Erster Mai: Russische Gewerkschaften gegen Oligarchen und Kriegszündler

Seite 3: Überfälle auf 1.Mai-Demonstrationen in der Ukraine

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In Kiew beteiligten sich 1.000 Menschen an einer von der Föderation der Gewerkschaften der Ukraine organisierten 1. Mai-Demonstration über den Kreschatik-Boulevard (Foto/Video-Reportage).

Die Demonstranten trugen keine Plakate mit politischen Losungen, sondern nur solche mit den Namen der Regionen, aus denen die Teilnehmer kamen. Viele Demonstranten hielten Luftballons mit dem Aufdruck der "Sozialdemokratischen Partei" des Rada-Abgeordneten Sergej Kaplin. Zu sehen waren aber auch Plakate für den Frieden im Donbass und rote Fahnen.

In der westukrainischen Stadt Winniza wurde eine 1. Mai-Kundgebung der "Union der linken Kräfte" von zwanzig Maskierten der ultranationalistischen Organisation C14 überfallen. In den ukrainischen Medien werden diese Männer trotz ihrer Gewaltaktionen als "Aktivisten" bezeichnet. Die Angreifer entrissen den vorwiegend älteren Demonstranten rote Fahnen (Fotos). Die Polizei musste eingreifen.

Überfälle auf Erste-Mai-Demonstranten gab es auch in der ostukrainischen Stadt Charkow und in der südukrainischen Stadt Cherson, berichtete der ukrainische Fernsehkanal 112.ua.

Obwohl die soziale Lage in der Ukraine wesentlich angespannter ist als in Russland, gibt es kaum Demonstrationen. Das liegt vor allem an dem von den Medien und Politikern gepflegten Diskurs, bei dem sozialer Protest nur dem Feind (Russland) nutzen würde.