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Geek Chic

DVD Copy Control Association verklagt T-Shirt-Hersteller Copyleft

Die T-Shirt-Herstellerfirma Copyleft, deren mit dem DeCSS-Quellcode [1] versehenes T-Shirt dem Informatikprofessor David Touretzky bei seiner Aussage im DeCSS-Prozeß zur Illustration dazu diente, dass Code sehr wohl eine Meinungsäußerung sein kann, wurde jetzt ebenfalls wegen "Verbreitung" des DeCSS gerichtlich vorgeladen.

"Wenn man etwas auf ein T-Shirt drucken kann, dann ist es eine Äußerung", so hatte Touretzky, der als Experte im Prozess der Motion Picture Association of America [2] gegen den Webseitenbetreiber Eric Corley geladen war, seine technische Sicht der zu klärenden Frage begründet. Corley war verklagt worden, weil er auf seiner Webseite erst den DeCSS-Code, mit dem DVDs auf Linux benutzt, aber theoretisch auch raubkopiert werden können, später dann Links auf Webseiten, die diesen Code enthielten, zur Verfügung gestellt hatte. Die Firma Copyleft [3] Werbeslogan: ("Geek Chic") bietet ein "OpenDVD"-T-Shirt an, das auf der Vorderseite ein wie ein Parkverbotschild gestaltetes Zeichen mit einem durchgestrichenen "DVD CCA"-Schriftzug, auf der Rückseite den DeCSS-Quellcode enthält.

Das T-Shirt wird explizit als Meinungsäußerung gegen die DVD Copy Control Association (DVD CCA), und ihr Vorgehen beworben. Von den fünfzehn Dollar die ein T-Shirt kostet, leitet Copyleft vier Dollar an die EFF [4] weiter, die den Prozess finanziell unterstützt. Mit der Klage nahm die DVD CCA Touretzkys Argument wörtlich, dass, wenn der DeCSS-Code aus Webseiten verbannt werde, konsequenterweise auch ein Verbot der Beschreibungen in englischer Sprache und der Darstellung auf Bildern oder eben T-Shirts erfolgen müsse.


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-3450435

Links in diesem Artikel:
[1] http://opendvd.org
[2] http://www.mpaa.org
[3] http://www.copyleft.net
[4] http://www.eff.org