Fliegen, besser als nie zuvor
Einige Vorschläge für die Verbesserung des Fliegens, insbesondere für das lästige Prozedere des Boarding
Der Titel des Beitrags war eigentlich das Motto von Pan Am, einer Flugzeuggesellschaft, die nur noch Nostalgiker kennen, weil es sie nicht mehr gibt. Aber Ingenieure haben noch lange nicht aufgehört darüber nachzudenken, wie man in Zukunft besser als je zuvor fliegen könnte.
Warum ist Fliegen heute so furchtbar? Ich kann mich noch gut an meinen ersten transatlantischen Flug mit der Lufthansa, vor vielen Jahren, erinnern: Es gab Platz für die Beine, echtes Geschirr und dazu noch echtes Essen. Die Flughäfen waren leer, es gab keinen Sicherheitscheck und es war einfach, ins Flugzeug einzusteigen. Heute ähneln die Flughäfen Busbahnhöfen, die Schlange für den Sicherheitscheck windet sich mehrfach und ins Flugzeug zu gelangen, dauert oft länger als der Flug selbst. Die Bahn ist viel komfortabler, aber ab einer gewissen Fahrzeit häufig keine Alternative.
Internationale Bastler und Tüftler haben deswegen die Unannehmlichkeiten des Fliegens erforscht und verschiedenartige Lösungen entwickelt. Schauen wir, was die Patentlage in den USA verrät.
Flugzeugentführer haben keine Chance
Das Patent "Anti Hijacking System for Aircraft" (US3811643, 1974) von Gustano Pizzo hat den Zeitgeist der siebziger Jahre voll erfasst, bevor es überall Scanner am Flughäfen gab. Abb. 1 zeigt die grundlegende Idee. Vor der Kabine des Piloten gibt es zwei Fallklappen am Boden. In dem Moment, in dem die Kidnapper vor der Tür des Piloten laut rufen: "Dies ist eine Entführung", werden die Klappen auf Knopfdruck aktiviert und die Ganoven fallen in dafür eigens vorgesehene Netze. Die Bodenklappen machen zu und die Entführer sitzen bzw. hängen in der Falle. Beim nächsten Flughafen kann man die Netze durch eine Öffnung im Flugzeugrumpf der Polizei übergeben.
Ich finde es echt schade, dass die Erfindung nie zum Einsatz kam. Wie viele verlorene Stunden am Sicherheitscheck wären der gesamten Menschheit bis heute erspart geblieben?
Das Flugzeug, das auseinander fällt
Obwohl Flugzeuge mitunter sicherer als Autos auf der Autobahn sind, gibt es noch viele Menschen, die an Flugangst leiden. Auf dem Boden fühlt man sich sicher, in der Luft ruft jede Turbulenz in Erinnerung, was alles geschehen kann, falls das Flugzeug plötzlich den "Halt" verliert und ins Trudeln kommt. Es ist aber alles demokratisch, da die Piloten keinen Fallschirm in der Kabine haben und, wenn es hart auf hart kommt, sich nicht einfach von den Passagieren verabschieden können.
Um die Sicherheit von Flugzeugen zu erhöhen und die ängstlichen Passagiere zu beruhigen, sind Fallschirme für Alle vorgeschlagen worden. Das US-Patent 6682017 von 2004 schlägt vor, bei Problemen die Passagierkabine vom Flugzeug zu lösen. Während der Rest des Flugzeugs abstürzt (Turbinen, Flügel, usw.) schwebt die Kabine sicher zum Boden.
Noch schöner ist aber der Ansatz im Patent US-7234667 von 2007, das vorschlägt, das Flugzeug in Modulen zu bauen, z.B. ein vorderes Drittel, dazu die Mitte mit den Turbinen und Flügeln und ein hinteres Drittel. Bei Absturzgefahr werden die Teile voneinander gesprengt und die zwei Module mit den Passagieren baumeln mit Fallschirmen zum Boden, wie Abb. 2 sehr plastisch zeigt. Die Skizze illustriert auch, was geschieht, wenn man keinen Zeichner engagiert und die Diagramme selber erstellt.