Initiative für Corona-Impfpass ohne belastbare Daten?
Seite 2: Corona-Impfpass: Zahlreiche Fragen ungeklärt
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Für nicht umsetzbar hält auch der Vorsitzende der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, den Vorstoß. Die Osterbotschaft des Ministers "löst sich bei genauem Hinschauen schnell in Rauch auf", so Brysch: Denn bislang sei unklar, wann die vermeintliche Regelung in Kraft trete, da nicht definiert wurde, bei welcher Infektionsrate die dritte Welle gebrochen sei. Auch sei unklar, wie sich Geimpfte ausweisen könnten. "Selbst für die 95 Prozent geimpften 900.000 Pflegeheimbewohner wird der Shutdown also weitergehen", stellte Brysch fest.
Die Expertin für Europarecht, Iris Goldner Lang, von der Universität Zagreb hatte die Einführung eines Corona-Passes in einer ausführlichen Analyse grundsätzlich befürwortet, sofern mit PCR-Tests oder Antikörpernachweisen Alternativen geboten werden: "Auch wenn die nicht-geimpften Personen nicht in einer ebenbürtigen Lage wären, könnten sie ohne Einschränkungen über Landesgrenzen reisen."
Voraussetzung sei allerdings, dass Impfstoffe in der EU flächendeckend verfügbar sind. Bis dahin sollten entsprechende Dokumente nicht verwendet werden, "um keine Trennlinie zwischen den Geimpften und all jenen zu ziehen, die sich gerne impfen lassen würden, denen dies aber noch nicht möglich war".
Die EU-Rechtsexpertin verweist auf eine Reihe offener Fragen:
- Die Frage der sterilen Immunität sei nach wie vor Gegenstand wissenschaftlicher Debatten;
- Die WHO habe sich Anfang Februar gegen die Impfung als Voraussetzung für freies Reisen ausgesprochen;
- Die Frage der Gleichbehandlung der global kursierenden Impfstoffe ist ungeklärt;
- Die Dauer der sterilen Immunität ist ungeklärt.