Fridays for Future: Perspektiven in Zeiten der Pandemie

Klaus Moegling

Dieser Beitrag basiert auf einem Vortrag und der Diskussion mit den Klima-Aktivisten*innen von Fridays for Future (F4F) im Januar 2021, den ich auf Einladung zu einem bundesweiten F4F-Strategiekongress als Mitglied der Scientists for Future sowie als Politikwissenschaftler, der sich mit der Rolle gesellschaftlicher Protestbewegungen befasst hat1, gehalten habe.

Zur Aufgabenstellung des Diskussionsimpulses: Vor allem Veränderung

In einem Vorgespräch wurde ich von der Vertretern*innen der bundesweiten F4F-Strategie-AG gebeten, auf folgende Fragen in meinem Vortrag einzugehen:

  1. Was ist die treibende Kraft einer gesellschaftlichen Veränderung? Welche theoretischen Ansätze gibt es hierfür?
  2. Wie kann F4F von erfolgreichen sozialen Bewegungen der Vergangenheit lernen und einen wirksamen Einfluss auf Gegenwart und Zukunft nehmen?
  3. Was könnten die Kriterien für inhaltliche und strategische Ziele für F4F für das neue Jahr 2021 (und darüber hinaus) sein, die zu einer Veränderung der Klimapolitik führen können?

Im vorliegenden Text gehe ich auf diese Fragen ausführlicher ein, als mir dies während des Vortrags möglich gewesen ist.

Was ist die treibende Kraft einer gesellschaftlichen Veränderung?

Gesellschaftliche Veränderung soll begrifflich mit sozialem Wandel gleichgesetzt werden. Es sollen aus der Vielzahl der theoretischen Ansätze drei Theorien des sozialen Wandels unter der Perspektive ausgewählt und skizziert werden, wie gesellschaftliche Veränderung aus unterschiedlichen Blickwinkeln zustande kommt. Obwohl es sehr schwierig ist, derart komplexe und umfangreiche Theorien zusammenfassend darzustellen, möchte ich dennoch versuchen, ihren theoretischen Kern zu bestimmen. Die ausgewählten Theorieansätze sind m.E. die drei hauptsächlichen Theorierichtungen, die wiederum zahlreiche andere Theorien beeinflusst haben.

Marxistische Theorie: Die insbesondere durch Marx/Engels entwickelte Theorierichtung geht davon aus, dass die Technikentwicklung und die technischen Fähigkeiten nach gesellschaftlichen Verhältnissen verlangen, die der Entwicklung der Produktivkräfte entsprechen müssten. So verlange z.B. im Kapitalismus die ungeheure Produktivität von Maschinen und Arbeitskräften danach, von dem Warencharakter der Produkte, den privaten Eigentumsverhältnissen, der Mehrwertabschöpfung entbunden und auch von staatlichen Organen befreit zu werden, die dies mit Gesetzen und Kontrollen absichern. Es müsse hingegen alles produziert werden, was die Menschen brauchen, ohne darauf zu achten, dass sich etwas als Ware verkaufen, zur Mehrwertgenerierung, privaten Gewinnentnahme der Besitzenden und zur Kapitalaneignung verwenden lasse.

Dieser Widerspruch zwischen der Entwicklung der Produktivkräfte und der diese bremsenden Produktionsverhältnisse führe zu einer Zuspitzung des Klassenkampfes im Kapitalismus. Die Träger der historischen Veränderung zu einem System höherer Ordnung seien die Arbeiter, im Jargon von Marx/ Engels: das Proletariat, das die Bourgeoisie in einer disruptiven Entwicklungsphase (Revolution) letztendlich bezwingen würde. Der Einsatz von Gewalt werde hier nicht ausgeschlossen, sondern ist eher wahrscheinlich, da die Bourgeoisie ihre Privilegien nicht freiwillig abgebe. Das gesellschaftliche Ziel sei, über den sozialistischen Übergang einer Diktatur des Proletariats zu einer klassenlosen Gesellschaft zu gelangen: dem Kommunismus.2

Modernisierungstheorie: Modernisierungstheoretische Ansätze sehen ebenfalls die Technikentwicklung als den Motor gesellschaftlicher Entwicklung an und ordnen sie verschiedenen Stadien wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung zu. Insbesondere die Ansicht, dass sich Gesellschaften in Entwicklungsstadien vom niedrigeren zum höheren Niveau entwickeln würden, ist ein gemeinsames Merkmal marxistischer und modernisierungstheoretischer Ansätze.

