Herzschäden nach Covid-Impfungen, Feinstaub-Tote und Flächenbedarf für die Viehhaltung

Seite 2: Woher stammt die Zahl der Toten durch Feinstaub?

Meinen Beitrag "Das fossile Energiesystem schädigt die Gesundheit" kommentiert ein User:

300.000 Tote jährlich in Europa durch Feinstaub ... wurden die alle obduziert? Hatten die Vorerkrankungen? Oder wurden die nur statistisch hochgerechnet? Wenn Feinstaub so gefährlich ist, warum wird der Grenzwert nicht auf null festgelegt? Übrigens verströmen brennende Kerzen 120 – 280 Mikrogramm Feinstaub. Bei 4 Kerzen (Advent) kommen auf 60 cbm Luft rund 18,5 Mikrogramm Feinstaub je cbm. Am Arbeitsplatz ist sogar rund das 1000fache erlaubt. (…) Übrigens verursacht auch der Brems- und Reifenabrieb von E-Autos Feinstaub. (…)

Hierzu ist zu bemerken: Die 300.000 vorzeitigen Todesfälle sind auf Luftverschmutzung im allgemeinen zurückzuführen, nicht alleine auf Feinstaubbelastung. Stickstoffdioxidbelastungen spielen also ebenfalls eine Rolle. Und ja, die Zahl ist eine statistische Hochrechnung. Ob eine Obduktion wirklich weiterhelfen würde ist fraglich, weil sich hiermit bestenfalls Schädigungen der Lunge oder kardiovaskuläre Erkrankungen feststellen ließen, aber nicht deren Ursache.

Gesundheitliche Wirkungen von Umweltschadstoffen lassen sich mit sogenannten umweltepidemiologischen Studien an ausgewählten Gruppen der Bevölkerung (Kollektiven) untersuchen. Dabei ist zwischen kurz (akute)- und langfristigen (chronischen) gesundheitlichen Wirkungen zu unterscheiden

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Kurzfristige Wirkungen festzustellen, scheint dabei relativ einfach: Kommt es beispielsweise an Tagen mit hoher Luftbelastung und in den Folgetagen gehäuft zu Krankenhauseinweisungen, und wiederholt sich diese Korrelation über längere Zeit, lässt sich auch auf eine Kausalität schließen.

Um langfristige Auswirkungen am Menschen zu untersuchen, muss man bestimmte Personengruppen über einen möglichst langen Zeitraum hinsichtlich gesundheitlicher Wirkungen beobachten. In sogenannten Kohortenstudien zieht man dazu belastete und bis auf die Belastung möglichst vergleichbare unbelastete Personen heran. Die größte Herausforderung bei solchen Studien ist die Bestimmung der tatsächlichen Exposition der jeweiligen Personen über einen langen Zeitraum, da bei manchen Schadstoffen eine große räumliche Variabilität auftritt (zum Beispiel die Nähe zum Straßenverkehr). Zur Abschätzung werden meist Vor-Ort-Messungen in Kombination mit Modellrechnungen herangezogen

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Zu den sonstigen angeführten Feinstaubbelastungen: Wer nur ein paar Mal im Advent eine Kerze anzündet, atmet in dem Moment zwar Feinstaub ein, ein kurzzeitige hohe Belastung verursacht aber nicht die gleichen Entzündungsreaktionen wie Dauerbelastungen. Wird hingegen ständig in Innenräumen auf offenem Feuer gekocht, wie in vielen Ländern üblich, kann die Gesundheitsbelastung erheblich sein.

Anderer Feinstaub wie Reifen- und Bremsabrieb wird laut einer OECD-Studie bis 2035 den größten Teil der Feinstaubbelastung des Verkehrs ausmachen. Dieser dürfte aber nur zum Teil in der Luft landen, dafür aber eher in Gewässern und Böden – mit gesundheitlichen Folgen, die noch erforscht werden müssen.