Fox News: Panische Angst vor der politischen Basis

Seite 2: Die Grenzen der Macht

Aber die Sicherheit, die Fox News rechten Agitatoren wie Tucker Carlson bietet, hat auch ihren Preis, nämlich bedingungslose Loyalität zu republikanischen Galionsfiguren wie Trump, – zumindest nach außen hin –, da gilt besonders, wenn die Einschaltquoten auf dem Spiel stehen.

So ist es wenig verwunderlich, dass weitere Textnachrichten zwischen Sean Hannity und Tucker Carlson bezeugen, wie sehr Fox News Trumps direkten Einfluss auf seine Wählerschaft, also ihre Zuschauerzahlen, fürchtete.

Als Trump nach seiner Wahlniederlage 2020 damit begonnenen hatte, die Wahlergebnisse als ungültig zu erklären, richtete sich seine Wut auch gegen Fox News, nachdem der Sender seine Niederlage bekannt gegeben hatte.

Obwohl sich Rupert Murdoch im Zuge des 1,6 Milliarden Rechtsstreits mit dem Wahlautomaten-Hersteller Dominion von Trumps Wahllüge distanzierte und unter Eid versuchte, die Schuld Fox News-Sprechern wie Tucker Carlson in die Schuhe zu schieben, scheint das Betriebsklima bei Fox doch ein solches gewesen zu sein, dass unter keinen Umständen erlaubt werden konnte, Zuschauer, also Trump-Wähler, an rechte Mediaoutlets wie Newsmax zu verlieren.

Das Endresultat scheint eine neu gefundene Motivation der Fox News-Angestellten gewesen zu sein, Donald Trump und seinen verrückteren Unterstützer wie Mike Lindell nach dem Mund zu reden, das heißt nicht, dass diese Machtverhältnisse Medienpersönlichkeiten wie Tucker Carlson nicht sauer aufstoßen.

Im Grund weist der ganze Skandal um Carlson und Fox News auf eine Wahrheit hin: Fox News ist mächtig, aber genau wie die Republikanische Partei in panischer Angst vor der politischen Basis, auf der sich diese Macht begründet.

Kein Wunder also, dass die konservativen Eliten in beiden Institutionen eine Mischung aus Abneigung und Angst empfinden für den Mann, der zumindest bisher am meisten Macht über diese Personengruppe ausübte: Donald Trump. Aber spätestens nach den Vorwahlen der Republikaner werden sie sich schon noch alle vertragen.

Denn sollte Trump diese gewinnen, ist er genauso auf die Propagandamaschinerie von Fox News angewiesen, wie diese auf sein Wohlgefallen und das Gleiche gilt für die Republikanische Partei.