Aber Modernisierungstheoretiker fügen dies in eine andere historische Erzählung und in eine andere gesellschaftliche Entwicklungslogik im Unterschied zur marxistischen Geschichtsauffassung des historischen Materialismus ein. Die Modernisierung der Technik im Rahmen des gesellschaftlichen Produktionsprozesses über Bildungsprozesse, Wertschätzung des Leistungsgedankens, über das Engagement tatkräftiger Männer (!) und sich entwickelnde Verwaltungsstrukturen würden zu einer sich verstärkenden Fähigkeit zur Akkumulation von Investitionskapital und zu mutigeren Investitionsentscheidungen führen. Diese Entscheidungen seien die volkswirtschaftliche Grundlage für ein verstärktes Wirtschaftswachstum, was wiederum zu einer erhöhten Kapitalakkumulation führe.

Ab einer bestimmten Investitionsquote gelinge der Übergang in die nächste und qualitativ höhere Entwicklungsphase einer Gesellschaft. Das Wirtschaftswachstum beruhe des Weiteren auf einer effizienten Ausbeutung natürlicher Ressourcen, so dass sich eine Gesellschaft durch verschiedene Entwicklungsstadien hinweg in Richtung auf eine Gesellschaftformation nach dem westlichen Vorbild einer hochindustrialisierten Industriegesellschaft mit modernisierten staatlichen Verwaltungsstrukturen weiterentwickeln könne.

In der Regel gelänge die Veränderung über Reformen ohne den Einsatz von Gewalt, da die Menschen die nächste Entwicklungsphase aufgrund deren verbesserten Produktions- und Konsumtionsmöglichkeiten von sich aus anstreben würden. Die Träger der Entwicklung hin zum Kapitalismus moderner Prägung seien innovative und leistungsbereite Unternehmer und die damit kooperierende technisch-wissenschaftliche Intelligenz, welche die Zeichen der Zeit zur Veränderung erkannt hätten und hierfür die notwendigen Kompetenzen besäßen.3

Theorie der nachhaltigen Entwicklung: Die Klimagase erzeugende und giftige Abfälle produzierende Technikentwicklung, das mit der Technikentwicklung verbundene Wirtschaftswachstums, die imperiale Lebensweise der Menschen4 und deren problematische Folgen zerstören die Regenerationsfähigkeit des Planeten. Die ökologische Destruktion aber wiederum führe zu intra- und intergenerativer Ungerechtigkeit und zu gesellschaftlichem Widerstand hiervon betroffener Gruppen. Die drohende Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen und insbesondere die bereits eintretende Klimakrise schaffen über die damit verbundenen Realängste die Motivation und die Kraft zur gesellschaftlichen Veränderung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Das gesellschaftliche Ziel nachhaltiger Entwicklung ist: Die aktuellen Generationen sollen ihre Grundbedürfnisse erfüllen können, aber sie sollen so mit den planetaren Ressourcen umgehen, dass die nächsten Generationen ebenfalls sicher und auskömmlich leben können. Hierzu müssten mehrere Sektoren gesellschaftlicher Entwicklung betrachtet und auch miteinander in Verbindung gebracht werden. Ökonomische, ökologische, politische und kulturelle Entwicklung stehen in einen Zusammenhang und beeinflussen sich gegenseitig.

Wenn die aufgrund der vorherrschenden Fossilindustrie ausgelöste übermäßige Emission von Klimagasen zur Klimaerhitzung führt, hat dies massive Folgen in vielerlei Hinsicht. Die Klimaerwärmung führt zu Dürren, Hitzewellen, in anderen Breitengraden zu verheerenden Stürmen, woanders wiederum zu massiven Regenfällen und Überschwemmungen. Hierdurch werden Häuser, Fabriken und Felder, d.h. die Lebensgrundlagen, in den betroffenen Regionen zerstört. Wenn aber die Lebensbedingungen in einer Region zerstört werden, kommt es zu Massenmigration, zu Verdrängungs- und Ressourcenkonflikten in anderen Regionen. Die Mehrzahl der dort lebenden Menschen besteht auf Einheimischenvorrechten, Rassismus und Rechtsextremismus sind die Folgen.

Die Kosten der Klimazerstörung aufgrund des systemimmanenten ungebremsten Wachstumsdenkens übersteigen um ein Vielfaches die Kosten einer vernünftigen Klimaprävention. Auch könnten sich nur die reichen Länder des globalen Nordens Dämme, Befestigungen, stabile Häuser und militärisch abgesicherten Grenzschutz leisten.

So sei im Gegensatz hierzu eine die planetare Ökologie schonende Postwachstumsgesellschaft erstrebenswert, in der die natürlichen Ressourcen genügsam beansprucht, die planetare Resilienz nicht überfordert werde und die Konsumtionsbedürfnisse im Sinne von Suffizienz zurückgefahren werden müssten. Eine gemeinwohlorientierte Ökonomie beinhalte einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Bildungsprozesse seien verstärkt als eine Bildung für nachhaltige Entwicklung zu konzipieren.

