Forencheck: Sterbefälle nach Impfungen, Länderfinanzausgleich und Mikroklima in Windparks

Seite 3: Check 3: Bremsen Windkraftanlagen den Wind?

Windkraftanlagen sind ja derzeit in aller Grünen Munde. Irgendjemand wollte sogar 2% der Fläche Deutschlands damit zupflastern. Ich frage mich jetzt, ob so viele Windräder den Wind irgendwie "ausbremsen" würden. Von toten Vögeln und toten Insekten liest man ja ständig, aber wenn Tausende Windräder nun einen Einfluss auf den Wind haben, der über das Land fegt? Haben wir dann keinen Wind mehr? Weiß jemand was Genaueres?

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Irgendjemand war etwa die noch amtierende Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). Der Bundesverband Windenergie hat in einer Machbarkeitsstudie untersuchen lassen, ob ein Ausbau der Windkraft auf zwei Prozent der Landesfläche als realistisch betrachtet werden kann. Mit diesem Ziel könnten laut Studie 65 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs bezogen auf das Jahr 2010 gedeckt werden.

Mit der Frage, ob der Wind von Windrädern ausgebremst würde, hat sich etwa der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages beschäftigt:

Im Zuge der Debatte um mikroklimatische Veränderungen in Regionen, in denen Windkraftanlagen betrieben werden, wird häufig der Nachlauf-Effekt (englisch: wake effect) erwähnt. Wird ein Windrad betrieben, so wirft es immer einen Windschatten auf die windabgewandte Seite (Leeseite). Dadurch entsteht hinter der Anlage ein Nachlauf (Nachlaufeffekt, Wake Effekt). Dies ist ein Windschweif, der eine geringere Geschwindigkeit im Vergleich zum Wind vor der Anlage hat. Aufgrund dieses Effektes werden die einzelnen Windräder in bestimmten Mindestabständen zueinander aufgestellt. In verschiedenen Forschungsprojekten werden ertragsspezifische Aspekte, die durch Wakes entstehen, untersucht. So wird studiert, welche sinnvollen Mindestabstände hinsichtlich atmosphärischer, ökonomischer, rechtlicher und kostenrelevanter Aspekte eingehalten werden sollten. (…) Außerdem werden die durch den Betrieb von Windrädern entstehenden Turbulenzen, infolge dessen es zu einem Austausch von Feuchtigkeit, Energie und Luftmassen in den bodennahen Luftschichten kommt, mit einer Erwärmung der Luft in der Umgebung von Windrädern in Verbindung gebracht.

Lokal können Windparks also Einfluss auf das Windgeschehen und das Mikroklima haben, großflächigere bis globale Auswirkungen lassen sich nicht verzeichnen. Auch ist die Erwärmung bodennaher Luftschichten kein Beitrag zur globalen Erwärmung, sondern auf den lokalen Austausch zwischen den Luftschichten zurückzuführen.