GEZ-Gebühren: Tagesschau wirbt für mehr Geld – auch für sich selbst
Seite 2: Wie Möglichkeiten ausgeblendet werden
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Wenn etwa der Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbands, Frank Überall, eine Beitragserhöhung fordert, weil andernfalls die Preissteigerungen nur mit Programm- und Personalkürzungen aufgefangen werden könnten, blendet er die vielfältigen Möglichkeiten aus, Programm teuer oder preiswert zu gestalten.
Schließlich ist nur ein Teil der Sendezeit überhaupt im weitesten Sinne journalistischer Art, nämlich 41 Prozent, während 46,7 Prozent auf Unterhaltung und acht Prozent auf Sport entfallen.
Doch an der Programmplanung sind die Bürger bisher gar nicht beteiligt (siehe Reformvorschlag: "Bürger in die Räte").
Stattdessen absorbieren die Beitragsdiskussionen kontinuierlich viel Aufmerksamkeit - wohingegen sich die tatsächlichen Beitragsveränderungen dann eher marginal ausnehmen. Diese reinen Finanzdiskussionen könnte man vermutlich auch deutlich reduzieren, würde der öffentlich-rechtliche Rundfunk aus der Steuer bezahlt, wie es gerade wieder eine juristische Dissertation aus verfassungsrechtlicher Sicht verlangt.
All das jedenfalls muss zur Sprache kommen, wenn über den von den Sendern selbst proklamierten Finanzbedarf diskutiert werden soll.
Die Tagesschau hat stattdessen völlig einseitig die Sichtweise der Intendanten übernommen und dabei auch noch in weiten Teilen aus einer Pressemitteilung des eigenen Hauses abgeschrieben, ohne dies kenntlich zu machen.
Ein Beispiel für die Notwendigkeit von beitragsfinanziertem Journalismus war das Stück somit ganz sicher nicht.