Foleys Mörder soll britischer Rapper sein
Besorgnis um US-Geisel Sotloff
Der Sunday Times zufolge haben sich die britischen Geheimdienste MI5 und MI6 auf einen Hauptverdächtigen im Fall der Enthauptung des US-Journalisten James Foley identifiziert. Die Zeitung geht davon aus, dass es sich dabei wahrscheinlich um den 23-jährigen Rapper Abdel-Majed Abdel B. handelt - einen gebürtigen Ägypter, der 1993 zusammen mit seinen Eltern als Asylbewerber nach London zog.
B. stammt aus begüterten Verhältnissen und wohnte bis zum letzten Jahr im wohlhabenden Westlondoner Stadtteil Paddington. Sein Vater stand Ende der 1990er Jahre angeblich im Verdacht, einer der Drahtzieher der Sprengstoffanschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania gewesen zu sein. Als Rapper nennt sich Abdel-Majed Abdel B. (der auf Twitter ein Foto von sich verbreitete, auf dem er den abgetrennten Köpf eines Menschen in der linken Hand hält) "Lycricist Jinn". In Syrien ist er angeblich als "Jihadi John" bekannt.
Neben B. gibt es allerdings noch weitere Verdächtige für den Mord an Foley - darunter einen etwa zwanzigjährigen Portsmouther mit dem Kampfnamen "Abu Abdullah al-Britani". Er fiel den britischen Behörden in der Vergangenheit unter anderem durch detaillierte Online-Tipps zur heimlichen Einreise in das Kalifat auf.
Ein dritter Tatverdächtiger ist der Daily Mail zufolge Junaid H. - ein junger Mann aus Birmingham, der den Tarnnamen "Abu Hussain al-Britani" benutzt und angeblich über überdurchschnittlich gute IT-Kenntnisse verfügt. Nachdem er diese IT-Kenntnisse über- oder die behördlichen Möglichkeiten unterschätzte, musste er 2012 eine kürzere Haftstrafe wegen der Veröffentlichung privater Daten des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair absitzen.
Weil das Video der Ermordung Foleys darauf hindeutet, dass zwei verschiedene Messer zum Einsatz kamen, könnte der Mord auch von mehreren Tätern gemeinschaftlich begangen worden sein.
Der Mörder, der im Video hinter Foley steht, soll zu einer Gruppe gehören, die von westlichen Geiseln aufgrund ihres britischen Akzents "John", "Paul", "George" und "Ringo" genannt wurde - die "Beatles". Allerdings schildern die Entführten die vier nicht wie ein Popphänomen, sondern als "sadistischen Psychopathen", die regelmäßig Gefangene quälen und damit prahlen, wie viel Geld sie persönlich durch ihre "Arbeit" verdienen und dass sie sich damit in Katar oder Kuwait zur Ruhe setzen könnten.
Derzeit befindet sich noch mindestens eine amerikanische Geisel in den Händen des "Islamischen Staats": Der 31-jährige Steven Sotloff - ein Journalist aus Miami, der in Foleys Enthauptungsvideo ebenfalls vorgeführt wurde. Die Entführer kündigten darin an, auch ihn zu enthaupten, wenn die US-Luftangriffe im Irak fortgeführt würden - was der Fall ist. Seit Beginn Bürgerkrieges 2011 kamen in Syrien über 70 Journalisten ums Leben. Weitere 20 werden vermisst.
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