Forencheck: Infektion als Booster, Zweifel an Wahlumfragen und Langzeitwetterbeobachtung
- Forencheck: Infektion als Booster, Zweifel an Wahlumfragen und Langzeitwetterbeobachtung
- Check 2: Warum weichen Wahlergebnisse so weit von vorherigen Umfragen ab?
- Check 3: Liefert die Langzeitwetterbeobachtung vergleichbare Messdaten?
- Auf einer Seite lesen
Drei Fragen aus dem Forum. Eine Wochenkolumne
Check 1: Sollen sich Geimpfte infizieren?
Um eine langanhaltende Immunität aufzubauen, sollen sich auch Geimpfte infizieren, so die Empfehlung des Star-Virologen Christian Drosten
Echt jetzt?
Dazu passt doch, dass ein nicht geimpfter Genesener besser geschützt ist. Wieder ein Grund mehr für mich ohne Impfung auszukommen.
User DoktorDoolittle
Wie schon in weiteren Forenkommentaren bemerkt, lohnt es sich, die gesamte Folge des Coronavirus-Updates anzuhören oder das Skript nachzulesen. Da die Sendung sehr umfangreich ist, hier ein kurzer Blick auf die vorgebliche Empfehlung, sich zu infizieren:
Genesene erkranken den Studien zufolge tatsächlich seltener an Covid-19 als ein Geimpfte. Wer allerdings nicht sicher ist, bereits an Covid-19 erkrankt gewesen zu sein, geht mit dem Verzicht auf die Impfung und bewusste Ansteckung das Risiko eines schweren und mitunter tödlichen Verlaufs ein.
Ebenfalls im Coronavirus-Update wird berichtet, dass das Risiko für eine Krankenhauseinweisung mit der Delta-Variante 2,26-mal so hoch wie bei der Alpha-Variante ist und dass der Anteil Jüngerer in den Krankenhäusern zunimmt.
Aus diesem Grund empfiehlt der Virologe Christian Drosten, sich unbedingt zweimal impfen zu lassen, bevor man den Kontakt mit dem Virus nicht mehr meidet.
Da Sars-CoV-2 nicht mehr verschwinden wird, wird die Krankheit irgendwann endemisch. "Das heißt, wir sind aber dann auch in der Situation, dass unser Immun-Update, also die Booster-Immunisierung, eigentlich nicht hier passiert, sondern durch immer wiederkehrende Kontakte mit dem Virus und dass die Bevölkerungsimmunität auch immer belastbarer wird", erklärt Drosten.
Um in die endemische Situation zu kommen, empfiehlt er aber auch viel höhere Impfquoten als sie zurzeit in Deutschland bestehen: 85 Prozent und mehr bei den Zwölf- bis 59-Jährigen und 100 Prozent bei den über 60-Jährigen.
Die Booster-Immunisierung durch eine Impfung mache vor allem bei Älteren Sinn, deren Immunschutz sich schneller abbaut. Auch rät Drosten nicht unter medizinischen Gesichtspunkten von der dritten Spritze ab, sondern unter dem Aspekt der globalen Impfgerechtigkeit.