Die hierfür notwendige systemische Veränderung müsse über eine schrittweise sozialökologische Transformation erfolgen, deren zeitliche Dynamik allerdings aufgrund der aktuellen Entwicklung, insbesondere der bereits eintretenden Klimakrise, unter massivem Druck stehe. Die Transformation müsse sowohl auf der lokalen und der überregionalen Ebene erfolgen, da die Probleme einerseits global auftreten aber auch in den lokalen Kontext hineinwirken. Die Trägerin einer derartigen Transformation ist die sozialökologisch orientierte Zivilbevölkerung und ihre institutionellen Kooperationspartner*innen, die sich örtlich, regional und global vernetzen und gemeinsam entsprechenden politischen Druck auf die Entscheidungsträger auf allen Ebenen ausüben.5

Von diesen drei ausgewählten theoretischen Richtungen, die wiederum ideengebend für zahlreiche weitere Theorien sozialen Wandels sind, scheint mir die Theorie nachhaltiger Entwicklung als besonders geeignet für die Beantwortung der Frage nach dem sozialökologischen Wandel, da sie als Einzige die ökologische Thematik in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen nimmt. Auch werden hier ökologische, ökonomische, soziale und kulturelle Dimensionen thematisiert und miteinander verknüpft, so dass sich hieraus ganzheitliche Handlungsstrategien entwickeln lassen können.6

Hinzu kommt, dass die gesellschaftliche Utopie des Marxismus angesichts der historischen Entwicklungen und auch der gedanklichen Engführung als gesellschaftliche Leitvorstellung ausfällt. Zwar finden sich hier immer wieder einige Passagen einer auch heute noch zutreffenden Kapitalismuskritik. Aber allein der Gedanke, über eine Diktatur des Proletariats, also einer die demokratischen Freiheitsrechte extrem einschränkenden Gesellschaftsphase, zu mehr Gerechtigkeit und Freiheit kommen zu wollen, ist abwegig und historisch mit den verschiedenen Versionen marxistisch inspirierter Diktaturen und deren Millionen Menschenopfer vielfach widerlegt. Gewalt provoziert Gegengewalt. Über Gewalt lässt sich keine gewaltlose Gesellschaft erreichen. Diktaturen und ihre Herrscher geben - auch in einer sozialistischen Diktatur - nicht freiwillig ihre Macht ab. Den Weg über eine Diktatur des Proletariats zu Freiheit, Solidarität und Demokratie wählen zu wollen ist daher absurd.

Auch die modernisierungstheoretischen Ansätze sind abwegig und natürlich auch in ideologischer Absicht konstruiert. Gesellschaftliche Entwicklung verläuft nur selten planmäßig im Sinne einer festgelegten Folge von Wachstumsstadien. Die moderne westliche Gesellschaft als unhinterfragtes Vorbild zu nehmen, übersieht zahlreiche Systemfehler, wie z.B. die Ausbeutung der Natur, die Einkommensschere und die damit verbundene soziale Ungerechtigkeit, sowie die Aktivitäten eines profitorientierten militärisch-industriellen Komplexes und seines Kriege provozierenden Einflusses. Insbesondere das gewollte Übersehen der ökologischen Folgen ungebremsten Wirtschaftswachstums angesichts einer bald die acht Milliardengrenze erreichenden globalen Bevölkerungszahl zeigt die Ungeeignetheit dieses Theorieansatzes zur Begründung und Perspektivierung des Selbstverständnisses einer sozialökologischen Bewegung.

Aus der – sicherlich sehr knappen – Abwägung dieser Theorieansätze möchte ich der klimapolitischen Bewegung von Fridays for Future die Theorie der Nachhaltigkeit als theoretischen Bezugsrahmen für die Analyse des gesellschaftlichen Ist-Zustands und für die Entwicklung geeigneter, also wirksamer, Strategien sozialökologischen Wandels nahelegen.

Veränderung von Strukturen – Möglichkeiten von Menschen

Bewegungen, die einen sozialen Wandel anstreben, müssen sich mit oftmals machtvollen Strukturen auseinandersetzen, die diesen Wandel verhindern wollen. Dies gilt auch für eine klimapolitische Jugendbewegung wie Fridays for Future.

Eine Gesellschaft besteht aus funktional bestimmten Strukturen, in denen Herrschaft von Menschen über Menschen ausgeübt wird, welche durch Regeln bzw. Gesetze in ein bestimmtes Verhalten und Handeln im Interesse der gesellschaftlichen Funktionsbestimmung und der diese Strukturen Beherrschenden gezwungen werden sollen.

Aber Strukturen sind nicht fest zementiert, sondern lassen sich im Zuge des sozialen Wandels verändern. Strukturen sind keine Dinge, sondern bestehen aus regelgeleitetem Handeln von Menschen. Menschen können Regeln diskutieren, Regeln anders interpretieren, gemeinsam gegen Regeln protestieren, Widerstand hiergegen leisten und diese auch mit geeigneten Strategien verändern.7

Es kann also strukturelle Veränderungen über den Widerstand von Menschen geben, aber auch über Diskursverschiebungen innerhalb derjenigen sozialen Schichten, welche die Strukturen beherrschen. Dies steht dann oftmals in einer Wechselbeziehung zueinander.

