Energie-Studien: Und die Gewinner sind Sonne und Wind
- Energie-Studien: Und die Gewinner sind Sonne und Wind
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Was hat die Energiewende mit Lagerhäusern zu tun? Warum sollte dem Autohersteller Audi nachgeeifert werden? Und was sagt eine Studie über die Kosten von Atomstrom vs. Erneuerbare?
Zwei neue Studien zeigen, dass der Umstieg auf Erneuerbare kein Hexenwerk ist. Und dass die Ära von Kohle, Öl und Gas entweder schnell endet, oder uns teuer zu stehen kommt.
So ist in einem Bericht für die USA herausgefunden worden, dass allein die Installation von Solarpanels auf den Dächern von Lagerhäusern genug sauberen Strom erzeugen würde, um jeden Haushalt in den bevölkerungsreichsten Städten aller Bundesstaaten zu versorgen. Die Berechnung wurde veröffentlicht von Environment America Research & Policy Center and Frontier Group.
In den USA gibt es mehr als 450.000 Lagerhäuser und Vertriebszentren, und weitere sind im Bau. Zusammengenommen bieten diese Gebäude eine Dachfläche von fast 16,4 Milliarden Quadratmetern – etwa doppelt so viel wie die Fläche von Memphis, Tennessee, eine Metropole, die zu den 30 größten Städten in den Vereinigten Staaten zählt.
Auf den Dächern installierte Solarmodule könnten jährlich 185 Terawattstunden erneuerbaren Strom erzeugen und rund zwanzig Millionen Haushalte versorgen. Das würde den Ausstoß von Treibhausgasen um 113 Millionen Tonnen CO2 verringern. Das entspricht den Emissionen von 24 Millionen benzinbetriebenen Autos oder 30 Kohlekraftwerken.
Mit der Stromerzeugung in unmittelbarer Nähe zu den Verbrauchsorten würden zudem die Stromverluste, die bei der Weiterleitung durch die Stromnetze entstehen, eingespart. Für 2022 lagen sie bei 5,2 Prozent der Elektrizitätsproduktion. Zudem würde der Flächenverbrauch und die damit zusammenhängende Umweltbelastung für den Bau der Elektrizitätsinfrastruktur verringert.
Vor rund einem Monate erklärte die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (Irena), dass die Umstellung auf saubere Energien beschleunigt werden muss, wenn die Welt das Ziel des Pariser Abkommens, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, erreichen will. Wird dieses Ziel verfehlt, werden sich die tödlichen Auswirkungen der Klimakrise verschärfen, insbesondere für Menschen in armen Ländern, die am wenigsten zur Krise beigetragen haben.
Nach Angaben von Irena erreichten die weltweiten Investitionen in saubere Energietechnologien im Jahr 2022 ein Rekordhoch von 1,3 Billionen Dollar, wodurch die weltweite Kapazität an erneuerbaren Energien um 9,6 Prozent anstieg. Um die schlimmsten Folgen der Klimakrise abzuwenden, müssen die Investitionen jedoch auf etwa fünf Billionen Dollar pro Jahr steigen und die Kapazität muss dreimal so schnell wachsen wie bisher.
Susan Rakov, Vorsitzende des Environment America Research & Policy Center's Clean Energy Program und Geschäftsführerin der Frontier Group erklärte bei der Vorstellung der Studie:
Wenn wir eine saubere Energiezukunft schaffen wollen, sollten wir die bereits gebaute Infrastruktur nutzen, an die wir anschließen können. Die Dächer von Lagerhallen bieten eine perfekte Gelegenheit – sie sind groß, sie sind flach, und sie flehen uns förmlich an, für diese wichtige Aufgabe genutzt zu werden.
Die Forschungsgruppe fordert die Politik auf, diese Möglichkeit verstärkt zu fördern und empfiehlt u.a. die in Deutschland entwickelte Einspeisevergütung nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) als Instrument beim Ausbau zu nutzen.
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