Erste Hilfe bei Erkältungen: Wie Sie schnell wieder frei atmen
Husten, Schnupfen und Co.: Wundermittel sind Fehlanzeige, früh auf den eigenen Körper hören ist (fast) alles. Was Sie beim ersten Kratzen im Hals beachten sollten.
Eine Erkältung dauert ohne Medikamente eine Woche und mit Medikamenten sieben Tage – so lautet eine alte Volksweisheit. Erfahrungsgemäß kann es aber helfen, das erste Kratzen im Hals nicht zu ignorieren, sondern auf den eigenen Körper zu hören, ein gutes Erkältungsbad auf Basis von Eukalyptusöl oder Salbei und Thymian zu nehmen und früh ins Bett zu gehen.
Knoblauch gegen Triefnase: So stinken Sie sich gesund
Und vor allem: viel zu trinken, bevorzugt vitaminreiche Säfte und Kräutertee. Noch besser: Ingwer-Zitronen-Knoblauchtee mit frischen Zutaten. Ingwer wirkt durchblutungsfördernd und entzündungshemmend, Zitrone stärkt mit Vitamin C das Immunsystem, Knoblauch wirkt dank der enthaltenen Schwefelverbindung Allicin stark antibakteriell.
Hier gilt: Klotzen statt Kleckern. Bitte keine Scheu vor dem eigenen Mundgeruch – Sie sollen sowieso Abstand halten und niemanden anstecken. Vom eigenen Partner können Sie sich Spaghetti Aglio e Olio zu Abendessen wünschen, dann riecht er selbst so und wird nicht die Nase rümpfen.
"Präsentismus" im Berufsleben ist mit Husten und Schnupfen nicht angesagt – selbst wenn die Erkältung bei Ihnen selbst milde verläuft, muss das nicht für ältere und anfällige Kollegen gelten.
Homeoffice: Wann Sie trotzdem ins Bett gehören
Im Homeoffice stellt sich die Frage auf den ersten Blick anders – wer dreimal am Tag hustet, sonst keine Symptome hat, seinen Job liebt und sich sonst langweilen würde, darf hier guten Gewissens arbeiten.
Wenn aber zur Nasen-Inkontinenz Kopf- und Gliederschmerzen sowie allgemeine Abgeschlagenheit hinzukommen, gehören Sie ins Bett und sollten sich krankmelden – auch wenn das Fieberthermometer noch keine 38 Grad anzeigt.
Was Fieber bei Erkältung aussagt – und was nicht
Ab 37,5 Grad wird von erhöhter Temperatur gesprochen, bei mehr als 38 Grad von Fieber. Letzteres zeigt aber nur die Reaktion des Immunsystems an – nicht, ob Sie krank sind. Es ist sogar ein Alarmsignal, trotz starker Infekt-Anzeichen kein Fieber zu bekommen, denn das deutet auf ein geschwächtes Immunsystem hin.
Ärztinnen und Ärzte wollen nicht jede Triefnase im Wartezimmer sehen und waren deshalb vor der Abschaffung der telefonischen Krankschreibung, die für maximal fünf Tage möglich ist.
Frei verkäufliche Medikamente: Lesen Sie die Packungsbeilage!
Grundsätzlich sollten Sie bei schweren und anhaltenden Erkältungssymptomen aber klären, ob eine Virusinfektion wie Grippe oder Corona vorliegt, die mit antiviralen Medikamenten behandelt werden kann. Seit Ende der Corona-Maßnahmen wird dies deutlich seltener getestet. Oft wissen durchschnittliche Triefnasen nicht einmal, ob die Ursache viral oder bakteriell ist.
Dann wird erst einmal auf Hausmittel oder frei verkäufliche Arzneimittel gesetzt, für die seit vielen Jahren oder Jahrzehnten geworben wird.
Allerdings gilt hier eben auch der altbekannte Spruch: "Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker" – oder die gendersensible Formulierung.
Hustensaft mit Doping-Faktor: Wick Medinait
Der frei verkäufliche Erkältungssirup Wick Medinait hilft vor allem gegen die typischen Erkältungssymptome, lindert neben Kopf- und Gliederschmerzen vor allem den Hustenreiz und sorgt damit nach dem Motto "Schlaf ist die beste Medizin" für ruhigere Nächte.
Neben dem Schmerz- und Fiebermittel Paracetamol enthält er den Hustenstiller Dextromethorphanhydrobromid und den Wirkstoff Ephedrin, der die Nasenschleimhaut abschwellen lässt und die Atemwege frei macht. Ephedrin gilt allerdings auch als Aufputschmittel und steht auf der Liste der Nationalen Anti-Doping Agentur Deutschlands (NADA).
Der ehemalige Fußballprofi Mario Basler wusste das nicht und hat daher mit Wick Medinait ganz eigene Erfahrungen gesammelt und durfte einst nicht spielen, nachdem er sich "das Zeug einfach reingepfeffert" hatte, ohne vorher den Mannschaftsarzt zu konsultieren.
Wer keinen Alkohol verträgt oder trockener Alkoholiker ist, sollte ebenfalls einen Bogen um dieses Arzneimittel machen, denn auch dieser Stoff ist darin enthalten. Auch für Kinder eignet es sich dementsprechend schlecht.
Wasserdampf mit Kräuterduft: Inhalation befreit Atemwege
Wer es ohnehin lieber natürlich mag, kann neben Tees und Erkältungsbädern auf Inhalation mit Wasserdampf und ätherischen Ölen setzen, um die Atemwege frei zu bekommen. Das geht über einer großen Wasserschüssel unter einem Handtuch oder mit verschiedenen Inhaliergeräten, die es in Preislagen zwischen fünf und 80 Euro in Apotheken, Drogerien sowie im Versandhandel zu kaufen gibt.