Außerdem gibt es auch immer wieder fundamentale Interessenunterschiede innerhalb gesellschaftlicher Strukturen, die bei entsprechenden gesellschaftlichen Notwendigkeiten, z.B. wie die Bekämpfung der Klimakrise, zu Werteverschiebungen führen können. Dementsprechend stützen dann die vorherrschenden Strukturen und deren Repräsentanten nicht mehr z.B. die Fossilindustrie, sondern subventionieren dann diejenigen Industriezweige, die mit der Produktion von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien befasst sind.

Das übergeordnete Ziel von F4F, die Umkehrung des Klimawandels, darf nicht mit Revolutionen im Sinne des marxistischen Ansatzes durchgesetzt werden, die gewalttätig verlaufen und eine hohe Anzahl an Opfern fordern. Die russische Revolution forderte zahllose Todesopfer und die brutale Repression in der stalinistisch geprägten UDSSR bis Stalins Tod forderte ca. 20 Millionen Menschenleben. Die chinesische Revolution und die Ausschaltung der politischen Gegner sowie die Unterdrückung des chinesischen Volkes forderten bis zu Maos Tod laut Schätzungen bis zu 75 Millionen Menschenleben.8

Ein massiver Einsatz von Gewalt bei gesellschaftlichen Veränderungen führt in der Regel zu einer erneut gewalttätigen Gesellschaft und zur Errichtung repressiver Strukturen, um die gesellschaftlichen Gegenkräfte zu beherrschen.

Wenn man sich daher gegen den Einsatz von Gewalt aus ethischen, rechtsstaatlichen und politischen Gründen entscheidet, bedeutet dies für eine Klimaschutzbewegung wie F4F, dass das übergeordnete Ziel eine auf friedlichem Wege zu erzielende sozialökologische Transformation des jetzigen Gesellschaftssystems mit Hilfe einschneidender und zeitnaher Reformen sein müsste, um die rapide Erwärmung der Biosphäre aufzuhalten und das 1,5 Grad-Ziel zum Ende des Jahrhunderts noch zu erreichen.

Dies würde bedeuten, dass sich die angestrebte Transformation zwar friedlich aber mit Hilfe druckvoller Maßnahmen zivilgesellschaftlichen Protests, veränderten Wählerverhaltens, strategischer Kooperationspolitik und auch zivilen Ungehorsams vollziehen müsste, bis die politisch Herrschenden entweder abtreten, abgewählt werden oder selbst den systemischen Wandel einleiten, der für eine sozialökologische Transformation erforderlich ist.

Dies wird kein leichter Weg sein, sondern angesichts der unterschiedlichen Interessenlage ein sehr konflikthafter Prozess, der nach analytischem Durchblick und kritischer Urteilskraft, nach strategisch ausgerichteter Einsatzbereitschaft und Zivilcourage verlangt.

Dieser Prozess muss zuerst von den Menschen in denjenigen Staaten und Regionen ausgehen, in denen Verfassungen mit demokratischem Selbstanspruch vorhanden sind. Hier sind die Handlungsspielräume für sozialökologisches Engagement, intersektionale Zusammenarbeit und zivilen Ungehorsam einsehbar größer und das Handlungsrisiko für die beteiligten Akteure geringer als in Autokratien oder Diktaturen.

Das Ergebnis einer solchen sozialökologischen Transformation wird mit Sicherheit im Erfolgsfall kein neoliberalisierter Kapitalismus sondern eine solidarische, demokratische und ökologische Gesellschaft sein. Diese Gesellschaft kann man dann auch nicht mehr als eine kapitalistische Gesellschaft bezeichnen.

Die Neoliberalisierung der Gesellschaft hat zu Privatisierung, Steuererleichterungen für die Reichen, eine verstärkte Ausbeutung der natürlichen Ressourcen sowie zu Deregulierung geführt. Doch das Stoppen des Klimawandels erfordert gerade staatliche Lenkung, internationale Absprachen und eine Kultur der Solidarität in einer sich weiterentwickelnden globalen Demokratie. Naomi Klein beschreibt in ihrem Buch "Die Entscheidung. Klima versus Kapitalismus" dieses Dilemma zutreffend. Die Neoliberalisierung des Kapitalismus war kontraproduktiv in Zeiten einer durch die ökologische Zerstörung und die heraufziehende Klimakrise notwendiger werdenden staatlichen und internationalen Regulierung.9 So wird hier sehr deutlich, dass eine an nachhaltiger Entwicklung orientierte Analyse kompatibel mit einer systemischen Kritik am ungebremsten Kapitalismus ist.

Wie kann F4F von erfolgreichen sozialen Bewegungen lernen?

