Hitze und Fluten werden unser Schicksal bestimmen

Bild: pixabay.com

Die Katastrophen mehren sich derart, dass man als Journalist der Entwicklung kaum hinterherkommt. Und die Temperaturen steigen weiter. Was nun zu tun ist. Ein Kommentar.

Autoren der Weltorganisation für Meteorologen (WMO) äußern in einer neuen Studie ihre Befürchtung, dass schon in den nächsten fünf Jahren das Paris-Ziel von 1,5 Grad Erderwärmung überschritten wird.

Damit wäre es schon wärmer als in den vergangenen 450.000 Jahren. Schuld daran ist nicht nur der menschengemachte Klimawandel, sondern auch das natürliche Wetterphänomen El Niño.

Diese Entwicklung wird weitreichende Folgen für unsere Gesundheit, unsere Nahrungsmittel, auf das globale Wassermanagement, auf die Tiere und die gesamte Umwelt haben. Die UNO schätzt, dass schon in den nächsten Jahrzehnten mehrere hundert Millionen Klimaflüchtlinge über unseren Planeten irren werden.

Wasser und Klima sind unser Schicksal

Die Vorboten dieser Entwicklung werden immer deutlicher: Die USA und Kanada erleben einen Hitzerekord nach dem anderen, ebenso China, Indien und Australien. Auch in Hamburg wurden 2022 über 40 Grad gemessen: Drei Grad über dem bisherigen Rekord.

Wasser wird in immer mehr Regionen knapp. In Indien fielen während der jüngsten Hitzewelle tote Vögel vom Himmel. Der Fluss Po in Norditalien war im letzten Sommer fast vollständig ausgetrocknet. Den Rhein konnten Frachtschiffe nur noch teilweise passieren. Die Sonne weichte den Asphalt von Rollbahnen auf Flughäfen auf, sodass der Flugverkehr teilweise eingestellt werden musste. Wälder in halb Kalifornien brannten, aber auch in Bordeaux, in Spanien und Portugal, in Sachsen und Dänemark, in China und bei London.

2022 herrschte und 2023 herrscht Dürre in Somalia, in Äthiopien, in Süd-Sudan, in Bangladesch und in Nordindien. Soeben in Italien Milliardenschäden und 13 Tote durch Überschwemmungen. Der Bürgermeister von Ravenna: "Meine Stadt ist zum Teil nicht wiederzuerkennen".

Global langfristig unbezahlbare Klimaschäden

Man kommt als Journalist den Klimakatastrophen kaum noch hinterher. Und es wird global immer katastrophaler. An einem Tag trocknen halbe Länder aus und am nächsten Tag versinken die Nachbarländer wie Pakistan 2022 im Hochwasser. Dort waren über 30 Millionen Menschen von den Fluten betroffen, während in Indien Millionen unter der Hitze litten und Tausende starben.

Unser Planet ist nicht mehr der, der er einst war. Dabei beträgt die derzeitige Erwärmung gerade einmal 1,1 Grad mehr als in der vorindustriellen Zeit um 1850. Aber wie werden unsere Kinder und Enkel leben müssen, wenn wir den Klimawandel nicht stoppen?

Noch haben wir die Chance, die solare Energiewende so zu organisieren, dass es nur kurzzeitig über 1.5-Grad wärmer wird als in der vorindustriellen Zeit. Doch diese Gnadenfrist läuft ab.

Der aktuelle deutsche Streit um die Wärmewende ab 2024 wird noch eines der kleinsten Probleme sein. Eine Epoche der Menschheitsgeschichte endet. Und zwar schneller, als die meisten von uns sich das vorstellensagt die Wissenschaft.

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