Globaler IT-Ausfall: Microsoft-Cloud wiederhergestellt, Probleme dauern an

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Flugzeuge konnten nicht starten, Sender mussten ihr Programm einstellen. Blackout offenbar gravierender als gedacht. Suche nach Ursachen.

Nach einem weltweiten IT-Ausfall hat das IT-Unternehmen Microsoft die Wiederherstellung seiner Cloud-Dienste bekanntgegeben. Doch viele Nutzer berichten weiterhin über Probleme. Die genauen Ursachen des Blackouts sind noch unklar, auch inwieweit diese direkt mit einem Update des Cybersicherheitsunternehmens CrowdStrike zusammenhängen, welches ebenfalls schwer betroffen war.

Die Störung bei CrowdStrike, die zu dem Rollout eines fehlerhaften Updates führte, scheint Windows-Systeme weltweit direkt beeinflusst zu haben. Anwender berichteten von einem Fehlerbildschirm, dem "Blue Screen of Death". CrowdStrike bestätigte den Vorfall gegenüber US-Medien. Man sei damit befasst, das Update global zurückzuziehen.

Während Microsoft den Großteil seiner Dienste als wiederhergestellt ansieht, deuten die Meldungen von Anwendern darauf hin, dass die Probleme andauern. In einer Meldung um 3:55 Uhr ET (09:55 Uhr deutsche Zeit) auf der Social-Media-Plattform X teilte Microsoft 365 mit: "Mehrere Dienste zeigen weiterhin Verbesserungen in der Verfügbarkeit, während unsere Minderungsmaßnahmen Fortschritte machen."

Dies ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass Microsofts Cloud-Dienste von einem Ausfall betroffen waren. Bereits im Januar kam es zu weltweiten Störungen von Services wie Outlook und Teams. Damals führte Microsoft die Probleme auf eine Netzwerkänderung zurück.

Die jüngsten Schwierigkeiten betrafen Microsoft Azure-Dienste und die Microsoft 365-Suite von Anwendungen in der zentralen US-Region. Microsofts Aktie (MSFT) wurde im nachbörslichen Handel mit einem Minus von 13,27 USD (-3,01%) notiert.

Die aktuelle Situation stellt eine Herausforderung für Microsoft dar, da der Ausfall sowohl die Zuverlässigkeit der Cloud-Dienste als auch die Sicherheit von Windows-Systemen infrage stellt. Die Vorfälle beleuchten die kritische Abhängigkeit von großen Organisationen und Einzelpersonen von Cloud-Infrastrukturen und die potenziellen Risiken, die mit Updates von Drittanbietern wie CrowdStrike einhergehen.

Die weitreichende IT-Störung hat für Chaos in verschiedenen Geschäftsbereichen gesorgt. Flugzeuge blieben am Boden, und Rundfunksender fielen aus. Betroffen waren Großkonzerne jedweder Couleur. In Großbritannien etwa fielen Programme der BBC aus, in Deutschland waren Systeme das Versicherungskonzern Allianz betroffen.

Mehrere Flughäfen und Fluggesellschaften informierten ihre Passagiere über mögliche Verzögerungen. Der Flughafen Gatwick in London meldete früh am Morgen Probleme, die unter anderem die Check-in-Systeme, Gepäckabfertigung und Sicherheitskontrollen, einschließlich der eGates, betrafen.

Man setzte auf Ausweichprozesse, aber Verzögerungen beim Check-in und bei der Sicherheitskontrolle waren möglich. Passagiere sollten weiterhin zwei Stunden vor Kurzstrecken- und drei Stunden vor Langstreckenflügen am Flughafen sein.