Das Problem ist, dass die Klimakrise früher als der notwendige sozialökologische Wandel eintritt. Daher muss sich eine Bewegung wie F4F weiterentwickeln und auch von historisch erfolgreichen sozialen Bewegungen lernen, um eine größere Wirkung zu erzielen.

Hierzu sollen drei historische Beispiele kurz angesprochen werden:

  • Die Widerstandsbewegung von kolonialer Herrschaft in Indien;
  • Die südafrikanische Befreiungsbewegung aus der Apartheid;
  • Die deutsche Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung.

Alle drei Bewegungen hatten großen Erfolg und trugen maßgeblich zum sozialen Wandel in ihrer Gesellschaft bei. Die Apartheid wurde in Südafrika beseitigt. Die Kolonialherrschaft wurde in Indien beendet. Zentrale sozialpolitische Forderungen wurden in Deutschland durchgesetzt. Diese Bewegungen hatten folgende Eigenschaften gemeinsam:

  • Das Vorhandensein einer positiven Leitvorstellung gesellschaftlicher Entwicklung und klare hierauf fokussierte Forderungen;
  • Die Existenz von Massenbewegungen und die Fähigkeit zur Massenmobilisierung;
  • Das Funktionieren dezentraler, lokaler Gliederungen bei gleichzeitiger übergreifender Steuerung und Repräsentation;
  • Weitgehend friedliche Aktionsformen, wirkungsvoller zivilgesellschaftlicher Druck durch konsequente Massenproteste und zivilen Ungehorsam, wie z.B. Demonstrationen, Kundgebungen und Streiks;
  • Hervorragenden Persönlichkeiten mit hohem Bekanntheitsgrad und Ansehen, mit denen sich die Menschen identifizieren konnten (Mahatma Gandi, Nelson Mandela, u.a. August Bebel) und die auch die Bewegung nach außen vertraten.

An diesen fünf Erfolgskriterien könnte sich eine sozialökologische Bewegung wie F4F orientieren. Einen großen Teil dieser Kriterien erfüllt auch die F4F-Bewegung bereits jetzt, und dies ist auch ausschlaggebend für ihren bisherigen durchaus vorhandenen Erfolg der Diskursverschiebung hin zu klimapolitischen Themen sowie erster (noch unzureichender) Klimaschutzgesetze gewesen. Mit den in den Schulen sich treffenden und abstimmenden Schüler*innen und zunehmend auch in den Universitäten verankerten Studenten*innen besitzt F4F eine entsprechende, mobilisierbare Massenbasis der Bewegung.

Mit dem Klimastreik und weiteren zivilgesellschaftlichen Aktionen ist ein friedlicher Weg einer möglichst druckvollen Veränderung im Sinne zivilgesellschaftlichen Ungehorsams beschritten. Auch bekannte Persönlichkeiten mit den notwendigen Fähigkeiten sind vorhanden - international: z.B. Greta Thunberg, national: z.B. Luisa Neubauer. Auch ist mit der wissenschaftsbasierten Fokussierung auf das 1,5-Grad-Ziel eine eindeutige Zielsetzung vorhanden.1

Allerdings fehlt es an einer klaren Vision sozialökologischer Transformation, an einem bundesweiten bzw. auch einem internationalen, demokratisch gewählten Koordinationsgremium sowie auch dem neidlosen Akzeptieren von geachteten und fähigen Persönlichkeiten, die wiederum aber auch den Bezug zur Massenbasis der Bewegung nicht verlieren dürfen.

Kriterien für die Zielkonstruktion

Man kann sich viele Ziele setzen. Doch es muss sich überlegt werden, woran sich die Auswahl von Zielen für eine sozialökologische Bewegung wie F4F orientieren sollte. Kriterien für die Auswahl von Zielen für F4F könnten vor dem Hintergrund der bisherigen Überlegungen zum sozialökologischen Wandel und auch hinsichtlich der historischen Vorbilder sozialer Bewegungen folgende Aspekte sein:

  • Ein Fokus weiterhin zentriert um die Klimaproblematik und das 1,5-Grad-Ziel - wohlwissend, dass die Klimaentwicklung in einen systemischen Gesamtzusammenhang eingebunden ist;
  • Die Orientierung an der positiven Vision einer solidarischen, ökologischen und friedvollen Gesellschaft, die demokratisch strukturiert ist;
  • Die wissenschaftliche Fundierung der ökologischen Zielsetzungen;
  • Der basisdemokratische Organisationsansatz bei einer funktionierenden Organisation, zu der auch demokratisch gewählte Gremien und Persönlichkeiten auf der überregionalen Ebene gehören;
  • Gewaltfreiheit und Durchsetzung von Zielen mit friedlichen Mitteln;
  • Orientierung an konkreten Ereignissen der beiden Jahre: z.B. Wahlen oder internationale Klimastreiks;
  • Die Umsetzbarkeit und Leistbarkeit in Corona-Zeiten und Corona-freien Zeiten;
  • Und: Last not least - das eigene Konsum- und Mobilitätsverhalten: Ich kann glaubhaft nur das fordern, was ich auch selbst weitgehend realisiere.

