Festnahme nach Messerangriff in Solingen: Tatverdächtiger stellt sich
Tatbeteiligung des Syrers wird intensiv geprüft. NRW-Innenminister Herbert Reul spricht von Beweisstücken. IS schreibt sich Terrorakt auf seine Fahnen.
Der Hauptverdächtige der Terrorakte auf dem Solinger Stadtfest hat sich gestern Abend den Ermittlungsbehörden gestellt, wie die Generalstaatsanwaltschaft und die Polizei Düsseldorf heute Morgen mitteilten.
Es handle sich um eine "26-jährige männliche Person, die angab, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Diese wurde vorläufig festgenommen. Die Tatbeteiligung dieser Person wird derzeit intensiv geprüft", heißt es in der Pressemitteilung.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) erklärte dazu gestern in den ARD-tagesthemen um 23:30 Uhr:
Den ganzen Tag eine heiße Spur verfolgt und vor wenigen Minuten beendet. Derjenige, den wir den ganzen Tag in Wirklichkeit gesucht haben, der ist seit kurzer Zeit in Gewahrsam. Es handelt sich um einen Mann, den wir im höchsten Maße verdächtigen.
Das sei "mehr als eine Vermutung. Wir haben auch Beweisstücke gefunden", so Reul gegenüber den Tagesthemen.
Der Mann soll in der Flüchtlingsunterkunft gelebt haben, in der es zuvor einen größeren Polizeieinsatz gab, an dem auch Spezialeinheiten beteiligt waren. Laut Spiegel soll sich der Syrer Issa al H gestern Abend kurz vor 23 Uhr Issa al H. mit blutverschmierter Kleidung einer Polizeistreife gestellt haben.
Nach Informationen des Nachrichtenmagazins kam der Tatverdächtige Ende Dezember 2022 nach Deutschland. In Bielefeld soll er angeblich einen Antrag auf Asyl gestellt haben und ein Jahr später einen sogenannten subsidiären Schutz erhalten haben. Den Sicherheitsbehörden nicht als islamistischer Extremist bekannt, heißt es dort.
Der Islamische Staat (IS) hatte gestern den Terrorakt auf seine Fahnen geschrieben. In einer Mitteilung, veröffentlicht auf den üblichen Kanälen – weshalb sie Experten ernst nehmen und ihnen eine Authentizität zuschreiben –, heißt es, dass der Angreifer "ein Soldat des Islamischen Staates" sei, "um Muslime in Palästina und überall zu rächen".