Habecks E-Auto-Diplomatie in China: Wirtschaftskrieg noch abzuwenden?
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (GrĂŒne). Foto: BMWK / Dominik Butzmann
Bundeswirtschaftsminister in Beijing: Zölle nicht als Strafe zu verstehen. Termin mit MinisterprÀsident Li Qiang geplatzt. Ein schlechtes Zeichen?
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (GrĂŒne) hat wĂ€hrend seines China-Besuchs die EU-PlĂ€ne fĂŒr Zölle auf chinesische Elektroautos verteidigt. Es gehe dabei nicht um Strafzahlungen, sagte Habeck am Samstag in Beijing. "Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich nicht um Strafzölle handelt", so laut einem Bericht der ARD-tagesschau.
Elektroautos: Wurden chinesische Firmen subventioniert?
LĂ€nder wie die USA, Brasilien und die TĂŒrkei hĂ€tten Strafzölle verhĂ€ngt, aber nicht die EU. Die EuropĂ€ische Kommission habe vor der Entscheidung neun Monate lang genau ĂŒberprĂŒft, ob chinesische Firmen von staatlichen Subventionen profitiert hĂ€tten, betonte Habeck.
Die nun von der EU geplanten Zöllen seien als Ausgleich fĂŒr gewĂ€hrte Vorteile, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. "Es sollen gerade gemeinsame, gleiche Standards fĂŒr MarktzugĂ€nge erreicht werden", so Habeck.
Die Warnung vor dem Wirtschaftskrieg
Vor Habecks Besuch hatte Beijing die EU vor einem Wirtschaftskrieg gewarnt: China werde alles tun, um seine Firmen zu schĂŒtzen, so der Vorsitzende der Staatlichen Entwicklungs- und Reformkommission, Zheng Shanji.
Auch deutsche Industriekreise wollen die Zölle in Höhe von 38,1 Prozent, die laut EU-Kommission ab dem 4. Juli erhoben werden sollen, verhindern: Die Kfz-Branche fĂŒrchtet in einem Handelskrieg chinesische VergeltungsmaĂnahmen.
Kfz-Branchenverband sieht wachsendes Risiko
"Das Risiko von globalen Handelskonflikten wĂ€chst", hatte die Chefin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard MĂŒller, [1] vor wenigen Tagen dem Manager Magazin gesagt.
"Fakt ist auĂerdem: Ausgleichszölle fĂŒr aus China importierte E-Pkw sind nicht geeignet, die WettbewerbsfĂ€higkeit der europĂ€ischen Automobilindustrie zu stĂ€rken", befand die VDA-Chefin.
Geplatzter Habeck-Termin: Ein schlechtes Zeichen?
Habeck hat auf seiner China-Reise auch die Wirtschaftsbeziehungen der Volksrepublik zu Russland problematisiert: Dass westliche LĂ€nder versuchten, sich aus AbhĂ€ngigkeiten von China zu lösen, habe mit der chinesischen UnterstĂŒtzung Russlands im Ukraine-Krieg zu tun, sagte der deutsche Wirtschaftsminister und Vizekanzler in Beijing.
Ein von Habeck fĂŒr Samstag erhoffter Termin mit MinisterprĂ€sident Li Qiang kam aber nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa nicht zustande [2]. Der Termin sei "vormittags vor dem Abflug terminlich nicht darstellbar" gewesen, hieĂ es am Freitag aus der Delegation des Ministers.
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[1] https://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/eu-kommission-strafzoelle-auf-chinesische-elektroautos-stossen-auf-viel-kritik-a-3e8740b3-05cf-453d-9983-4d434c5acecc
[2] https://www.tagesschau.de/ausland/asien/habeck-china-102.html
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