Wie kann F4F die Corona-Zeiten als Bewegung überstehen?

Zunächst muss F4F erst einmal die durch die Corona-Pandemie auferlegten Beschränkungen als Bewegung überleben. Die zentrale Aktionsform zivilgesellschaftlichen Ungehorsams von F4F - der Schulstreik - lässt sich in Corona-Zeiten kaum realisieren. Zum einen sind die Schulen ohnehin über größere Zeiträume geschlossen und zum anderen verhindern die staatlich auferlegten Versammlungsverbote eine Massenmobilisierung in Form von Demonstrationen und Kundgebungen. Es kommt erschwerend hinzu, dass das Thema Corona die Klimathematik vom ersten Platz des öffentlichen Diskurses - zumindest vorübergehend - verdrängt hat.

Dennoch lassen sich viele Ziele auch unter den Beschränkungen der Corona-Krise umsetzen. Vieles wird über Medien, insbesondere über die digitale Kommunikation oder über hybride Veranstaltungsformate erfolgen müssen. Gerade die zunehmende Digitalisierung bereitet hier die Voraussetzungen zu einem Überleben der F4F-Bewegung und der Aufrechterhaltung der klimapolitischen Auseinandersetzung.

Erster globaler Fridays for Future-Aktionstag seit der Covid-19-Pandemie (München 25. Februar 2020). Bild: Henning Schlottmann / CC-BY-SA-4.0

Auch kreative Formen, wie 2020 die Aktion aus der Kombination von Tausenden Plakaten und Reden von Aktivisten*innen mit digitaler Übertragung vor dem Berliner Reichstag oder Menschenketten mit Schildern und Abstand, um klimapolitisch relevante Orte, wie Kraftwerke, mit systemisch bedeutenden Orten, wie z.B. Parlamentsgebäuden, zu verbinden, könnten weiterentwickelt werden. Auch dürfte es in den Jahren 2021/22 auch immer wieder weitgehend Corona-freie Zeiten ohne größere Beschränkungen geben, wo dann wieder die bekannten Protestformen in Präsenz – bei Beachtung von Pandemie bedingten Regeln – möglich werden.

Des Weiteren könnte F4F in der Pandemie auch deutlich machen - und unternimmt dies z.T. bereits - dass staatliche Unterstützungen zur Abfederung der wirtschaftlichen Probleme zukunftsorientierter ausfallen müssten und Ressourcen schonende und umweltfreundliche Industrien und Dienstleistungsbereiche stärker zu fördern sind. Lufthansa hat 9 Milliarden Euro bekommen. Mit wie viel Euro wurden in Relation hierzu die Arbeitsplätze in der Windkraftbranche in Corona-Zeiten unterstützt? Wie viel Geld wurde in eine intensivierte Ausbildung von Pflegekräften investiert?

Des Weiteren kann die Pandemie für digitale Beratungen über die Zukunftsziele und -strategien von F4F genutzt werden: Welche Rolle sollen in Zukunft Schulstreiks in welchem Ausmaß einnehmen? Stimmen die Organisationsstrukturen noch oder sind sie eher hemmend? Wie lässt sich eine stärkere internationale Vernetzung erreichen? Wie gehen wir mit der Forderung "System Change not Climate Change" um?

Ziele für F4F in den Jahren 2021/22

Wenn F4F den Fokus auf der Klimakrise beibehält und erste Schritte in Richtung auf eine sozialökologische Transformation orientiert an der Theorie der nachhaltigen Entwicklung vornimmt, könnten folgende konkrete Ziele und Inhalte für 2021/22, unter Beachtung der offen gelegten Auswahlkriterien, diskutiert werden:

1. Die Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen in 2021/ 22 für das sozialökologische Anliegen nutzen;

  • Das Thema Klimakrise in die Wahlprogramme der demokratischen Parteien hineintragen;
  • Hierzu lokale, regionale und bundesweite Kontaktaufnahme mit den Vertretern/innen der demokratischen Parteien und Diskussionen und unterschiedliche Veranstaltungsformate mit ihnen durchführen;
  • Vergleichende Analyse der Parteiprogramme hinsichtlich der Klimakrise und Veröffentlichung von Expertisen aus der Sicht von F4F;
  • Thematisierung der ökologischen Wahlprogramminhalte bei Klimastreiks, eigenen Kundgebungen, digitalen Blogs und Informationsständen.

