Globale Wasserkrise, Dürre und Malaria: Oxfam-Bericht warnt vor Klimafolgen

(Bild: Jody Davis, Pixabay)

Oxfams neuer Bericht "Water Dilemmas" zeigt alarmierende Trends auf. Zyklus aus Hitze, Dürre und Überschwemmungen könnte bis 2040 drastisch ansteigen. Womit zu rechnen ist.

Die Welt steht am Rande einer globalen Wasserkrise, deren Ursache der Klimawandel ist. Zu erwarten sind mehr Überflutungen, mehr Dürren und mehr Malaria, wie der neue Oxfam-Bericht "Water Dilemmas" zeigt.

Die Erwärmung der Erdatmosphäre führt zu einer höheren Verdunstung. Konkret bedeutet das eine feuchtere Luft, aber auch heftigere Stürme und veränderte Niederschläge. Gleichzeitig könnte es dazu führen, dass weniger Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben werden.

Für Ostafrika könnten das bedeuten, dass die Hitzeperioden bis 2040 um bis zu 15 Prozent zunehmen und die Niederschläge um acht Prozent steigen. Diese Kombination kann zu einem fatalen Zyklus von Überschwemmungen und Dürren führen.

Der Wechsel von extremer Trockenheit und Überschwemmungen führt dazu, dass die Böden die Feuchtigkeit nicht mehr aufnehmen können. Dadurch werden Nährstoffe ausgewaschen und Infrastruktur zerstört. Eine solche Entwicklung hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Missernten und Viehverluste könnten das Hungerrisiko erhöhen. Zudem könnten bis 2030 weitere 50 bis 60 Millionen Menschen dem Malariarisiko ausgesetzt sein.

Die Prognose hätte nicht nur Folgen für Ostafrika, sondern könnte sich auch in Europa bemerkbar machen. Die Bevölkerung in Ostafrika leidet jetzt schon unter Hunger und Armut. Die prognostizierte Entwicklung könnte Konflikte um Wasser anheizen und zu Massenmigration führen.

Serap Altinisik, Geschäftsführerin von Oxfam Deutschland, erklärte:

Die Klimakatastrophe, die durch Öl, Kohle und Gas befeuert wird, kommt bei den Menschen als globale Wasserkrise an. Bereits jetzt sehen wir, dass die weltweite Überhitzung zu mehr Überschwemmungen und Dürren führt. Regionen wie Ostafrika werden in den kommenden Jahren noch härter und häufiger davon getroffen werden. Dazu macht der enorme Mangel an Investitionen in Wasserinfrastruktur diese Länder anfälliger für humanitäre Katastrophen.

Auch die Hilfe für die Menschen vor Ort wird immer schwieriger, wie Oxfam berichtet. "Eines von fünf Bohrlöchern, das wir graben, ist ausgetrocknet oder ergibt nur verschmutztes Wasser, das für Menschen nicht trinkbar ist", berichtete Betty Ojeny von Oxfam Afrika.

Der Aufwand werde immer größer, Bohrlöcher müssten tiefer gebohrt, Entsalzungstechnologien eingesetzt werden. Doch dem steigenden Aufwand stünden immer geringere Summen der Geldgeber gegenüber.

Nicht nur Ostafrika ist betroffen, andere Regionen bleiben nicht verschont von der Entwicklung. Im Nahen Osten könnten bis 2040 Hitzewellen um bis zu 16 Prozent intensiver werden, während Niederschläge deutlich zurückgehen.

Asiatische Länder sehen sich gleichzeitig mit dem steigenden Meeresspiegel konfrontiert, der bis zum Jahr 2100 um einen halben Meter ansteigen könnte. Gemeinsam mit schmelzenden Gletschern kann dies erhebliche Auswirkungen auf die Grundwasserspeicher haben. Gleichzeitig wird dann die Region mit der Zunahme von Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber um 183 Prozent rechnen müssen.

Der Oxfam-Bericht zeigt, dass nur 32 Prozent der von den Vereinten Nationen veranschlagten humanitären Hilfe für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung finanziert wurden. Die Länder, die am stärksten von Wasserknappheit bedroht sind, investieren nicht genug in ihre Wasserinfrastruktur.

Oxfam appelliert an die Regierungen, in Wassersysteme zu investieren und die von den Vereinten Nationen vorgeschlagenen 114 Milliarden US-Dollar pro Jahr für den Wasser-, Sanitär- und Hygienesektor bereitzustellen.

Die zunehmende Erderwärmung und ihre Folgen sind nicht nur eine Frage des Umweltschutzes, sondern auch der Gerechtigkeit. Während die wohlhabenden Länder weiterhin große Mengen an Treibhausgasen ausstoßen, tragen diejenigen, die am wenigsten dazu beigetragen haben, die Hauptlast der Folgen.

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