Erste oder Letzte Generation?
Seite 2: Nötige Selbstkritik – auch bei Aktivisten
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Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Augsburger Allgemeinen Zeitung lehnen 81 Prozent der Deutschen die Aktionen der "Letzten Generation" ab, 86 Prozent denken, dass die Aktivisten dem Anliegen des Klimaschutzes schaden.
Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Das gilt selbstverständlich auch beim Klimaschutz. Greta Thunberg und die von ihr initiierten Aktionen werden weltweit respektiert. Die Aktionen der Bilderstürmer und Verkehrsblockierer aber werden mehrheitlich abgelehnt. Das ist ein fundamentaler Unterschied.
Die Süddeutsche Zeitung schreibt an einem Tag "Ärger gehört dazu", die Aktivisten helfen, "Veränderungen herbeizuführen", vermutet aber wenige Tage später: "Die Aktivisten überschreiten mit ihren Protesten die Grenze zur politischen Erpressung. Diese Radikalisierung wird die gesamte Klimabewegung schwächen."
Junge Menschen sollen und dürfen radikal sein im Sinne von Problemen auf den Grund und an die Wurzel (radix) gehen. Das heißt aber nicht, dass sie nicht auch an die Folgen ihres Tuns selbstkritisch nachdenken müssten, wenn sie ernst genommen werden wollen.
Die Boulevard-Presse, die AfD und Teile der Unionsparteien machen sich mit ihrer radikalen Aufgeregtheit über die "Letzte Generation" geradezu lächerlich und lenken von ihrem eigenen Versagen beim Thema Klimaschutz ab.
Nun gilt: Protestieren und kämpfen für die solare Energiewende und gegen den Klimawandel ist überlebenswichtig für die Menschheit und für alles Leben. Wenn die Methoden allerdings von über 80 Prozent der Menschen abgelehnt werden, dann sind die Proteste eher kontraproduktiv. Die "Letzte Generation" sollte achtsamer sein und über die Wirkung ihrer Proteste selbstkritisch nachdenken.
Terroristen sind sie jedoch nicht. Unruhegeister gehören zu jeder Demokratie, sonst ist sie keine.
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