2. Sich zu weiteren gesellschaftlichen Bewegungen und Initiativen öffnen, um mit vereinten Kräften systemische Wirkungen in Bezug auf den sozialökologischen Wandel zu erzielen. Einerseits Aufforderung an andere Bewegungen, z.B. an Klimastreikaktionen teilzunehmen, aber auch selbst zumindest zum Teil an deren Aktionen teilnehmen. Ein wichtiger Vorteil wäre hierbei - neben einer weiteren gedanklichen Öffnung für die systemische Perspektive - die Kontaktaufnahme zu Aktivisten und Aktivistinnen anderer Generationen und der intergenerationelle Austausch von Wissen und Erfahrungen. Beispiele für eine Initiativen übergreifende Zusammenarbeit wären:

  • Den Kontakt und die Zusammenarbeit mit den Scientists4Future, Teachers4Future, Eltern4Future, Artists4Future usw. pflegen, um gemeinsame Perspektiven und Vorgehensweisen zu entwickeln. Es ist naheliegend, zuerst mit den eigenen Unterstützungsbewegungen intensiver zu kooperieren, z.B. im Rahmen der Durchführung einer gemeinsamen großen bundesweiten Strategie-Tagung, aber auch vor Ort im kommunalen Wirkungsfeld der Ortsgruppen. Etwas später ist auch an internationale Tagungen mit den angesprochenen Unterstützungsgruppen zu denken, da der Klimawandel kein nationalstaatliches Phänomen ist und auch international vernetzt - auch in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen - angegangen werden muss.
  • In solidarischer Nähe zur F4F-Bewegung und deren Unterstützungsinitiativen befinden sich, z.T. bereits damit vernetzt, weitere gesellschaftliche Bewegungen, an deren Veranstaltungen und Aktionen gegenseitig teilgenommen werden könnte, u.a.:
    • Teilnahme an den Ostermärschen der Friedensbewegung und dem Antikriegstag;
    • 1. Mai-Demos und Kundgebungen der Gewerkschaften;
    • Kundgebungen von Seebrücke und anderen Flüchtlingsorganisationen;
    • Demonstrationen gegen den Rechtsextremismus;
    • Mitwirken in den digitalen Netzwerken und an Tagungen der verschiedenen Bewegungen sozialökologischer Transformation.

3. Als Voraussetzung für eine wirkungsvolle Vernetzung und für die notwendigen Protestformen eine Weiterentwicklung der Organisationsstruktur von Fridays for Future vornehmen:

  • Einerseits Beibehalten des basisdemokratischen Ansatzes und der großen Bedeutung der Arbeit der Ortsgruppen.
  • Andererseits Stärkung der bundesweiten und internationalen Koordination z.B. über ein demokratisch von allen Ortsgruppen gewähltes Organisationsteam auf Bundesebene; z.B. 32 Personen, je 2 Personen aus den 16 Bundesländern, für 2 Jahre gewählt. Dies erfolgt in Länderwahlen, in denen Wahlen der Ortsgruppen stattfinden. Dieses neu zu schaffende Gremium hätte kein Weisungsrecht. Die F4F-Ortsgruppen bleiben autonom im Sinne des basisdemokratischen Ansatzes. Aber es hätte die wichtigen Aufgaben der Kommunikation der Ergebnisse und die Koordination der Aktivitäten zwischen den verschiedenen Bundes-AGs, den Bundes-AGs und den Ortsgruppen sowie der Delegierten-Konferenzen vorzunehmen. Ein bundesweites Koordinationsteam ist notwendig, um Segmentierungseffekte zu vermeiden und für Institutionen außerhalb der Bewegung ein demokratisch gewähltes Gremium als Ansprechpartner anzubieten.

4. Konzeptionelle Weiterarbeit an einer sozialökologischen Vision gesellschaftlicher Entwicklung und systemischer Bedingungen hin zu einer gesellschaftlichen Neuordnung auf allen Ebenen gesellschaftlichen Lebens - von der lokalen bis zur globalen Ebene. Dies sollte im Wechsel einer Diskussion mit anderen gesellschaftspolitischen Initiativen, Experten aus der Gesellschaft, u.a. Klima- und Sozialwissenschaftler und Sozialwissenschaftlerinnen, und nach außen abgeschirmten internen Diskursen von F4F erfolgen.

Fazit

Wenn die Bewegung Fridays for Future die Zeichen der Zeit erkennt, sich mit anderen gesellschaftlichen Bewegungen vernetzt, die Coronaphase mit veränderten und digital gestützten Aktivitätsformaten sowie strategischer und organisatorischer Weiterentwicklung produktiv nutzt, sich auch wirkungsvoll in die Wahlkampfprogrammatik der Parteien und in aktuelle und zukünftige Wahlen einschaltet, sich konzeptionell weiterentwickelt, wird die F4F-Bewegung nicht an Bedeutung verlieren. Im Gegenteil:

Angesichts der - auch nach der Pandemie - immer bedrohlicher erfahrbaren Klimakrise und ihrer gesellschaftlichen Verwerfungen wird unter den genannten Voraussetzungen dieser von der Jugend getragenen Bewegung eine historische Rolle zukommen, welche die gesellschaftliche Bedeutung der 68-er Bewegung noch übertreffen kann.1 Wie bereits eingangs gesagt: Dies ist meine eigene Einschätzung der Lage und der Perspektiven von F4F - eines Politikwissenschaftlers am Ende seines 7. Lebensjahrzehnts, der sich der Ehre bewusst ist, als Experte zu der bundesweiten Strategie-Tagung von F4F eingeladen worden zu sein, die für eine Neubestimmung von Strategien und Zielen gedacht war.

