Friedrich Merz schläft nie

Noch nicht einmal im Bundestag

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Über fast jede Randgruppe gibt es Witze. Schlechte und gute. Und wenn sie richtig gut sind, darf von Herzen gelacht werden über Holländer und Blondinen, über Behinderte und Glatzköpfige, über Mantafahrer und Weiß-der-Kuckuck-wen. Nur über einen darf in Deutschland grundsätzlich nicht gelacht werden: über den CDU-CSU-Fraktionschef Friedrich Merz, was Telepolis auch schon einmal erfahren musste (Von der Dummheit der Menschen).

Nach einem Bericht von Spiegel-Online hat der Politiker dem Nachrichtensender n-tv jetzt eine Abmahnung und Unterlassungserklärung zukommen lassen, weil dieser in einer Werbekampagne unter dem Slogan "Wachrütteln" Bilder vom schlafenden Merz im Bundestag zeigt. Für Merz ein Skandal, obwohl er in dem Filmchen nicht der einzige ist, der sich eine kurze Ruhepause im Plenarsaal gönnt. Der stramme CDU-Mann schläft nämlich in durchaus prominenter rot-roter Gesellschaft; und zwar zusammen mit dem gähnenden oder schlummernden Peter Struck und Gregor Gysi.

N-tv-Chef Helmut Brandstätter bezeichnete die Reaktion von Merz inzwischen als "ein bisschen humorlos" und will auch in Zukunft über Trägheit in der Politik berichten. Aber vielleicht sollte er lieber erst einmal ein Reporterteam in Merz' Heimat, den Hochsauerlandkreis, schicken. Dort sieht man nicht nur so aus, sondern man fährt mit dem KFZ-Zeichen HSK durch die Gegend - und diese Buchstabenfolge wird von Witzbolden gern übersetzt als "Hilfe, Sauerländer kommen", "Hör nichts, Seh nichts, Kann nichts", "HalbStarKe" oder noch schlimmer: "HochSauerlandKasper". Wobei wir natürlich keineswegs behaupten, dass diese bösen Herabsetzungen und Schmähungen auch auf Friedrich Merz zutreffen würden.