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Hacktivisten gegen Echelon

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Lapidar liest man bei Hacktivism den Vorschlag, dass es doch ganz nett sei, für den "gag Eschelon day" am 21.10. 1999 einige Stichworte an seine Mail anzuhängen, um die Echelon-Maschinerie in Gang zu setzen.

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Möglicherweise sind das Stichworte, nach denen das angeblich im weltweiten Abhörsystem von Echelon integrierte Suchprogramm aufmerksam und durch eine Flut von solchen Worten überlastet wird. Echelon ist noch immer offiziell ein geheimgehaltenes Überwachungssystem unter der Leitung des amerikanischen Geheimdienstes, der unter Mitwirkung der Geheimdienste Großbritanniens, Australiens, Kanadas und Neuseelands die elektronische Kommunikation (Email, Telefon, Fax, Übertragungen über Satelliten, Glasfaser und Mikrowellen) abhört. Erst vor kurzem wurde erstmals offiziell durch den Direktor des australischen Geheimdienstes bestätigt , dass es Echelon wirklich gibt.

Bedenken des Europäischen Parlaments wurden im letzten Jahr noch von Bangemann zurückgewiesen, da man offiziell darüber nichts wisse. Bekannter in den USA wurde Echelon, nachdem sich die NSA zum ersten Mal in der Geschichte gegenüber dem Committee of Intelligence des Kongresses geweigert hat, diesem Einsicht in Dokumente über das Echelon-Programm zu gewähren (Der amerikanische Kongreß und Geheimdienste streiten über Echelon).

Anlässlich der drei in München enttarnten CIA-Agenten Ende September wurde wieder Aufmerksamkeit auf die eifrige Spionagetätigkeit "befreundeter" Staaten gelenkt, zumal sich in Bad Aibling, im Süden von München und in der Nähe des Bundesnachrichtendienstes, die Anlage mit dem Codenamen "F-81" befindet, die ein Teil des Echelon-Systems sein soll. Zwar erhält der BND von den amerikanischen Kollegen die Auswertungen aus dem Bereich der "militärischen Aufklärung", aber ansonsten gehen keine Daten an die deutschen Geheimdienstler. In Deutschland hält man sich gegenüber den Freunden bedeckt, erst vor kurzem erklärte Ernst Uhrlau, Geheimdienstkoordinator im Kanzleramt, dass die Geschichten über die Wirtschaftsspionage der amerikanischen Geheimdienste meist Märchen seien, allerdings wären "nachrichtendienstliche Aktivitäten der USA gegen uns nicht zu akzeptieren." Aber er habe die "feste Gewissheit", die Amerikaner wären wirkliche Freunde. In der EU könnte sich die Aufklärung über Echelon auch deshalb so zögerlich dahinschleppen, weil auch Großbritannien zur Riege der an Echelon beteiligten Staaten gehört - und vermutlich Frankreichs Geheimdienste sich auf ähnliche Weise betätigen.

Auf Hacktivism.org sah man am 7.10. für den "gag Echelon day" noch 18. 10. angegeben sieht, Wired News schrieb jedoch, dass er für den 21. 10. anberaumt sei. Heute, am 8.10. scheint man sich wegen des Datums einig geworden zu sein, d.h. die Aktion soll am 21.10. starten. Es gibt einen Link zu einer australischen Website Jam Eschelon Day, auf der allerdings noch keine weiteren Informationen stehen, dafür wurde die Liste der Worte, die man an die Mail hängen soll, um Echelon zu foppen, erweitert.

Nachdem Michael Vatis vom National Infrastructure Protection Center des FBI bereits das Versenden von Emails, "Denial of Service"-Angriffe oder "Hacktivism" in den Kontext des Cyberwar und des Cyberterrorismus stellt, könnte die Verarschung von Echelon möglicherweise auch unter diese Kategorie fallen.

Recently we have seen a rise in what has been dubbed "hacktivism"-- politically motivated attacks on publicly accessible web pages or e-mail servers. These groups and individuals overload email servers and hack into web sites to send a political message. While these attacks generally have not altered operating systems or networks, they still damage services and deny the public access to websites containing valuable information and infringe on others'right to communicate. One such group is called the "Electronic Disturbance Theater," which promotes civil disobedience on-line in support of its political agenda regarding the Zapatista movement in Mexico and other issues. This past spring they called for worldwide electronic civil disobedience and have taken what they term "protest actions" against White House and Department of Defense servers. Supporters of Kevin Mitnick, recently convicted of numerous computer security offenses, hacked into the Senate webpage and defaced it in May and June of this past year. The Internet has enabled new forms of political gathering and information sharing for those who want to advance social causes; that is good for our democracy. But illegal activities that disrupt e-mail servers, deface web-sites, and prevent the public from accessing information on U.S. government and private sector web sites should be regarded as criminal acts that deny others their First Amendment rights to communicate rather than as an acceptable form of protest.

Michael Vatis am 6. 10. vor dem Subcommittee on Technology, Terrorism, and Government Information

Hacker News bezweifelt, dass die Aktion angesichts der vermuteten Kapazitäten zum Durchsuchen der Kommunikation einen Einfluss haben wird. Hingewiesen wird hier auch auf ein entsprechendes Patent Information Sorting and Retrieval by Language or Topic der NSA, das aus dem Jahr 1993 stammt.

Umfassende Informationen über die Tätigkeit der Geheimdienste vor allem im Bereich der Wirtschaftsspionage gibt trotz des reißerischen Titels das vor kurzem erschienene Buch von Udo Ulfkotte: Marktplatz der Diebe. Wie die Wirtschaftsspionage deutsche Unternehmen ausplündert und ruiniert. Bertelsmann Verlag. 320 Seiten. DM 42.90

Ulfkotte behauptet überdies, dass die NSA auch die US-Bürger indirekt überwacht. Das eben war die Besorgnis, die zur Anhörung vor dem Committee of Intelligence geführt hat. Die NSA macht dies angeblich über den Umweg der britischen Kollegen in Menwith Hill. Ulfkotte verweist überdies auf eine Liste von amerikanischen Unternehmen, die engen Kontakt mit den amerikanischen Geheimdiensten haben soll und von der Federation of American Scientists (FAS) veröffentlicht wurden. Dazu gehören Aerospace, AT & T, Boeing, DEC, Eastman Kodak, IBM, Motorola, Oracle oder Sun.