Dies ist also meine Perspektive aus der Sicht von fünf Jahrzehnten politischer Arbeit und politikwissenschaftlicher Gedankenführung. Dies zur Kenntnis zu nehmen mag sinnvoll sein, aber eine globale Jugendbewegung, wird wahrscheinlich noch viel entschiedener, ungeduldiger und konsequenter die vorhandenen Probleme anpacken wollen. Dies liegt im Wesen der Jugend angelegt und dürfte ihr Privileg - und in diesem Fall möglicherweise auch eine Chance für den Planeten - sein.

Zum Autor:
Prof. Dr. Klaus Moegling arbeitet am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel. Er engagiert sich in der Friedens- und Umweltbewegung sowie im Bildungsbereich. Sein Buch "Neuordnung. Eine friedliche und nachhaltig entwickelte Welt ist (noch) möglich" ist inzwischen in der 3., aktualisierten und erweiterten Auflage 2020 erschienen (Verlag Barbara Budrich).

Email: klaus.moegling(at)uni-kassel.de

Fußnoten

[1] Klaus Moegling (2020): Neuordnung. Eine friedliche und nachhaltig entwickelte Welt ist (noch) möglich. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage, Opladen, Berlin, Toronto: Verlag Barbara Budrich.

[2] Noch immer ein eindrucksvoller Beleg marxistischen Denkens ist zu finden bei Marx, Karl/Engels, Friedrich (1848/1983): Manifest der Kommunistischen Partei. Stuttgart: Reclam.

[3] Die klassische Quelle für eine Modernisierungstheorie findet sich bei dem Berater mehrerer US-Präsidenten Rostow, Walt W. (1960/1990): The stages of economic growth: a non-communist manifesto. 3. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge 1990. Deutsche Übersetzung (1960): Stadien wirtschaftlichen Wachstums. Eine Alternative zur marxistischen Entwicklungstheorie. Göttingen: Verlag Vandenhoeck & Ruprecht.

[4] Zum Verständnis der imperialen Lebensweise vgl. Brand, Ulrich/Wissen, Markus (2017):

Imperiale Lebensweise. Zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus. München: Oekom Verlag.

[5] Quellen zur Theorien der Nachhaltigkeit: Ekardt, Felix (2016): Theorie der Nachhaltigkeit. Ethische, rechtliche, politische und transformative Zugänge - am Beispiel von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Welthandel. 2., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage.

Baden-Baden: Nomos. Des Weiteren: Wolfgang Sachs, Wolfgang (2002): Nach uns die Zukunft. Der globale Konflikt um Gerechtigkeit und Ökologie. Frankfurt: Brandes & Apsel, auch: Brand/ Wissen (2017): a.a.O.

[6] Ich konnte die Skizzierung der drei Theorien im Rahmen des Vortrags aufgrund der Zeitknappheit nur rudimentär vornehmen. Der Schwerpunkt lag auf der Theorie nachhaltiger Entwicklung.

[7] Vgl. Giddens, Anthony (1988): Die Konstitution der Gesellschaft. Grundzüge einer Theorie der Strukturierung. Frankfurt/ M.: Campus Verlag.

[8] Vgl. die Zahlen von Todesopfern im Zuge der stalinistischen Repression bei Wolkogonow, Dimitri (1993): Stalin. Triumph und Tragödie. Ein politisches Porträt, Econ, 1993. Die der chinesischen Repression unter Mao und den obrigkeitsstaatlich durchgesetzten Maßnahmen Anzahl der zum Opfer gefallenen Menschen wird mit ca. 70 Millionen Menschenleben angesetzt, vgl. Dittmar, Peter (2019): Die Kosten für Maos Sieg - 70 Millionen Tote. In: WELT 1.10.2019, 24.1.2021.

[9] Klein, Naomi (2019): Die Entscheidung. Kapitalismus vs. Klima. Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch.

[10] Vgl. ausführlicher hierzu: Haunss, Sebastian/Sommer, Moritz (Hrsg.) (2020): Fridays for Future - Die Jugend gegen den Klimawandel Konturen der weltweiten Protestbewegung. Bielefeld: Transcript Verlag, frei verfügbar im Internet, o.D., zuletzt abgerufen 23.1.2021

[11] Vgl. ausführlicher hierzu Moegling (2020): a.a.O., S. 131ff.