfahren ist bloß eine Modeerscheinung
- 10. Es gibt einen Krieg gegen das Auto
- 11. Menschen brauchen Autos
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Bis in die 50er-Jahre war das Fahrrad das wichtigste Individualverkehrsmittel in Europa. Zwischen 43 und 61 Prozent der Arbeiter einer Stadt mit über 100.000 Einwohnern fuhr 1936 mit dem Rad. 1938 existierten bereits über 10.000 Kilometer Radwege und man fuhr mit dem Fahrrad in den Urlaub.
Ab den 1950ern wurde das Rad von Motorrädern und Autos mehr und mehr verdrängt. Die Städte wurden entsprechend autogerecht umgestaltet. Das Umland zersiedelt. Heutzutage sind nur noch zwischen drei – im Saarland – und fünfzehn Prozent – in Hamburg – mit dem Rad unterwegs.
Ältere Generationen sind hauptsächlich monomodal per Auto unterwegs, wohingegen 70 Prozent der Millennials, geboren zwischen 1980 und 2000, bereits wesentlich breiter aufgestellt sind. Sie sind multimodal, das heißt, sie nutzen unterschiedlichen Formen der Fortbewegung: vom Gehen über Radfahren, Scooter, Auto, Car-Sharing bis hin zu öffentlichem Transport mit Bus und Bahn.
Dass nachhaltige Mobilität im Umweltverbund (zu Fuß, per Rad und öffentlichem Verkehr) und nicht mit dem Auto stattfindet, ist mittlerweile weiten Teilen der Bevölkerung bewusst.