Hamas gegen Israel: Die falsche Spur nach Russland

Seite 2: Keine Feindschaft zwischen Russland und Israel

Auch das Verhältnis Russlands zu Israel ist nach Meinung der Experten nicht so feindselig wie zum "kollektiven Westen". "In Moskau ist man sich einig, dass Israel eigene Interessen hat. Die stimmen nicht immer mit denen in Washington oder Brüssel überein", meint Sergej Melkonjan gegenüber der Berliner Zeitung. Russland und Israel stünden in einem "recht engen Dialog über Syrien, um dort eine Eskalation zu vermeiden".

Zwischen der Hamas und dem Kreml hingegen herrscht trotz der Kontakte kein besonders gutes Verhältnis. Im Jahr 2011 unterstützte die Hamas die bewaffnete Opposition in Syrien, die gegen Wladimir Putins Protegé Baschar al-Assad kämpfte. Die Hamas beteiligte sich mit bewaffneten Einheiten am dortigen Revolutionsversuch.

Auch hier sieht das Onlineportal Meduza eine Ursache im weitaus größeren Einfluss Katars auf die Hamas, die auf den Sturz des Diktators in Damaskus gesetzt habe.

Doch gerade russische regierungsnahe Experten wie Primakow kritisieren naturgemäß den Westen scharf, der versucht habe, die "Palästinafrage" ohne die Palästinenser zu lösen.

Lukjanow sieht sogar die Möglichkeit, dass die politische Dominanz Washingtons zur Eskalation führt: "Die scharfe Polarisierung (in den USA) wirkt sich auch auf den Nahen Osten aus und kann sich nun zu einer Krise um Israel ausweiten."

Doch selbst Lukjanow plädiert dafür, dass Russland seine "engen Beziehungen" zur Türkei, zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, zum Iran und zu Saudi-Arabien für eine "komplexe Diplomatie" nutzt, um langfristig wieder Stabilität herzustellen, auch wenn derzeit noch niemand "irgendjemandes Vermittlung und Friedensstiftung" brauche.

Denn derzeit stünden die Zeichen auf Krieg.

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