Illegal: Die Wahrheit über das CO2-Budget der Bundesrepublik
Seite 2: Deutschland muss in elf Jahren rasant auf null kommen
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380 Milliarden Tonnen hört sich nach viel an, wird aber beim derzeitigen Niveau in etwas mehr als acht Jahren aufgebraucht sein. Würden die Emissionen hingegen bis 2050 jedes Jahr so stark sinken wie im ersten Covid-Jahr 2020, nämlich um 1,4 Milliarden Tonnen, dann käme man 2050 bei null Emissionen an, hätte aber insgesamt 560 Milliarden Tonnen CO2 in die Luft geblasen. Damit würde man dann mit einer 50/50-Chance bei 1,6 Grad Celsius Erwärmung landen. Oder eben auch noch darüber. (Alle Zahlen nach Angaben des Global Carbon Projects.)
Und Deutschlands Anteil an all dem? Hierzulande lebt rund ein Prozent der Weltbevölkerung. Damit hätte Deutschland am verbleibenden Budget einen Anteil von 3,8 Milliarden Tonnen CO2, die noch von deutschen Heizungen, Autos, Flugzeugen, Schiffen und Kraftwerken in die Luft emittiert werden dürfen. Das ist ein maximaler Anteil, muss dazu gesagt werden, denn Deutschland ist auch in einem Ausmaß wie nur wenige andere Länder für die bereits in der Atmosphäre angereicherten Treibhausgase verantwortlich, die uns schon 1,1 bis 1,2 Grad Celsius globaler Erwärmung beschert haben.
Und wie gehen wir mit diesem Budget um? Wir überziehen gnadenlos: In Deutschland wurden nach Angaben des Bundesumweltamtes 2022 666 Millionen Tonnen CO2 emittiert.
Zwar sinken die Emissionen jährlich ein wenig, doch viel zu langsam. Eigentlich müssten, um das Budget nicht zu überziehen, in den nächsten Jahren die Emissionen jährlich um rund 60 Millionen Tonnen CO2 sinken. Dann wären wir in 11 Jahren bei null angelangt.
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Man könnte natürlich auch, wie es die "Letzte Generation vor den Kipppunkten" fordert, ein paar einfache Maßnahmen wie Tempolimit und Neun-Euro-Ticket sehr schnell durchziehen, und hätte dann noch ein klein wenig mehr Zeit. Aber derlei gilt hierzulande ja als kriminell und terroristisch und muss daher unbedingt mit der vollen Härte des Gesetzes verfolgt werden.
Jedenfalls ist schon das bisher noch gültige Klimagesetz, an das sich weder Grüne noch Sozialdemokraten noch Liberale halten mögen, trotz der Nachbesserungen von 2021 weit davon entfernt, sich auf das Deutschland gerade noch zustehende Budget zu beschränken. Doch nun soll auch noch dieses unzulängliche Gesetz weiter verwässert werden.
Da sind die Wissenschaftsfeinde von der AfD schon ehrlicher, die letzte Woche zur Debatte im Bundestag einen Antrag auf Ausstieg aus den internationalen Klimaschutzverträgen einbrachten.